Aktuelles zum Thema Bildung

Mi

06

Mär

2024

Lebenslanges Lernen

Bild: pixabay
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„Was Hänschen nicht lernt – lernt Hans nim-mermehr“. Diese „Volksweisheit“ würde sich die Kreisvolkshochschule (KVHS) Mainz-Bingen sicher nicht als Motto wählen. Denn ihr Programm richtet sich an all diejenigen, die eben nicht auf der Stufe des einmal Er-lernten stehen bleiben wollen. Und dieses Programm, über dessen aktuelle Auflage ich heute mit KVHS-Leiterin Petra Strehle sprach, zeigt, welchen Gewinn die Teilnahme am Prozess des „Lebenslangen Lernens“ bringen kann.

 

In meiner politischen Arbeit habe ich die KVHS mit ihrem Weiterbildungsangebot schon immer als das Element einer bürgerorientierten Bildungsinfrastruktur des Landkreises Mainz-Bingen ge-sehen. Und dabei spielen zunehmend Aspekte wie das Nachholen von Bildungsabschlüssen oder die Vermittlung der Grundlagen für eine erfolgreiche Integration zugewanderter Menschen in unsere Gesellschaft eine nicht hoch genug einzuschätzende Rolle.

 

Investitionen in diesen Bereich bringen eine hohe gesellschaftliche Rendite, deren ich mir bewusst bin!

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Mo

12

Feb

2024

Unterricht in Muttersprache – eine gute Lösung?

Bild: pixabay
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Eigentlich besteht weitestgehend Übereinstimmung in der Zielsetzung, Migranten und Migrantinnen möglichst schnell in unsere Gesellschaft zu in-tegrieren. Ein Schlüssel dazu ist die Sprache. Und genau hier zeigt sich im schulischen Alltag die Problematik der Verwirklichung dieser löblichen Absicht.

 

Wenn bis zur Einschulung der Kinder deren Sprachkompetenz weitgehend durch die im Elternhaus praktizierte Muttersprache des Herkunftslandes bestimmt wurde, darf man sich nicht wundern, wenn diese Kinder dem Schulunterricht in deutscher Sprache nur schwer folgen können. Und das betrifft dann nicht bloß die deutsche Sprache – sondern auch die in Deutsch vermittelten Inhalte. Was also tun?

Im Schuljahr 2022/23 erhielten in Rheinland-Pfalz daher rund 14.000 Schülerinnen und Schüler Unterricht in ihrer Herkunftssprache. Die meisten davon in Türkisch. Ein solches Bildungsangebot in insgesamt 19 Sprachen erfordert einen hohen Aufwand.

 

Ob damit die Integration in unsere Gesellschaft erleichtert wird? Oder ob damit eher der Bildung von Parallelgesellschaften Vorschub geleistet wird? Auch ich habe darauf keine klare Antwort...

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So

28

Jan

2024

Förderschulen in RLP nicht erwünscht?

Bild: pixabay
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Es ist eigentlich eine Binsenweisheit: Menschen sind unterschiedlich. Und das zeigt sich auch in der Schule. Lernen ist nun einmal keine Einbahnstraße, auf der alle im gleichen Tempo in die gleiche Richtung fahren. Und dem muss Bildungspolitik Rech-nung tragen.

 

In Rheinland-Pfalz ist man nun wieder einmal dabei, an Bewährtes die Axt anzulegen. Mit neuen Schulverordnungen soll den Schüler-innen und Schülern der Förderschulen Lernen nämlich die Möglichkeit genommen werden, dort einen berufsqualifizierenden Abschluss zu erwerben. Genau diese Abschlussklasse soll ihnen nun gestrichen werden. Stattdessen sollen sie dafür in das Korsett einer Regelschule gepresst werden – wo ihnen die benötigte individuelle Förderung nicht zuteil kommen kann …

 

In seinen Bemühungen, diesen Unsinn zu verhindern, darf sich der Verein „Pro Förderschule e.V.“ meiner Unterstützung sicher sein!

 

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Mi

17

Jan

2024

Schulgesundheit

Bild: pixabay
Bild: pixabay

Landläufig nennt man sie „Schul-schwestern“. Die korrekte Bezeichnung lautet „Schulgesundheitsfachkraft“ (kurz: SGF). Ihre Aufgabe ist klar – sie sollen sich um die großen und kleinen Wehwechen der Kinder in der Schule kümmern. Und die dabei auftretenden Beschwerden sind vielfältig. Sie reichen von der Erstversorgung einer kleinen Wunde über die Verabreichung von Medikamenten bis hin zur Früherkennung eventueller chronischer Erkrankungen oder auch psychischer Störungen.

 

2018 startete in Rheinland-Pfalz ein Pilotprojekt an zwei Mainzer Grund-schulen. Mittlerweile sind es 26 Grundschulen im Land, die mit der Hilfe einer SGF dafür Sorge tragen, dass „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ für einen guten Start ins schulische Leben ermöglicht.

Heute beschäftigte sich der Bildungsausschuss des Landtags mit dem Thema. Es herrschte Einigkeit darüber, dass man das Projekt ausweiten will. Für mich ist das ein klares Signal, dass ich meine Anstrengungen weiter fortsetzen werde, dass sich auch der Landkreis Mainz-Bingen um die Teilnahme an diesem Projekt bewirbt.

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Mo

15

Jan

2024

Wintervergnügen Abi ???

Bild: pixabay
Bild: pixabay

In der rheinland-pfälzischen Bildungspolitik ist manches zum Heulen. Da kann ich diesen Wolf sehr gut verstehen. Ähnlich dürfte dieser Tage auch den Schülerinnen und Schülern zumute gewesen sein, die ein „Alleinstellungsmerkmal“ dieser Politik zu spüren bekamen – das vorgezogene Abitur im Winter. Um dies in vollen Zügen so richtig genießen zu können, starteten der Wettergott und gleich zwei Gewerkschaften noch eine konzertierte Aktion aus Wetterkapriolen und Streiks.

Vielleicht lernt die Landesregierung daraus etwas und kehrt zu den bewährten Abi-Terminen zurück. Diese wären dann zumindest nicht mehr durch Schnee und Eis gefährdet.

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Sa

09

Dez

2023

Nur ein stumpfes Schwert?

Bild: pixabay
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Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit, wird gerne mit einem Schwert dargestellt. Es soll ein scharfes Schwert sein, das Missetäter vor Gericht die ganze Härte des Gesetzes spüren lässt. Eindeutige Beweise sind im Gerichtsverfahren dann quasi diese Schwerter.

 

So sehen das sicher auch diejenigen, die sich dafür einsetzen, dass sexuell übergriffig gewordene Pädagogen ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Stellen sie dafür den Justizbehörden Beweismaterial – etwa Handyvideos – zur Verfügung, geraten sie aber selbst ins Visier der Justiz. Nach den Paragraphen des Strafgesetzbuchs haben sie sich nämlich damit selbst des „Erwerbs oder Besitzes“ kinderpornografischer Darstellungen schuldig gemacht.

 

Ich unterstütze daher die Aufrufe der Lehrerverbände, die den Bundesjustizminister zu einer Änderung dieser Paragraphen auffordern – damit Justitias Schwert nicht stumpf bleiben muss!

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Do

30

Nov

2023

Schule – leiten oder leiden?

Bild: pixabay
Bild: pixabay

Meine Zeit als Schulleiterin eines Gymnasiums habe ich ohne größere Blessuren überstanden. Die dabei gewonnenen Erfahrungen flossen in meiner Arbeit als Abgeordnete im rheinland-pfälzischen Landtag ein. Mehr als einmal konnte ich dabei feststellen, dass die Sichtweise der „Bildungsbürokratie“ und der Praktiker*innen vor Ort nicht deckungsgleich waren.

 

So verwundert es mich nicht, dass z.B. der VBE (Verband Bildung und Erziehung) vehement beklagt, dass es an den Schulen immer mehr an Fachkräften in allen Fächern mangelt. Aber auch auf ausgeschriebene Schulleiter-Stellen bewerben sich immer weniger Interessent*innen.

Offenbar hat es sich herumgesprochen, dass dieser Job mehr Verwalten als Gestalten bedeutet. Mit Bürokratie kann man aber kein qualifiziertes pädagogisches Personal gewinnen – und schon gar nicht für Leitungsfunktionen begeistern!

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Do

30

Nov

2023

Kita – Anspruch und Wirklichkeit

Bild: pixabay
Bild: pixabay

So wie auf diesem Bild stellen sich Außenstehende vielleicht den Alltag in einer Kita vor. Das Lächeln in den Gesichtern aller Beteiligten signalisiert Zufriedenheit. Doch ist bei den Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz tatsächlich „alles paletti“?

 

Nein – sagt zumindest die jüngste Studie der Bertelsmann-Stiftung. Es fehlt an Kita-Plätzen und Kita-Personal. Und unter „Personal“ müsse man fachlich ausgebildetes Personal sehen. Dass dieses zudem einen Großteil seiner eigentlichen Arbeitszeit für Verwaltungsaufgaben u.ä. aufbringen müsse, verschlimmere die Situation nur noch mehr.

Vielleicht ist es an der Zeit, den Eltern gegenüber einzugestehen, dass man – zumindest derzeit – den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz nicht erfüllen kann. Was aber nicht von der Verpflichtung entbinden darf, nach Lösungswegen zu suchen.

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Do

30

Nov

2023

Experimente in den Schulen – nicht an ihnen!

Bild: pixabay
Bild: pixabay

Experimente im Chemie-Unterricht sind eine sinnvolle Methode, um Schülerinnen und Schüler für die MINT-Fächer zu begeistern. Wenn aber das rheinland-pfälzische Bildungsministerium sich selbst fürs Experimentieren begeistert, so ist das äußerst fragwürdig.

 

Jüngstes Opfer dieser Experimentierwut: die Förderschulen!

 

An Förderschulen mit dem Schwerpunkt „Lernen“ war es bisher für junge Menschen mit einer Lernstörung möglich, in der Hauptschulklasse einen Hauptschulabschluss zu erwerben – und damit die Chance für den Einstieg in eine Berufsausbildung. Zahlreiche Beispiele aus der Praxis sind Beleg für den Erfolg dieser Maßnahme.

 

Doch statt an Förderschulen, wo man ganz gezielt auf die speziellen Förderbedürfnisse dieser Jugendlichen eingehen kann, soll dies künftig nur noch an einer IGS oder Realschule plus möglich sein.

 

Verschont doch endlich einmal schulische Dinge, die sich bewährt haben, von dieser unsäglichen bildungspolitischen Experimentierwut!

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Fr

10

Nov

2023

Missbrauch – endlich tut sich was!

Bild: pixabay
Bild: pixabay

In der Zeit, als ich dem Landtag von Rheinland-Pfalz angehörte, war das Thema „Sexualisierte Gewalt an Schulen“ wohl das Thema, das mich emotional am meisten aufwühlte. Aus Gesprächen mit Betroffenen wusste ich nur zu gut um deren psychische Belastungen. Doch ihr fast schon ohnmächtiger Schrei nach Hilfe schien ungehört zu verhallen. Das durfte nicht so bleiben!

 

Leider war es mir nicht vergönnt, in meiner Zeit als Abgeordnete dies zu ändern. Im Gegenteil wurde mein Engagement als unbotmäßig – weil den Koalitionsfrieden störend – empfunden und man schloss mich aus meiner Fraktion (FDP) aus.

Wenn jetzt der Landtag „sichere Häfen“ (so die AZ von heute) in den Schulen schaffen will, könnte ich das späte Genugtuung empfinden. Viel mehr freut es mich aber, dass endlich (!) ein Problem angegangen wird, vor dem man nur allzu gern die Augen verschlossen hat. Schließlich soll die Schulzeit unserer Kinder nicht durch das traumatische Erleben übergriffiger Lehrkräfte geprägt werden!

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Fr

22

Sep

2023

Da wiehert der Amtsschimmel!

Bild: Wikipedia, Lizenz CC BY 3-0/peter schmelzle
Bild: Wikipedia, Lizenz CC BY 3-0/peter schmelzle

Im – oder genauer am - Heilbronner Rathaus wiehert der Amtsschimmel täglich. Und das sogar außerhalb der Dienstzeiten. Zumindest legt das die Dort befindliche Skulptur nahe. Aber vielleicht bekommt er ja bald einen „Kollegen“ in Mainz.

 

Dort hatte man nämlich die Beschaffung von Schulbüchern für die Schulen in der Trägerschaft der Stadt europaweit ausgeschrieben – da das Beschaffungsvolumen über der Grenze von 1 Mio. Euro lag. Verantwortlich sei eine Vergaberichtlinie des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums. Auf die georderten Schulbücher wartet ein Teil der Schülerschaft übrigens immer noch.

 

Im nächsten Jahr will man es besser machen und die Bestellung stückeln, um so die Richtlinie zu umgehen. Bei einigem Nachdenken hätte man diese Idee ja schon jetzt haben können …

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Fr

22

Sep

2023

Ganztag ja – aber wie?

Bild: pixabay
Bild: pixabay

In drei Jahren werden seine Eltern ihr Recht auf einen Grundschulplatz mit Ganztagsbetreuung einfordern. Dieser Anspruch basiert auf der Gesetzgebung von Bund und Land. Die Vorgaben sind also da – doch wie sollen die Schulträger vor Ort diese umsetzen?

 

Es steht wohl außer Frage, dass Ganztag im Grundschulalter nicht ganztägigen Unterricht beinhalten kann. Das würde die Kinder schlichtweg überfordern. Aber wie soll der Ganztag dann konkret gestaltet werden? Wo soll das notwendige Personal dafür herkommen? Und letztlich – wer soll das alles bezahlen?

 

Fragen über Fragen – auf die weder Bund noch Land bisher befriedigende Antworten gegeben haben. Doch genau diese Antworten braucht es jetzt!

 

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Sa

09

Sep

2023

Praktikable Lösungen für Schulbücher

Bild: pixabay
Bild: pixabay

So notwendig Digitalisierung im Unterricht auch sein mag – ganz ohne das gute alte Schulbuch geht es immer noch nicht. Und da hat man sich in den letzten Jahren so allerhand ausgedacht, um eine lückenlose Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit dem althergebrachten Medium Schulbuch zu gewährleisten. Die Schulbuchausleihe schien der Stein der Weisen zu sein.

 

In meiner Zeit als Schulleiterin konnte ich hautnah miterleben, was die Umsetzung dieser scheinbaren Ideallösung in der Praxis bedeutete: einen enormen Aufwand für Sekretariat und FSJler, um die individuellen „Wundertüten“ für jeden einzelnen Bildungshungrigen zu packen!

Ich habe daher viel Verständnis für diejenigen, die eine Rückkehr zum alten System der Schulbuch-Gutscheine fordern. Es nimmt nämlich auch die Erziehungs-berechtigten mit in die Pflicht. Erziehung ist nämlich nicht die alleinige Aufgabe de Staates – wenngleich manche „Erziehungsberechtigte“ das als den für sie bequemsten Weg ansehen mögen.

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Fr

25

Aug

2023

Geschichtsträchtige Orte 5

Mauer-Museum (Bild: Wikipedia Lizenz CC BY-SA 4.0 ( Matthias Süßen)
Mauer-Museum (Bild: Wikipedia Lizenz CC BY-SA 4.0 ( Matthias Süßen)

Bei meinen pädagogisch motivierten Berlin-Aufenthalten musste ich feststellen, dass es zunehmend schwieriger wird, gerade der „Nach-Wende-Generation“ die Zeit der Teilung Deutschlands erlebbar zu machen. Street-Art und Souvenir-Kitsch über-decken leider viele Orte, an denen etwa der Mauerbau noch nachvollzogen werden könnte.

 

Einen Ort, an dem dies aber noch möglich ist, besuchte ich mit meiner Reisegruppe. Die „Gedenkstätte Berliner Mauer“ an der Bernauer Straße bietet ein gelungenes Konzept zu einer Spurensuche in diesem Abschnitt unserer Geschichte.

Auch hier konnte ein Zeitzeugengespräch nachdrücklich vor Augen führen, wie riskant ein Versuch zur Überwindung der Sperranlagen war – und welche Folgen ein gescheiterter Versuch haben konnte.

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Do

24

Aug

2023

Geschichtsträchtige Orte 4

Gedenkstätte Lindenstraße Potsdam (Bild: Wikipedia gemeinfrei, Karsten11)
Gedenkstätte Lindenstraße Potsdam (Bild: Wikipedia gemeinfrei, Karsten11)

In meinem vorherigen Beitrag hatte ich an die Ursprünge des Volksaufstands in der DDR 1953 erinnert. Wie die damaligen Machthaber mit denen umgingen, die nicht nach ihrer Pfeife tanzten, erfuhr ich mit meiner Reisegruppe in der Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam. Dort konnten wir auch ein bewegendes Gespräch mit einem Zeitzeugen führen, der selbst in dem von der Stasi seit 1953 als Haftanstalt genutzten Komplex eingesessen hatte.

 

Wenn man die Straße entlang schlendert, vermutet man nicht, welch dramatische Schicksale sich hinter der unscheinbaren Straßenfront abgespielt haben müssen. Nur Zeitzeugen können uns ein Gefühl dafür vermitteln.

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Mi

23

Aug

2023

Geschichtsträchtige Orte 3

Bild: privat
Bild: privat

Durch das Potsdamer Abkommen waren Fakten geschaffen worden, die letztlich in der – vorläufigen -Teilung Deutschlands in zwei Staaten mündeten. In Berlin und Potsdam – Ziel meiner politischen Bildungsreise – kann man auch heute noch die steinernen Zeugen dieser Epoche wahrnehmen. So auch die von mir geleitete Gruppe bei einem Gang durch die Karl-Marx-Allee.

 

Was man heute als breit angelegten Boulevard mit imposanten Bauten im Stil eines Neo-Realismus wahrnimmt, war der Ausgangspunkt zum Volksaufstand des 17. Juni 1953 in der ehemaligen DDR. Die als Stalin-Allee konzipierte Straße mit großzügiger Wohnbebauung sollte symbolhaft das „neue Deutschland“ des „Arbeiter- und Bauernstaats“ aller Welt vor Augen führen. Als aber die Staatsführung die Arbeitsnormen erhöhen wollte, demonstrierten als Erste die Arbeiter der Stalin-Allee und traten in einen Streik. Dieser breitete sich rasch über die ganze DDR aus – bis er blutig niedergeschlagen wurde.

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Mi

23

Aug

2023

Geschichtsträchtige Orte 2

Bild: privat
Bild: privat

Bereits vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatten die führenden Mächte der Alliierten Überlegungen angestellt, wie es nach einem Sieg gegen Nazi-Deutschland mit dem Besiegten weitergehen sollte. Nach Kriegsende trafen sich die „Großen Drei“ Truman, Churchill und Stalin in Potsdam. Ihre Beratungen resultierten in einem in der Nacht des 2. August 1945 unterzeichneten Kommuniqué („Potsdamer Abkommen“), mit dem die Teilung Deutschlands erst einmal besiegelt wurde.

 

Den Ort der Unterzeichnung besuchten wir im Potsdamer Schloss Cecilienhof. Wer das Bild genau betrachtet, wird feststellen, dass hier die Flagge Frankreichs fehlt. Frankreich wurde bei der Teilung des besiegten Deutschland erst später „hochgezont“, wie es ein Referent in meiner im vorigen Beitrag angesprochenen Unterrichtsreihe spöttisch formulierte.

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Di

22

Aug

2023

Geschichtsträchtige Orte 1

Bild: privat
Bild: privat

Als Sozialkundelehrerin hatte ich an meiner Schule einmal eine Projektreihe „Von der Teilung zur Wiedervereinigung“ durchgeführt. Gerne hätte ich schon damals meinen Schülerinnen und Schülern die Orte gezeigt, die untrennbar mit diesem Abschnitt der jüngeren Geschichte unseres Landes verbunden sind. Was damals nicht möglich gewesen war, konnte ich jetzt im Verlauf einer bildungspolitischen Exkursion einem interessierten erwachsenen Publikum näherbringen.

 

Als ersten dieser geschichtsträchtigen Orte besuchten wir das Museum Berlin-Karlshorst mit dem Raum, in dem in der Nacht vom 8. auf den 9. August 1945 die bedingungslose Kapitulation Nazi-Deutschlands unterzeichnet worden war. Der Zweite Weltkrieg war damit offiziell beendet.

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So

13

Aug

2023

Das darf nicht in Vergessenheit geraten!

Als Sozialkundelehrerin hatte ich an meiner Schule einmal eine Projektreihe „Von der Teilung zur Wiedervereinigung“ durchgeführt. Schon damals war es nicht einfach, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, was Mauerbau und Teilung für die Menschen konkret bedeuteten. Heute – am Jahrestag des Mauerbaus – blätterte ich in der Briefmarkensammlung meines Mannes. Dort zeigen zwei Briefmarken von 1971 den perfiden Stolz des DDR-Regimes auf die Errichtung des „antifaschistischen Schutzwalls“.

Es wird in Zukunft immer schwieriger werden, der heutigen Schülergeneration einen Einblick in die damalige Lebenssituation der Betroffenen in Ost und West zu vermitteln. Umso mehr unterstütze ich Initiativen, die genau dies versuchen.

 

Denn auf welches Anschauungsmaterial stoßen Schülerinnen und Schüler, wenn sie „Mauerbau googeln“? Bilder, die Reste der Berliner Mauer als Gestaltungsfläche für mehr oder minder aussagekräftige Graffiti zeigen. Das hat mit Erinnerungskultur herzlich wenig zu tun!

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Di

04

Jul

2023

Notfallpatient Bildung

Bild: pixabay
Bild: pixabay

Jahrzehnt um Jahrzehnt wurde am Patienten „Schule“ herum“gedoktert“. Mittlerweile scheint dieser Patient auf der Intensivstation zu liegen. Es fehlt den Jugendlichen an der Beherrschung elementarer Kompetenzen in Lesen, Schreiben und Rechnen. Und was haben die „Bildungsdoktoren“ für eine wirksame Therapie anzubieten? Verpflichtendes Kita-Jahr, offene Lernlandschaften, Familiengrundschulzentren – das sind nur einige der Schlagworte aus dem Mund derer, die sich zu dieser Misere äußern.

 

Nur – für die Anwendung dieser Therapie-Vorschläge braucht es dreierlei: Geld, Platz und Personal! Und das können die Träger der Bildungseinrichtungen nicht aus dem Hut zaubern!

 

Als ich in meiner Zeit als Landtagsabgeordnete partout nicht in den Chor derer einstimmen wollte, die die Bildungspolitik des Landes schönredeten, eckte ich damit an – leider auch in meiner eigenen Fraktion. Wenn mir jetzt auch etliche meiner damaligen Kritiker zustimmen, dann empfinde ich dabei keine späte Genugtuung eher Ärger über verlorene Zeit, in der man mit einer sinnvollen Therapie des Patienten „Bildung“ hätte anfangen können!

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Do

15

Jun

2023

Lehrermangel allerorten

Bild: pixabay
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In meiner Zeit als Abgeordnete im rheinland-pfälzischen Landtag hatte ich mich mit meiner Kritik an der unzureichenden Lehrerversorgung bei der Landesregierung nicht gerade beliebt gemacht. Auch meine eigene Fraktion hätte es lieber gesehen, wenn ich als ihre bildungspolitische Sprecherin die Bildungspolitik der Landesregierung vorbehaltlos gelobt hätte. Doch ich wollte nicht in den Chor derer einstimmen, die alles nur schönredeten.

 

Bei einem Tagesausflug auf die Insel Norderney während unseres diesjährigen Urlaubs in Ostfriesland hielt ich den „Norderneyer Morgen“ in den Händen, Er wartete mit der Schlagzeile „Drastischer Lehrermangel erwartet“ auf. Doch hier ging es nicht ums heimische Rheinland-Pfalz – sondern um die Schulen auf den ostfriesischen Inseln. Irgendwie kam mir das alles bekannt vor ...

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Mi

08

Mär

2023

Lehrermangel

Bild: pixabay
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Nicht nur in Rheinland-Pfalz fehlen Lehrkräfte. Das ist nicht neu – und dennoch scheint eine zeitnahe Lösung des Problems nicht in Sicht. Man muss den Eindruck gewinnen, dass die Politiker*innen auf dem besten Weg sind, das Schulsystem regelrecht kaputtzusparen.

 

Und wenn jetzt die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz meint, das Problem einfach durch Mehrarbeit der Lehrer*innen lösen zu können, ist ein schlagender Beweis für die Praxisferne dieser Herrschaften. Schon jetzt müssen Lehrkräfte einen nicht unerheblichen Teil ihrer Arbeitszeit für Dinge aufbringen, die herzlich wenig mit ihrem eigentlichen pädagogischen Auftrag zu tun haben.

 

Vielleicht sollte man da den Hebel ansetzen und an den Schulen Personal einstellen, das die Lehrer*innen von solchen unterrichtsfremden Aufgaben entlastet. Aber auch das würde Geld kosten, das man ja mit aller Gewalt nicht in die Hand nehmen will und stattdessen lieber die Statistiken über den Unterrichtsausfall „schönt“ …

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Do

02

Mär

2023

Intelligenz?

Bild: pixabay
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Spötter sagen, dass man KI (= Künstliche Intelligenz) vor allem dann brauche, wenn es mit der eigenen „klassischen“ Intelligenz nicht so weit her sei. Nun droht mit ChatGPT eine Form der KI auch in die Schulen Einzug zu halten, die althergebrachte Vorstellungen von Lernen und Leisten auf den Kopf stellt. Schüler*innen müssen nicht länger eigenes Hirnschmalz einsetzen, um Aufgabenstellungen zu bewältigen. Das lassen sie von Algorithmen erledigen.

 

Dass das rheinlandpfälzische Bildungsministerium ein Verbot von ChatGPT an den Schulen des Landes ablehnt, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Wenn man aber die Verantwortung für das Erkennen, ob es sich bei einer schulischen Leistung, um eine echte Eigenleistung oder nur um das Ergebnis des geschickten Einsatzes von KI handelt, auf Lehrer*innen abwälzt, lässt das für die Qualität von Bildung nichts Gutes erahnen.

 

Und wie soll ein solches Bildungssystem noch Menschen hervorbringen, die kraft eigenen Denkens Lösungen für Probleme entwickeln und Kreatives erschaffen?

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Di

07

Feb

2023

Mehr Kita-Kräfte

Bild: pixabay
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„Kinder haben einen Rechtsanspruch, in eine Kita gehen zu können“ – so jüngst die Vorsitzende des Landeselternausschusses Rheinland-Pfalz. Soweit die Theorie. In der Praxis fehlt es aber an qualifizierten Kräften zur Betreuung dieser Kinder. In Rheinland-Pfalz sind derzeit 1.500 Vollzeitstellen in Kitas unbesetzt.

 

Dieses Problem kann die Landesregierung aber nicht einfach auf die Träger – meist Kommunen – abwälzen. Die jetzt vorgestellte Kampagne des Landes zur Werbung für den Beruf der Erzieherin/des Erziehers ist da zu wenig. Es braucht schon ein tatkräftigeres Herangehen an das Problem – auch wenn man dafür Geld in die Hand nehmen muss.

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Sa

04

Feb

2023

Attraktive Ausbildungsplätze 2

Bild: privat
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Bei der BIM (= Berufsausbildungsmesse) in der Ingelheimer „kING“ präsentierte sich auch die Kreisverwaltung Mainz-Bingen als Ausbilder. An diesem Messestand war man dem Beispiel anderer Teilnehmer gefolgt und hatte als Ansprechpartner junge Leute gewählt, die sich gerade selbst in einer Ausbildung bei dem „Betrieb“ befinden, den sie an dem Messestand repräsentieren. Das setzte sicher bei den Besucher*innen die Hemmschwelle für das Stellen – auch kritischer – Nachfragen merklich herab.

Nicht so ganz zu diesem lobenswerten Ansatz zur Gewinnung von Nachwuchskräften für immerhin einen der größten Arbeitgeber in der Region wollen da die Äußerungen des Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion passen, der dieser Tage im Rahmen der Diskussionen um den Kreishaushalt mehr oder minder unverhohlen einem Stellenabbau bei der Kreisverwaltung das Wort redete – sicher kein Motivationsschub für Ausbildungswillige …

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Sa

04

Feb

2023

Attraktive Ausbildungsplätze 1

Bild: privat
Bild: privat

In vielen Branchen wird über den Mangel an Fachkräften geklagt Mit ein Grund dafür ist sicher, dass junge Menschen vermehrt ein Hochschulstudium einer Berufsausbildung vorziehen. Dabei bietet ihnen ein Ausbildungsberuf attraktive Möglichkeiten. Die Vielfalt dieser Möglichkeiten konnten sie bei der BIM (= Berufs-ausbildungsmesse) in der Ingelheimer „kING“ kennenlernen.

 

Für mich als Pädagogin, Bildungspolitikerin und Kreistagsmitglied war diese Messe gleich in dreifacher Hinsicht einen Besuch wert. Dabei konnte ich erfreut feststellen, dass viele Schüler*innen von dem Informationsangebot regen Gebrauch machten und sich z.B. auch für eine Laufbahn bei der Polizei interessierten. Die freundlich dreinblickende adrette Uniformierte erwies sich dabei als bestens geeignete „Empfangsdame“ am Messestand der Polizei. Auf dem Namensschild an ihrer Uniform ist übrigens „Helga“ zu lesen. Nein – es handelt sich nicht um eine Doppelgängerin von mir …

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Mo

30

Jan

2023

Schöne neue Welt?

Bild: pixabay
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Der Landkreis Mainz-Bingen rühmt sich  und das nicht ganz ohne Grund – der vorbildlichen Ausstattung der Schulen in seiner Trägerschaft. Dazu gehören auch die rund 17.000 iPads, die Schüler*innen gegen eine monatliche Leihgebühr zur Verfügung gestellt werden. Doch mit dem Auslaufen der Förderung im Rahmen des „Digitalpakts“ scheint der Kreis diese „Wohltat“ nicht mehr stemmen zu können. Die Eltern sollen nun privat Verträge mit einem externen Anbieter abschließen.

 

Die Kreisverwaltung räumt zwar ein, dass man sich mit dem Projekt offenbar etwas überhoben habe – sieht aber in der nun vom Kreisausschuss mehrheitlich abgesegneten Lösung keine Probleme.

Die sieht aber die FDP-Fraktion, in deren Namen ich dieser Lösung die Zustimmung verweigerte. Und eine Petition der Schülerschaft bestätigt unsere Auffassung. Die Befürchtung, dass nicht alle Eltern bereits sind, einen solchen Vertrag abzuschließen, ist naheliegend. Ebenso wie die Befürchtung, dass es im Fall eines Eingehens auf diese Lösung zu qualitativ unterschiedlicher Ausstattung der Schüler*innen kommen wird. Ganz zu schweigen von dem Risiko, dass diese Geräte dann nicht bloß zum „E-Learning“ benutzt werden – ein Risiko, das von der Schülerschaft in der erwähnten Petition selbst angesprochen wird …

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So

22

Jan

2023

Grundkenntnisse

Bild: pixabay
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Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr! Dieser alte Spruch scheint sich auch in der Schule der Jetztzeit zu bewahrheiten. Um die Grundkenntnisse des Lesens, Schreibens und Rechnens zu vermitteln, gibt es die Grundschule (daher auch der Name!). Wenn man aber den Grundschüler*innen auch noch Englisch-stunden anbietet, dann gehen die dafür benötigten Stunden vom eigentlichen pädagogischen Auftrag der Grundschule ab.

 

Ich begrüße daher ausdrücklich die bildungspolitische Diskussion um einen Ersatz der für Englisch vorgesehenen Stunden um solche für die Verbesserung der Beherrschung des Lesens und Schreibens in Deutsch sowie des Rechnens. Das mag manchen zwar als „aus der Zeit gefallen“ erscheinen – doch die Defizite, die bei vielen Auszubildenden hinsichtlich dieser Grundkenntnisse bestehen, sprechen eine deutliche Sprache.

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Fr

06

Jan

2023

Sinnvoller Ringtausch

Bild: pixabay
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Den Begriff „Höhere Fachschule Sozialassistenz“ können sicher nicht alle Bürgerinnen und Bürger mit konkreten Vorstellungen füllen. Und doch werden dort die Menschen ausgebildet, die vielen von uns in ganz entscheidenden Lebensabschnitten zur Seite stehen – als Betreuer*innen in Kitas oder als Pflegekräfte.

 

Diese Ausbildung findet nun in Bingen statt – im Berufsschulzweig der Hildegardisschule. Als die Entscheidung zur Diskussion stand, diese Ausbildung künftig in Bingen – statt wie bisher in Ingelheim – anzubieten, überwogen für mich die Argumente für den Wechsel. Zumal die BBS Ingelheim ja im Gegenzug den Ausbildungsgang „Mechatronik“ von Bingen bekommt. Der „Ringtausch“ ermöglicht somit an beiden Strandorten die Realisierung in sich schlüssiger Konzepte statt eines „Weiter so“ mit konkurrierenden Standorten für zwei Ausbildungsgänge, die miteinander kaum Berührungspunkte aufweisen.

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Do

17

Nov

2022

„Trau Dich!“

Bild: privat
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So lautet der Titel eines Präventionsprojekts, mit dem sowohl Kinder als auch Eltern und Lehrkräfte für das Thema „sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen“ sensibilisiert werden sollen. Die Kreisverwaltung Mainz-Bingen stellte dieses Projekt heute in Ingelheim in der „kING“ vor. Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen von vier Ingelheimer Schulen konnten dabei u.a. in einem Theaterstück des Ensembles „Bauchgefühl“ des Schultheater-Studios Frankfurt lernen, wie wichtig es ist, sich an eine Vertrauensperson zu wenden, wenn man sexuellen Übergriffen ausgesetzt wurde. Schamhaftes Verschweigen des Vorgefallenen ist nämlich der falsche Weg.

Die Teilnahme an dieser Veranstaltung bedeutete für mich ganz persönlich die logische Fortsetzung eines Weges, den ich schon im Verlauf meiner schulischen Tätigkeit als auch später im rheinland-pfälzischen Landtag konsequent gegangen war – das Eintreten gegen eine Kultur des Wegsehens. Das sind wir nämlich den Betroffenen schuldig...

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Mi

16

Nov

2022

Schulen nicht allein lassen

Bild: pixabay
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Stolz verkündeten Politikerinnen und Politiker das Ende der „Kreidezeit“ in Deutschlands Schulen. Mit dem „Digitalpakt“ wurde richtig Geld in die Hand genommen, um die Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten zu verbessern. Was dabei aber auf der Strecke blieb, war die Unterstützung mit professionellen IT-Kräften.

 

Das gilt auch für die Schulen in Trägerschaft des Landkreises Mainz-Bingen. Die FDP-Kreistagsfraktion wird die nächste Sitzung des Schulträgerausschusses nutzen, um dieses Problem erneut im politischen Raum zu diskutieren. Die dabei anwesenden Vertreter der Schulen werden sicher Einblicke in eine Realität geben können, die so gar nicht zu den Lobpreisungen der Politik passen mag.

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Mi

16

Nov

2022

Schulbus-Chaos

Bild: pixabay
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Was einige befürchtet hatten, hat sich leider bewahrheitet. Seit Beginn des neuen Schuljahres häufen sich im Landkreis Mainz-Bingen die Beschwerden über Probleme im Schulbusverkehr. Dabei sollte mit der Kommunalisierung doch alles besser werden. Doch wenn Schulen die Klassenarbeiten in spätere Schulstunden verlegen müssen, weil sie nicht wissen, ob die Schülerinnen und Schüler überhaupt pünktlich zur Schule kommen können, ist der Schulträger – hier also der Landkreis - gefordert.

Mit Erstaunen musste die FDP-Fraktion des Kreistags allerdings feststellen, dass die nächste Sitzung des zuständigen Schulträgerausschusses heute einfach von der Kreisverwaltung abgesagt wurde. Das konnten wir nicht hinnehmen und legten massiv Protest ein – mit Erfolg. Die Sitzung findet nun doch statt. Und dabei werden alle Probleme auf den Tisch kommen. Denn eines ist klar – so kann es nicht weitergehen!

 

Und die Kreisverwaltung muss endlich lernen, dass man bei solch gravierenden Problemen die politischen Gremien nicht einfach außen vor lassen kann. 

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Sa

24

Sep

2022

Mehr Lehrer für „Beste Bildung“

Bild: privat
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In meiner Zeit als Landtagsabgeordnete und bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion führte ich zahlreiche Gespräche mit den Bildungsverbänden in Rheinland-Pfalz. Deren Klagen konnte ich aufgrund meiner früheren Tätigkeit als Lehrerin und Schulleiterin nur allzu gut nachvollziehen. Und so war es folgerichtig, dass ich der Bildungspolitik der Landesregierung nicht kritiklos Beifall spendete, wie manche es von mir als Mitglied der Fraktion einer der Parteien, die diese Regierung bildeten, gerne gesehen hätten.

 

Als ich heute einer Einladung des Landesverbandes des VBE (Verband Bildung und Erziehung) zu dessen Delegiertenversammlung gefolgt war, belegten neue Zahlen, dass der Lehrermangel kein Hirngespinst ist.

 

Ein Beispiel: Wenn in Rheinland-Pfalz in einem Schuljahr 982 Lehrerinnen und Lehrer in Rente oder Pension gehen und gleichzeitig aber nur 662 Neueinstellungen vorgenommen werden (siehe Mainzer Allgemeine Zeitung vom 28.09.2022), so spricht das nicht gerade für eine konsequente Verfolgung des politischen Ziels „Beste Bildung für alle“.

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So

04

Sep

2022

Taube Ohren?

Bild: pixabay
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Als ich noch als bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag das Wort ergriff, machte ich mich bei der Landesregierung nicht gerade beliebt. Denn ich hinterfragte die Aussagekraft der statistischen Angaben zur Lehrerversorgung an den Schulen im Land. Die Bildungsverbände teilten meine Skepsis. Doch jede noch so vorsichtig ausgesprochene Mahnung wurde gleich als Majestätsbeleidigung missverstanden.

 

Jetzt steht das Schuljahr 2022/23 an – und nach wie vor operiert die Landesregierung mit Zahlen zum Unterrichtsausfall, die nichts mit der Realität zu tun haben. Denn in ihrer Statistik ist der Unterrichtsausfall, der durch Krankheiten, Schwangerschaften und Schulveranstaltungen u.ä. entsteht, nicht erfasst.

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Fr

10

Jun

2022

Fordern und fördern

Bild: pixabay
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Um ein Ziel zu erreichen, kann der Weg schon ganz schön fordernd sein. Das gilt auch in der Schule. Nicht alle Kinder sind gleich. Damit die, die sich auf dem Weg zum Ziel – vielleicht wegen eines persönlichen Handicaps - schwerer tun, aber nicht abgehängt werden, gibt es Förderschulen.

 

Heute erhielt die FDP-Fraktion im Kreistag Mainz-Bingen die Antwort auf ihre Anfrage zur Situation dieser Schulen im Kreisgebiet. Und diese Antwort zeigt, dass die Anmeldezahlen stark steigen. Und das hat zur Folge, dass die Förderschulen auch räumlich erweitert werden müssen.

Der Kreis als Schulträger ist hier gefordert. Die Angaben der Schulleitungen der Förderschulen haben dies hoffentlich jedem klargemacht.

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Sa

07

Mai

2022

Ich mache weiter ...

Bild: privat
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und das ist keine Drohung – sondern ein Versprechen. Vielleicht liegt es daran, dass man den im Sternzeichen Widder Geborenen eine gewisse Hartnäckigkeit nachsagt. Vielleicht ist es aber auch mein Verständnis von politischer Arbeit. Wie dem auch sei – ich werde auf jeden Fall weiter dafür kämpfen, dass die Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch an staatlichen Schulen in einer solch traumatischen Situation die notwendige Hilfe bekommen.

 

Da ich dies nach meinem „Rausschmiss“ aus der FDP-Landtagsfraktion nicht mehr im Landtag tun kann, nutze ich andere Möglichkeiten. Ein Mosaikstein ist dabei das Buch „Schul(d)zeit“, zu dem ich einen Beitrag beigesteuert habe. Erste öffentliche Lesungen daraus sind schon geplant.

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Sa

09

Apr

2022

Mehr Eigenständigkeit wagen

Bild: pixabay
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Heute konstituierte sich der Landesfachausschuss „Bildung“ der FDP Rheinland-Pfalz neu. Mit Freude durfte ich feststellen, dass vielen der Erschienen „ein Licht auf-gegangen“ war. Mit größerem Selbstbewusstsein will man sich aus den Fesseln von Koalitionszwängen befreien und offensiv für das eintreten, was „FDP pur“ ist.

 

Nur so können die Menschen das bildungspolitische Profil der Liberalen klar erkennen. Und sich bei künftigen Wahlentscheidungen gezielt dafür einsetzen, dass die FDP mehr Gewicht erhält, um ihre bildungspolitischen Ziele zu verwirklichen – im Sinne einer „besten Bildung für alle“. Denn der „Rohstoff Bildung“ ist eine Ressource, die unser Land stark macht.

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Sa

12

Mär

2022

Schule mit Maske?

Bild: pixabay
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Wir erleben gerade wieder einmal die fast schon gebetsmühlenartig vorgetragenen Argumente pro und contra Lockerungsmaßnahmen in der immer noch nicht beendeten Corona-Pandemie. Und wir erleben die zig-te neue Verordnung dazu. Und wie wird es an den Schulen in Rheinland-Pfalz weiter? „Zahlen rauf, Masken runter“ titelte die Allgemeine Zeitung treffend in ihrer gestrigen Ausgabe.

 

Ich bin sehr skeptisch angesichts des beabsichtigten Verzichts auf eine Pflicht zum Tragen einer Maske im Unterricht. Gewiss wäre ohne Maske vieles leichter – aber auch riskanter! Ohne Maske kann jede Person beim Husten oder Niesen zur Viren-Schleuder werden und andere infizieren. Dieser Aspekt wird in der Debatte leider nicht ausreichend bedacht.

Und noch etwas treibt mich um: Nur eine Tagesreise entfernt von uns werden Schulen zerbombt und müssen Jugendliche daher komplett auf jeglichen Unterricht verzichten. Ist da das Jammern über lästigen Mund-Nasen-Schutz in unseren Schulen nicht etwas deplatziert?

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Mo

07

Mär

2022

Schul(d)zeit...

Bild: pixabay
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ist der treffende Titel eines Buches, das von der „Initiative gegen Gewalt e.V.“ herausgegeben wurde. Es fasst Erfahrungsberichte aus 30 Jahren des Umgangs mit Übergriffen von Lehrpersonal an staatlichen Schulen auf Schülerinnen und Schüler zusammen. Auch ich habe meine ganz persönlichen Erfahrungen dazu beigesteuert. Wegen unbequemer Nachfragen an die Schulbürokratie wurde ich damals aus meiner eigenen Fraktion ausgeschlossen. Dennoch steht für mich fest: ich würde wieder so handeln! Denn nur durch unangenehme Fragen können Missstände offengelegt – und letztlich auch behoben – werden.

Ich werde im Rahmen von Lesungen zusammen mit Johannes Heibel, dem Vorsitzenden der bundesweit agierenden Initiative dieses Buch vorstellen. Wir wollen so den Druck auf die politisch Verantwortlichen erhöhen, dass endlich konsequenter gegen diejenigen vorgegangen wird, die Schutzbefohlene demütigen, drangsalieren oder gar missbrauchen.

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Fr

10

Dez

2021

Gesetze und ihre Folgekosten

Bild: pixabay
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Es ist (leider!) politischer Alltag: Bundestag und/oder Landtag beschließen in guter Absicht Gesetze, deren Umsetzung dann auf der kommunalen Ebene geschehen muss. Und diese Umsetzung kostet Geld – Geld, das in den Kassen der Kommunen meist fehlt.

 

Auch ein „reicher“ Landkreis wie Mainz-Bingen ächzt mittlerweile unter diesen Folgekosten. Jüngstes Beispiel: das Kita-Gesetz. Der Betrieb der derzeit 146 Kindertagesstätten im Landkreis Mainz-Bingen verursachte bereits im Jahr 2020 Personalkosten in Höhe von 40 Millionen Euro. Die ab nächstem Jahr geltenden Bestimmungen (durchgängige Betreuung über 7 Stunden + ein Mittagessen pro Tag) führen zu einem zusätzlichen Personalbedarf von rund 200 Mitarbeiter*innen.

Doch leider gilt in der Politik immer noch nicht der Grundsatz „Wer bestellt, der bezahlt“. Denn danach müssten Bund und Land den Kommunen nämlich die Kosten erstatten, die ihre „großzügige“ Gesetzgebung verursacht.

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Do

21

Okt

2021

Inklusion ja – aber wie?

Bild: pixabay
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Bildungs-Statistiken, in denen die einzelnen Bundesländer verglichen werden, sorgen stets für politischen Diskussionsstoff. Die jüngste Studie des Wissenschaftszentrums Berlin zur Inklusion von Kindern mit speziellem Förderbedarf in den schulischen Alltag macht da keine Ausnahme. Und da in der Studie dem Land Rheinland-Pfalz mit dem letzten Platz im Ranking der Bundesländer kein gutes Zeugnis ausgestellt wird, melden sich auch gleich die „üblichen Verdächtigen“ mit ihrer Kritik zu Wort. Wenn es doch nur so einfach wäre …

 

Inklusion muss eben nicht nur körperlichen Beeinträchtigungen Rechnung tragen, wie sie in den Piktogrammen wiedergegeben sind. Auch Handicaps in Lernen, Sprache und sozial-emotionaler Entwicklung sind in geeigneter Weise zu berücksichtigen.

Die Abschaffung der Förderschulen, wie sie die Inklusions-Initiative „Eine Schule für alle“ fordert, ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Für das breite Spektrum an Beeinträchtigungen brauchen wir ein ebenso breites Spektrum an schulischen Antworten. Vor allem aber brauchen wir mehr sonderpädagogisch ausgebildete Lehrkräfte.

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Do

21

Okt

2021

Angebot mit Folgen

Bild: pixabay
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Der Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung an den Grundschulen ist per se zu begrüßen. Wenn man diese „Betreuung“ aber mit pädagogischen Inhalten füllen will, dann braucht es dazu vor allem … Lehrkräfte! Alleine in Rheinland-Pfalz ist mit einem Mehrbedarf von 1200 bis 2500 Lehrerstellen zu rechnen – so die Schätzung des Deutschen Jugendinstituts und der TU Dortmund.

 

Ein Angebot, das „die Politik“ den Bürgerinnen und Bürgern macht, hat – wie fast immer – eins zur Folge … Kosten. Und das sind nicht nur die Kosten für Lehrpersonal, Auch die Schaffung und der Erhalt der baulichen Voraussetzungen für einen schulischen Ganztagsbetrieb kosten Geld … das den finanziell klammen Kommunen meist fehlt.

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So

17

Okt

2021

„Digitalos“ keine „Realos“?

Bild: pixabay
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Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran - was für uns im Alltag zahlreiche Vorteile bringt. Aber es gibt auch Situationen, in denen wir als Nutzer wutentbrannt vor dem Monitor unseres digitalen Endgeräts sitzen. Zum Beispiel wenn mitten in einer Anwendung gerade ein Update der Software geladen wird – und wir mit unseren Eingaben wieder bei Null beginnen müssen.

 

In meiner Zeit als Schulleiterin hatte ich bei der Einführung von Schulverwaltungs-Software des Öfteren solche Erlebnisse. Daher kann ich den Frust gut nachvollziehen, den aktuell die Schulleitungen empfinden, die bei der Übermittlung der Daten der Schulstatistiken mit der vom Land Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellten Software kämpfen.

Eigentlich könnte alles so schön einfach und unkompliziert sein. Doch leider sind eben nicht alle „Digitalos“ (= Software-Entwickler) auch gleichzeitig „Realos“ (= Schulverwaltungskräfte). Aber das Problem der mangelnden Praxistauglichkeit kennen wir auch von Programmen aus anderen Bereichen …

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Mi

13

Okt

2021

Starthilfe

Bild: pixabay
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Nicht immer gelingt der Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung reibungslos. Vielen Jugendlichen fällt die Wahl des für sie „richtigen“ Berufs schwer. Trauriges Indiz dafür ist unter anderem eine „Abbrecherquote“ von rund 25 Prozent.

 

Der Landkreis Mainz-Bingen will hier gezielt gegensteuern – mit der Teilnahme am Programm „Jugendarbeitsagentur Plus“ des Europäischen Sozialfonds (ESF). Damit sollen alle Maßnahmen gebündelt werden, um für die jungen Menschen individuelle Lösungswege für einen guten Start ins Berufsleben zu finden, damit „aus arbeitslosen Jugendlichen nicht arbeitslose Erwachsene werden“. Mit diesen Worten begründete ich namens der FDP-Kreistagsfraktion die Zustimmung zu dem Vorhaben.

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Fr

06

Aug

2021

Neue Aufgaben

kING und WBZ (Bild: pixabay)
kING und WBZ (Bild: pixabay)

Meine Heimatstadt Ingelheim hat in puncto Kultur und Touristik einiges zu bieten. Die Veranstaltungshalle „kING“ und das Weiterbildungszentrum (WBZ) sind nur ein Beispiel für die Orte, an denen man dies nachvollziehen kann. Als zertifizierte Gäste-führerin zeige ich Besucherinnen und Besuchern aus nah und fern gerne die Highlights der Rotweinstadt.

 

Als frischgebackenes Mitglied im Ausschuss für Kultur und Touristik des Stadtrats kann ich mich nun dafür einsetzen, dass dieses Potenzial meiner Stadt noch besser genutzt wird.

Und damit die Bildungspolitikerin Helga Lerch nicht „einrostet“, schickten meine Parteifreunde mich auch gleich in den Schulträgerausschuss des Stadtrats. Genügend Praxiserfahrung kann ich da auf jeden Fall einbringen.

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Di

11

Mai

2021

Mädchenförderung in der Schule

Bild: pixabay
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Mädchen haben bei vielen Dingen eine andere Herangehensweise als Jungs. Das muss eine Lehrkraft im Schulunterricht berücksichtigen – nicht nur in den naturwissenschaftlichen Fächern. Eine reine Mädchenschule (neuhochdeutsch: monoedukative Schule) wie die Binger Hildegardisschule („Higa“) bietet die Möglichkeit, dass Mädchen ohne Konkurrenzdruck der „anders tickenden“ Jungs sich zu Forscherinnen entwickeln können.

 

Auf meine letzte Kleine Anfrage als Landtagsabgeordnete hin erklärte aber das rheinland-pfälzische Bildungsministerium unmissverständlich, dass diese Form der Mädchenförderung beim Übergang der Schule in staatliche Trägerschaft – und ein solcher wird wohl kommen - ausgeschlossen sei.

Die Schule arbeitet nach dieser ernüchternden Auskunft mit Hochdruck an einem neuen pädagogischen Konzept, das der Förderung von Mädchen höchste Priorität einräumt – ohne Jungs dabei zu benachteiligen. Dabei habe ich meine Mithilfe angeboten. Schließlich hat mich diese Schule in meiner Persönlichkeitsentwicklung mitgeprägt. Und mir einen Wertekanon vermittelt, ohne den ich nicht die geworden wäre, die ich heute bin.

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Fr

30

Apr

2021

Lackmus-Test für Digitalpakt

Bild: pixabay
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17.833 Tablets für Schülerinnen und Schüler an 20 weiterführenden Schulen in Trägerschaft des Landkreises. Für die politischen Entscheidungsträger im Kreis Mainz-Bingen aber kein Grund, sich nun zufrieden zurück zu lehnen und an das Ganze ein Häkchen zu machen.

 

Nun wurden zusätzlich auch die Mittel bereitgestellt für die Durchführung einer wissenschaftlichen Begleitstudie zum Einsatz der Geräte. Nur so kann man feststellen, was die Aktion im Rahmen des Digitalpakts gebracht hat – und was man gegebenenfalls verbessern kann.

Auf die Ergebnisse dieser Studie bin ich sehr gespannt. Nicht nur als Bildungspolitikerin – sondern auch als ehemalige Lehrerin und Schulleiterin. Schließlich habe ich meine eigenen schulischen Erfahrungen ausschließlich in Form des Präsenzunterrichts gesammelt. Dabei habe ich den Übergang von der „Kreidezeit“ ins „Digital-Zeitalter“ selbst hautnah miterlebt. Nicht aber das „Homeschooling“, das sicher ein wichtiger Aspekt der Studie sein wird.

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Fr

16

Apr

2021

Klarheit für „Higa“

Bild: pixabay
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Nachdem das Bischöfliche Ordinariat sich aus der Trägerschaft der Binger Hildegardisschule (Higa) zurückgezogen hat, läuft es nun auf eine Übernahme der Trägerschaft durch den Landkreis Mainz-Bingen hinaus. Doch da sind noch einige Punkte zu klären: - wie zum Beispiel:

 

• Kann die Schule nach wie vor als reine Mädchenschule betrieben werden?

 

• Wie sieht es mit der Weiterbeschäftigung des kirchlichen Personals der Schule aus?

 

Da dies Fragen sind, die das Land Rheinland-Pfalz beantworten muss, habe ich mich heute als Landtagsabgeordnete an die Landesregierung gewandt und um Auskunft gebeten.

Denn es muss nun möglichst schnell Klarheit für alle Beteiligten und Betroffenen herrschen, wie die Zukunft dieser Schule aussieht, die nebenbei gesagt auch meine ehemalige Schule war.

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Do

15

Apr

2021

Schöner Schein

Bild: pixabay
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Da vermittelten die Fernsehbilder mal wieder einen Eindruck davon, wie das Land Rheinland-Pfalz es im Umgang mit Corona „den anderen zeigt“. Die Schülerinnen und Schüler führen im Klassenzimmer Schnelltests durch – und so kann man auch den Präsenz-Unterricht gewährleisten. Zufrieden strahlen Ministerpräsidentin Dreyer und ihre Bildungsministerin Dr. Hubig in die TV-Kameras.

 

Dass das Testen beim Entnehmen des Abstrichs durchs „in der Nase bohren“ öfters zu Nies-Anfällen führt, berichten Schülerinnen und Schüler in einem anderen Beitrag. Es braucht keine Erläuterung durch Virologen – man kann sich auch so vorstellen, dass das Niesen eine wahre „Viren-Schleuder“ ist. Und wenn dann zum Beispiel Schulsekretärinnen, die den Kids bei der Testdurchführung helfen, diesem „Viren-Schauer“ ausgesetzt sind, dann fragt man sich schon, ob dieser Personenkreis nicht besser vor dem Risiko einer Infektion geschützt werden sollte – etwa durch die entsprechende Impfung.

Die heutige Sitzung des Schulträgerausschusses nahm ich daher zum Anlass, um die Kreisverwaltung Mainz-Bingen als Arbeitgeber dieses Personenkreises – zumindest an den Schulen in seiner Trägerschaft – auf seine diesbezügliche Fürsorgepflicht hinzuweisen.

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Do

25

Mär

2021

Kita in freier Natur

Nein – dieses Tipi steht nicht irgendwo in der Prärie des Wilden Westens. Es findet sich auf einer Wiese auf dem Binger Rochusberg. Es ist Bestandteil eines ungewöhnlichen Projekts der Stadt Bingen.

 

Dort steht seit August letzten Jahres 20 Kita-Kindern ein Areal in freier Natur für ihren Wald- und Naturkindergarten zur Verfügung. In Verbindung mit einem extra herge-richteten angrenzenden Waldstück sind der Betätigung an frischer Luft keine Grenzen gesetzt. Wettergeschützte Ruhe- und Rückzugsbereiche sorgen dafür, dass es den Kleinen auch dann noch gefällt, wenn Petrus es mal nicht gut mit ihnen meint.

Beigeordneter Sebastian Hamann zeigte mir kürzlich– nicht ganz ohne Stolz – die Einrichtung, für die auch die Eltern voll des Lobes sind. An den Kosten für die Erweiterung – es geht um eine Holzhütte – wird sich der Landkreis Mainz-Bingen mit 15.000 Euro beteiligen.

 

Mit dieser Kita in freier Natur und ihrem ausgefeilten pädagogischen Konzept wird den Eltern ein attraktives Angebot gemacht, das auch die Vielfalt der Kita-Landschaft im Landkreis stärkt.

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Fr

19

Mär

2021

Schärferes Dienstrecht nötig

Bild: pixabay
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Nicht nur die Kirche tut sich schwer mit der Ahndung sexuellen Missbrauchs jugendlicher Schutzbefohlener durch ihr Personal. Auch die Schulaufsicht in Rheinland-Pfalz hat bisher die gebotene Konsequenz gegen übergriffig gewordene verbeamtete Lehrkräfte vermissen lassen.

 

Mit einer kritischen Nachfrage in einem Landtagsausschuss hatte ich mein politisches Schicksal besiegelt. Weil „nicht sein kann, was nicht sein darf“ galt ich fortan in meiner eigenen Fraktion als „Störenfried“ und wurde sogar ausgeschlossen.

 

Wenn ich gestern in der „Westerwälder Zeitung“ lesen konnte, dass eine Initiative die Einrichtung einer unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung zurückliegender Fälle und eine Verschärfung des Dienstrechts für Beamte fordert, so war das schon damals meine Intention. Ich musste für mein Engagement einen hohen Preis bezahlen – was mich aber nicht daran hindert, der Initiative auch jetzt meine volle Unterstützung zuzusagen!

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Do

11

Mär

2021

Zum zweiten Mal Opfer

Bild: pixabay
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An jeder Schule müssen Lehrkräfte ihre Schülerinnen und Schüler als Schutzbefohlene sehen, denen gegenüber sie zu einem respektvollen Umgang verpflichtet sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um noch minderjährige oder bereits erwachsene Schülerinnen und Schüler handelt. Schulaufsicht und Bildungsministerium müssen einschreiten, wenn es an einer Schule seitens einzelner Mitglieder des Lehrkörpers zu Fehlverhalten kommt. Für Schlagzeilen sorgten hier die Vorfälle am Koblenz-Kolleg, die letztlich zur Ablösung des Schulleiters führten. Ans Licht gebracht hatten die Vorfälle vor allem zwei junge Frauen, die sich in ihrer Not auch an mich als Landtagsabgeordnete gewandt hatten.

Das Lob für ihr mutiges Verhalten erhält nun aber einen bitteren Beigeschmack dadurch, dass ihnen Anwaltsschreiben ins Haus flattern, in denen sie unter Strafandrohung zur Unterlassung öffentlicher Äußerungen über die Vorfälle aufgefordert werden.

 

Und wie reagieren Schulaufsicht und Bildungsministerium auf diese Situation?

 

Sie betrachten diese massive juristische Bedrängung der Schülerinnen als deren „Privatsache“. Ihnen geht es um den „belasteten Ruf“ der Schule, deren „Fortbestand gefährdet“ sei.

 

Verkehrte Welt, in der man die Betroffenen lieber ein zweites Mal zu Opfern werden lässt – anstatt durch konsequentes und transparentes Aufarbeiten ein Zeichen zu setzen …

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Fr

05

Mär

2021

Gesundheit in der Schule

Bild: pixabay
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Seit Jahren engagiere ich mich für die Etablierung von Schulgesundheitsfachkräften in Rheinland-Pfalz. Dabei geht es um mehr als Erste Hilfe oder Medikamentengabe. Wer in Gesundheit nicht bloß die Abwesenheit von Krankheit sieht, der sieht auch das Potenzial, das in einer solchen Kraft an einer Schule steckt. Durch ihr Fachwissen kann eine solche Kraft in idealer Weise viele gesundheitliche Aspekte im Mikrokosmos Schule vernetzen – zum Wohle aller, die viele Stunden täglich dort verbringen.

Mit meinem Engagement renne ich bei Bildungsverbänden wie zum Beispiel dem VBE (= Verband Bildung und Erziehung) offene Türen ein. Aber auch bei den politisch Verantwortlichen wächst die Erkenntnis der Notwendigkeit solcher Fachkräfte. Corona hat hier sicherlich zur Stärkung dieser Erkenntnis beigetragen...

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Fr

05

Mär

2021

Es gibt noch viel zu tun

Bild: pixabay
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Schülerinnen und Schüler – egal welchen Alters oder Geschlechts – sind im schulischen Bereich von den Lehrkräften stets als deren Schutzbefohlene anzusehen. Damit verbietet sich jedwede Form von sexistischem Verhalten ihnen gegenüber – in Worten wie auch in Taten.

 

Durch mein striktes Eintreten für dieses Prinzip hatte ich mir als Landtags-abgeordnete nicht nur Freunde gemacht. Von meiner eigenen Fraktion wurde ich sogar ausgeschlossen. Meiner Linie bin ich dennoch treu geblieben. Das Thema war und ist mir zu wichtig, um es der eigenen „Karriere“ willen unter den Teppich zu kehren.

So nutzte ich in den vergangenen Tagen die Gelegenheit zur Teilnahme an einem vom Friedrich-Verlag angebotenen Web-Seminar zu Fragen sexueller Gewalt im schulischen Bereich. Im Mittelpunkt standen dabei Präventionskonzepte an den Schulen.

 

Auch in Zukunft bin ich bereit, meine Erfahrungen aus dem schulischen und dem politischen Bereich zu diesem Thema zur Verfügung zu stellen. Denn es gibt noch viel zu tun...

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Sa

27

Feb

2021

Vom Fach

Bild: pixabay
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Als Bildungspolitikerin bringt mich manches regelrecht „auf die Palme“. Zum Beispiel die Statistiken über den Unterrichtsausfall in den Schulen. Und dabei geht es um mehr als die Frage, ob etwa eine Mathe-Stunde ausgefallen ist. Es geht bei einer abgehaltenen Mathe-Stunde auch darum, ob sie tatsächlich von einem für dieses Fach ausgebildeten Mathe-Lehrer unterrichtet wurde. Dann – und auch nur dann – war es eine „echte“ Mathe-Stunde.

 

Im Landtag habe ich mich mit dem Anlegen eines solch strengen Maßstabs bei der Bildungsministerin nicht immer beliebt gemacht.

Aber was es bedeutet, wenn zum Beispiel das Fach Sozialkunde von einer Lehrkraft unterrichtet wird, die nicht die Lehrbefähigung für dieses Fach hat, konnte ich vor Jahren vor einer Kreistagswahl erleben. Die betreffende Lehrerin wollte ihren Schüler*innen das Kommunalwahlsystem erklären und nahm als Anschauungsmaterial einen Wahlzettel zur Hand. Der stammte allerdings von einer Bundestagswahl – mit Erst- und Zweitstimme. Die gibt es aber bei Kommunalwahlen nicht. 

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Mi

24

Feb

2021

Corona-Abi?

Bild: pixabay
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Die Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse in den einzelnen Bundesländern war schon immer Stoff für Diskussionen. Begriffe wie „A- und B-Länder“, „Bonus bzw. Malus bei der Abiturnote“ oder die skeptische Kommentierung des „Hessen-Abi´s“ sind mir gut in Erinnerung.

 

Auch meine Gymnasialzeit war durch die Einführung der Mainzer Studienstufe und die Kurzschuljahre von einer Besonderheit geprägt, die es so in anderen Bundesländern nicht gab.

Manche sehen in einem bundeseinheitlichen Zentralabitur die Ideallösung für die Vergleichbarkeit der Abiturnoten. Für die Abiturient*innen des Schuljahrgangs 2020/21 wäre das keine gute Lösung. Denn zu unterschiedlich war die Handhabung des Unterrichts im Lockdown in den einzelnen Bundesländern.

 

Und so ist es nur konsequent, wenn die Bundesländer nun – wenn auch in gegenseitiger Abstimmung – individuelle Wege zur Abfederung der durch den Lockdown bedingten unterschiedlichen Voraussetzungen in der Vorbereitung aufs Abitur beschreiten.

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Di

23

Feb

2021

Das Buch ist nicht tot

Bild: pixabay
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Was das Thema „Bücher lesen“ angeht, darf ich mich mit Fug und Recht auch heute noch als eifrige „Leseratte“ bezeichnen. Und so ziehe ich ein gutes Buch auch gerne einem guten Film im Fernsehen vor. Aber als Bildungspolitikerin darf ich meine persönlichen Vorlieben nicht so einfach zum Maßstab meines politischen Handelns machen.

 

Da führe ich bei meinem Engagement für das Medium „Buch“ doch schon lieber eine Statistik an – wie zum Beispiel die JIM-Studie 2020 (JIM = Jugend, Information, Medien). Und die sagt aus, dass immerhin 35 % der Jugendlichen angeben, täglich oder mehrfach pro Woche in einem Buch zu lesen – und damit sind keine Schulbücher gemeint. Von wegen „Die daddeln doch nur am Handy rum“!

 

Mädchen (42 %) sind übrigens eindeutig Buch-affiner als Jungs (28 %) …

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Mo

22

Feb

2021

Chaotischer Schul(neu)start

Bild: pixabay
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Heute wird in den Schulen ein Neustart gewagt – trotz noch immer beunruhigender Infektionszahlen mit dem Corona-Virus. Und am Start bietet sich ein Bild, das man selbst bei allem Verständnis für die schwierige Situation nur noch mit einem Wort beschreiben kann – CHAOS!

 

Statt einer einheitlichen Linie, die für alle nachvollziehbar ist – ein Sammelsurium von Einzelregelungen. Präsenzunterricht oder doch besser Homeschooling oder ein Mix aus beiden? In den Klassenräumen Stoßlüften oder doch besser Lüftungsanlagen? Impfung der Lehrkräfte wann und mit welchem Impfstoff?

 

Klarheit sieht anders aus!

 

Und als „Sahnehäubchen“ auf dem „Chaos-Kuchen“ dann noch das:

Für den Fernunterricht lieber eine Software, die zwar nicht richtig funktioniert, die aber das Wohlwollen der Datenschützer genießt.

 

Wieviel Praxisferne wollen die schulpolitischen Entscheidungsträger denn noch demonstrieren?

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Fr

12

Feb

2021

Ungeliebte MINT-Fächer?

Bild: pixabay
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Zugegeben – auch in meiner Schulzeit zählten die Fächer, die man heute als MINT-Fächer bezeichnet, nicht gerade zu meinen Lieblingsfächern. Meine alten Chemie-Hefte lieferten meinem Ehemann (promovierter Chemiker) auch gleich eine mögliche Erklärung – zumindest das Fach Chemie betreffend. Mit dem sturen Auswendiglernen der Strukturformeln diverser Zucker kann man junge Menschen wohl kaum für dieses Fach begeistern.

 

Und so ist es auch kein Wunder, dass das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz bei den Studienanfängern im Wintersemester 2020/21 feststellt, dass sich 50 % der männlichen „Erstis“ in den MINT-Fächern einschrieben – aber nur 28,6 % der weiblichen!

Nun kann man der rheinland-pfälzischen Bildungspolitik wahrlich nicht unterstellen, in Sachen MINT-Fächer untätig gewesen zu sein. Doch müssen vielleicht noch andere Wege beschritten werden, um die Attraktivität der MINT-Fächer für Schülerinnen zu steigern.

 

Wer diesen Beitrag liest und konkrete Vorschläge hat – bitte bei mir melden. Ich bin für jede Anregung dankbar!

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Do

28

Jan

2021

Plenarrede zum Thema „Prävention, Beratung und Intervention in Bezug auf sexualisierte Gewalt- Kinder und Jugendliche effektiv und nachhaltig schützen“

In der heutigen Plenarsitzung sprach ich zum Thema "Prävention, Beratung und Intervention in Bezug auf sexualisierte Gewalt - Kinder und Jugendliche effektiv schützen".

Ich spreche mich weiterhin für eine*n Missbrauchsbeauftragte*n für Rheinland-Pfalz aus. Vorfälle, wie z.B. am Koblenz-Kolleg, haben gezeigt, dass das Land eine solche Anlaufstelle braucht.

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Mo

25

Jan

2021

Austausch leidet

Bild: pixabay
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Eine offene Gesellschaft war schon immer das Leitbild des Liberalismus. Eine solche Gesellschaft lebt davon, dass man miteinander redet – nicht übereinander. Eine solche Gesellschaft sieht sich auch nicht an Staatsgrenzen gebunden – sie sucht den Austausch über diese Grenzen hinweg. Der internationale Schüler- und Jugendaustausch ist ein wichtiges Element dieses Prozesses, dem sich auch Youth for Understanding (YfU) verpflichtet fühlt.

 

In dieser Legislaturperiode konnte ich an einem Treffen nationaler politischer Entscheidungsträger*innen, das von YfU veranstaltet worden war, teilnehmen – in Nizza! Das Folgetreffen konnte wegen Corona nur als Online-Länderkonferenz durchgeführt werden.

Die jetzt vorliegende Ergebnisdokumentation offenbarte noch einmal das tiefe Bedürfnis nach einer möglichst baldigen Wiederaufnahme der tollen Austauschprogramme, die für die Teilnehmer eine großartige Chance für ihre Persönlichkeitsentwicklung bieten – und sie damit zu aktiven und gestaltenden Mitgliedern der Gesellschaft werden lässt.

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Sa

23

Jan

2021

Mehr Schul“krankenschwestern“ …

wünscht sich meine frühere „Chefin“ Helga Lerch. In ihrer Zeit als Schulleiterin eines Gymnasiums betreute ich das dortige Krankenzimmer. Es sind eben nicht nur Grundschüler*innen, die gesundheitliche Probleme haben können – auch an weiter-führenden Schulen braucht es einen fachkundigen Ansprechpartner in medizinischen Fragen. Nun gut – ich war da eher für die Psyche der Schüler*innen zuständig. Aber meine Tätigkeit war so erfolgreich, dass ich schließlich zum Schul-Maskottchen avancierte.

 

Jetzt bin ich im wohlverdienten Ruhestand und kann dem Bildungsministerium unseres Landes nur ans Herz legen, das Projekt „Schulgesundheitsfachkraft“ auch auf weiterführende Schulen auszuweiten. Es geht dabei nicht um die Versorgung medizinischer Notfälle – sondern um präventive Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit der Schüler- und vielleicht auch der Lehrerschaft. Und für chronisch Kranke wäre eine ausgebildete Fachkraft ebenfalls ein Segen. Denn einen solchen Service können und dürfen Lehrkräfte nicht leisten.

Schon wenige „Sprechstunden“ pro Woche könnten viel bewirken! 

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Fr

22

Jan

2021

Pressemitteilung

Schulkrankenschwestern vorerst nur im Grundschulbereich

Der Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften in Rheinland-Pfalz soll ausgeweitet werden. Wie das Bildungsministerium auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Helga Lerch (Wahlkreis Ingelheim) jetzt mitgeteilt hat, können an dem Modellprojekt 15 weitere Grundschulen teilnehmen. Auch im Landkreis Mainz-Bingen könnten schon bald Schulkrankenschwestern zum Einsatz kommen - sofern die Voraussetzungen vorliegen.

 

Die frühere Schulleiterin Helga Lerch plädiert schon lange dafür, die Schulen möglichst flächendeckend mit Schulkrankenschwestern zu versorgen, um das Personal bei medizinischen Notfällen zu entlasten. Das Bildungsministerium hat die Notwendigkeit durchaus erkannt, will das Modellprojekt aber zunächst nur im Grundschulbereich fortführen.

 

Gestartet wurde das Modell im September 2018 an zwei Mainzer Grundschulen als Teil eines Forschungsprojekts der Universitätsmedizin Mainz. Die Studie befasste sich mit der Etablierung von Schulgesundheitsfachkräften zur Akut- und Unfallversorgung sowie zur spezifischen Versorgung und Förderung chronisch kranker Kinder. Hintergrund war eine Zunahme chronischer Erkrankungen im Kindesalter.

 

Die Studie förderte zutage, dass sich rund 80 Prozent der Lehrkräfte im Umgang mit chronisch kranken Kindern nicht ausreichend vorbereitet sahen. Durch den Einsatz von medizinischem Fachpersonal an der Schule fühlten sich Lehrkräfte, aber auch Eltern betroffener Kinder spürbar entlastet. Angesichts dessen hat sich das Land entschlossen, das Modellprojekt in Kooperation mit der Universitätsmedizin auszuweiten und weiter zu entwickeln. Schulgesundheitsfachkräfte trügen dazu bei, die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern zu erhalten, drohende Gesundheitsrisiken zu erkennen und Probleme in Kooperation mit anderen Akteuren zu bewältigen, so die Begründung des Bildungsministeriums.

 

Eine gute Nachricht für die teilnehmenden Schulen ist, dass die Personalkosten vom Land übernommen werden. Die jeweiligen Schulträger müssen allerdings geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung stellen und an einer projektbegleitenden Evaluation teilnehmen. Bewerben können sich die Schulen für das Modellprojekt nicht. „Infrage kommende Schulen werden vom Ministerium für Bildung direkt angesprochen“, beantwortet das Bildungsministerium Lerchs entsprechende Anfrage. Zu den Auswahlkriterien zähle unter anderem der schulische Bedarf - zum Beispiel der Anteil chronisch kranker Schülerinnen und Schüler.

 

Landtagsabgeordnete Helga Lerch begrüßt die Ausweitung des Modellprojekts ausdrücklich, wünscht sich aber, dass Schulkrankenschwestern perspektivisch auch an weiterführenden Schulen zum Einsatz kommen, wo der Bedarf an medizinisch-pflegerischer Versorgung ebenfalls gegeben ist.

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Do

21

Jan

2021

Reine Mädchenschule noch zeitgemäß?

Bild: pixabay
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In den naturwissenschaftlich-technischen Berufen arbeiten deutlich weniger Frauen als Männer. Mit ein Grund dafür mag sein, dass sich schon in der Schule Mädchen weniger zu den MINT-Fächern hingezogen fühlten als Jungs. Auch in meiner Schulzeit gehörte das, was man heute unter dem Begriff MINT-Fächer zusammenfasst, nicht gerade zu meinen Lieblingsfächern. Allerdings blieben mir als Schülerin der Binger Hildegardisschule – einer reinen Mädchenschule – demotivierende Vergleiche mit mehr MINT-affinen Jungs erspart.

Heute ist die Zukunft meiner ehemaligen Schule ein Thema im politischen Raum, da das Bistum Mainz sich aus seiner Trägerschaft der Schule zurückziehen will. Vieles deutet jetzt auf eine Fortführung als staatliche Schule hin. In diesem Fall müsste die Schule aber auch für Jungs geöffnet werden, „sodass auch kein monoedukatives Profil möglich wäre“ – wird Bildungsministerin Dr. Hubig in der Presse zitiert.

 

Was die Zukunft der Hildegardisschule angeht, so liegt der Ball momentan beim Bistum – und nicht bei der Politik. Eine Lösung, die das Alleinstellungsmerkmal der Schule als reine Mädchenschule beibehält, halte ich dennoch für erstrebenswert – nicht zuletzt im Sinne einer besseren Heranführung von Mädchen an die MINT-Fächer.

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Do

21

Jan

2021

Endlich...

Bild: pixabay
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… scheint sich auch in den Reihen der Schulaufsichtsbehörden die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, dass Milde vielleicht doch das falsche Signal gegenüber den Pädagogen ist, die sich gegenüber Schüler*innen eklatantes Fehlverhalten leisteten.

 

In den letzten Monaten beschäftigten konkret die Vorgänge am „Koblenz-Kolleg“ sogar mehrfach den rheinland-pfälzischen Landtag. Die Anschuldigungen vor allem früherer Kollegiatinnen (Sexismus, Diskriminierung, Demütigungen, Drohungen) richteten sich dabei immerhin gegen den Schulleiter selbst. Die Schulaufsicht leitete ein Disziplinarverfahren ein und verhängte ein sofortiges „Dienstgeschäftsführungs-verbot“ gegen ihn. Sein juristisches Vorgehen dagegen hatte keinen Erfolg.

Die Causa „Koblenz-Kolleg“ ist ein Beispiel dafür, wie man die lange praktizierte „Mauer des Schweigens“ zum Einsturz bringen kann. Es begann mit mutigen jungen Frauen, die das an die Öffentlichkeit brachten, was ihnen in ihrer Zeit am Kolleg widerfahren war. Es ging weiter mit Menschen, die ihren Schilderungen Glauben schenkten. Dazu gehörte ich als Landtagsabgeordnete ebenso wie einige Journalisten, die akribisch in dieser „schmutzigen“ Sache recherchierten.

 

Und so gelang es, einen Druck aufzubauen, dem die „Mauer des Schweigens“ nicht mehr standhalten konnte.

 

Mit unserer Hartnäckigkeit konnten wir ein Signal senden an all die Lehrkräfte, die Tag für Tag in einem schwierigen Umfeld einfach nur ihr Bestes bei der Erfüllung ihres pädagogischen Auftrags geben. Und sie sind die Mehrheit – nicht die schwarzen Schafe, die für Schlagzeilen sorgen …

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Sa

16

Jan

2021

Herausforderung Integration

Bild: pixabay
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Unsere Gesellschaft basiert auf einem Konsens über ein Mindestmaß an gemeinsamen Wertvorstellungen. Diese sollen Kindern und Jugendlichen möglichst frühzeitig vermittelt werden, um sie in diese Gesellschaft zu integrieren. Elternhaus, Kita und Schule sollten diese Aufgabe – möglichst gemeinsam – wahrnehmen. In einer zunehmend bunten Gesellschaft, in der viele junge Menschen einen Migrationshintergrund haben, gestaltet sich die Erfüllung dieser Aufgabe nicht ganz so einfach.

Die jüngste Statistik der Einschulungen weist für Rheinland-Pfalz mit rund 36.900 die höchste Zahl seit zwölf Jahren auf. Im Vergleich zu den Vorjahren ist dabei der Anteil der Schüler*innen mit einem Migrationshintergrund stetig gewachsen – auf nunmehr 29 Prozent!

 

Für die Bildungspolitik bedeutet dies vermehrte Anstrengungen, um zu verhindern, dass diese jungen Menschen in eine Parallelgesellschaft abdriften, die durch andere Wertvorstellungen gekennzeichnet ist. Dabei steht die Vermittlung von Sprachkompetenz – Deutsch in Wort und Schrift – an erster Stelle.

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Mi

30

Dez

2020

Unterricht 2021?

Bild: pixabay
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Auch wenn mittlerweile dank (hoffentlich!) effizienter Impfstoffe der Kampf gegen das Corona-Virus nicht mehr so aussichtslos erscheint wie noch vor Monaten – ein Zurück zu gewohnter Normalität ist nur schrittweise möglich. Das gilt auch für den Schulbetrieb.

 

Auch 2021 werden AHA-Regeln und Home-Schooling noch nicht der Vergangenheit angehören. Und nach wie vor wird ein notwendiger Fernunterricht nicht nur mit digitalen Endgeräten möglich sein.

 

Umso mehr begrüße ich es daher, dass in Rheinland-Pfalz das Pädagogische Landesinstitut Lehr- und Lerninhalte auch in analoger Form für den Fernunterricht zur Verfügung stellt. So haben auch Haushalte, die nicht über digitale Hardware verfügen, eine reelle Chance darauf, dass ihre Kinder bei der Teilhabe an Bildung nicht abgehängt werden.

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Mi

30

Dez

2020

Pressemitteilung

Schulkrankenschwestern als Pilotprojekt?

Schon lange fordert Landtagsabgeordnete Helga Lerch (Wahlkreis Ingelheim), die zugleich Vorsitzende der FDP-Fraktion im Kreistag Mainz-Bingen ist, Schulgesundheitsfachkräfte an den Schulen in Trägerschaft des Kreises. Nachdem das Land nun erstmals Mittel hierfür bereitstellen will, richtet Lerch eine Kleine Anfrage an die Landesregierung zur Klärung der Rahmenbedingungen.

 

Offene Wunden, Schwindel, Übelkeit oder chronische Krankheiten wie Diabetes, Asthma und Epilepsie: Wenn schulisches Personal mit Krankheitsfällen konfrontiert wird, ist guter Rat teuer. Sekretariate und Lehrkräfte müssen ad hoc entscheiden, was zu tun ist. Genügt Ruhezeit im Sanitätsraum, muss das Kind medizinisch versorgt werden, wird es nach Hause geschickt, oder muss gar der Notarzt kommen? All das sind Fragen, die aus Sicht der Landtagsabgeordneten Helga Lerch (Wahlkreis Ingelheim) am besten von einer Schulgesundheitsfachkraft zu beantworten wären. Als ehemalige Schulleiterin weiß Lerch sehr genau, wie man unter Druck gerät, wenn sich ein Schüler oder eine Schülerin schwer verletzt oder plötzlich über starke Schmerzen klagt.

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So

27

Dez

2020

Wunschdenken?

Bild: pixabay
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Irgendwie hatte die letzte Sitzung des Bildungsausschusses des rheinland-pfälzischen Landtags bei mir ungeahnte Nachwirkungen. Da erschien mir doch tatsächlich im Traum eine gute Fee und fragte mich, ob sie mir einen Wunsch erfüllen könne. Ich musste etwas länger überlegen – denn Wünsche habe ich als Bildungspolitikerin viele. Da war es nicht ganz einfach, aus dieser großen Menge den einen herauszugreifen, der noch dazu ohne großen finanziellen Aufwand zu realisieren wäre.

 

Doch ich glaube, meine Überlegung führten zu einem Wunsch, den viele mit mir in der von Corona arg gebeutelten Bildungslandschaft teilen – den Wunsch nach besserer Planbarkeit. Denn das ständige „Fahren auf Sicht“ ist für alle Adressaten der Vorgaben der Kultusbürokratie zermürbend und demotivierend.

 

Ist dieser Wunsch denn wirklich so schwer zu erfüllen ?

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Mi

16

Dez

2020

Nichts dazu gelernt?

Bild: pixabay
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So oder ähnlich stellt sich der Alltag in einer Kita dar. Das Personal ist in engem Kontakt mit den Kindern. Diese körperliche Nähe ist unvermeidbar. Aber er ist unvereinbar mit den Abstandsregeln, die die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus vermindern sollen.

 

Wenn in Rheinland-Pfalz – anders als in anderen Bundesländern – auch nach dem 16. Dezember Eltern ihre Kinder in die Kita schicken dürfen, dann ist das zwar schön für die Eltern. Doch hat Ministerin Dr. Hubig auch das Risiko bedacht, dem sie durch diese Vorgehensweise das Kita-Personal aussetzt?

Auch Kinder und Jugendliche können mit dem Corona-Virus infiziert sein. Das sollten Politiker*innen mittlerweile gelernt haben. Damit können Kita-Kinder ebenso wie Schüler*innen erwachsene Kontaktpersonen mit dem Virus anstecken. Und nicht erst die aktuellen Infektionszahlen zeigen, dass eine Politik der bloßen Appelle an die Vernunft keine nachhaltigen Erfolge gebracht hat.

 

Es müssen klare unmissverständliche Vorgaben gemacht werden – auch wenn diese unpopulär sein mögen. Die Furcht vor möglichen negativen Auswirkungen solcher Entscheidungen auf die Chancen der Entscheider bei der nächsten Wahl darf nicht den Blick für die Realität und ihre Erfordernisse verstellen!

 

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Mo

14

Dez

2020

Pressemitteilung

Auf der Suche nach einem neuen Schulträger

Anfang Oktober hatte das Bistum Mainz angekündigt, die Trägerschaft für die Binger Hildegardisschule abzugeben. Was das für die Schule bedeutet, darüber informierte sich Landtagsabgeordnete und Kreistagsmitglied Helga Lerch bei einem Besuch in Bingen. Christian Ahrens, stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums, und Hans-Peter Lorscheider, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, gaben einen Überblick über die aktuelle Lage.

 

„Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich gelesen habe, dass das Bistum die Trägerschaft abgibt.“ Nicht nur der Landtagsabgeordneten Helga Lerch ging das so, auch die Hildegardisschule selbst wurde von der Entscheidung kalt erwischt. Im Gespräch mit der Abgeordneten berichteten Christian Ahrens, stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums, und Hans-Peter Lorscheider (Öffentlichkeitsarbeit), vor welchen Herausforderungen das Mädchengymnasium jetzt steht.

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Do

10

Dez

2020

Offene Schulen?

Bild: pixabay
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Politiker*innen müssen Entscheidungen treffen – auch in Fragen, in denen ihnen die dafür notwendige fachliche Grundlage fehlt. Da dies nun einmal so ist, ziehen sie für ihre Entscheidungshilfe fachkundige Berater*innen zu Hilfe. Das ist auch jetzt in der Corona-Pandemie nicht anders. Hier ist der Rat von Virolog*innen gefragt – auch wenn es um die heiß diskutierte Frage geht, wie der Schulbetrieb durchgeführt werden soll, um die Infektionszahlen mit dem Corona-Virus so niedrig wie möglich zu halten.

 

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin und amtierende Präsidentin der Kultus-ministerkonferenz Dr. Stefanie Hubig hält fast schon gebetsmühlenartig an der Notwendigkeit des Präsenzunterrichts fest und wird nicht müde zu betonen, Schulen seien „keine Treiber der Pandemie“. Und als Zeugen für ihre Behauptung benennt sie Epidemiologen.

Nun ist es in der Wissenschaft üblich, dass es zu vielen Fragen mehr als eine Meinung gibt. Davon lebt letztendlich der wissenschaftliche Diskurs. Es ist aber „Rosinen-Pickerei“, wenn die Ministerin sich aus den divergierenden Meinungen der Fachleute genau die heraussucht, die ihr ins Bild passen.

 

Geradezu unglaublich ist aber das, worüber heute die „Rhein-Zeitung“ berichtet. Gleich mehrere Experten, die von Ministerin Dr. Hubig – auch im Bildungsausschuss des Landtags – als Kronzeugen für ihre These von der Unbedenklichkeit des Präsenzunterrichts benannt wurden, erheben nun massive Vorwürfe gegen die Ministerin und das von ihr geführte Haus. Verzerrte Wiedergabe von Expertenäußerungen ist da noch eine der milderen Formulierungen. Der Leipziger Epidemiologe Markus Scholz nennt die Erklärung aus dem Hubig-Ministerium gar „reine Propaganda statt ernsthafte inhaltliche Auseinandersetzung mit dieser Problematik“ und wehrt sich gegen „diese Art der Vereinnahmung und Verfälschung“.

 

Irgendwie scheint die Ministerin offenkundige Probleme nach dem Motto zu behandeln, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. So kann man aber die Bürger*innen nicht „mitnehmen“ bei den schwierigen Entscheidungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie!

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Mo

07

Dez

2020

Ungewisse Zukunft

vlnr: Hans-Peter Lorscheider, MdL Helga Lerch, Christian Ahrens
vlnr: Hans-Peter Lorscheider, MdL Helga Lerch, Christian Ahrens

In diesen Tagen schauen überall im Land Schulleitungen und Lehrerschaft mit bangen Blicken in die Zukunft. Wie wird es mit dem Schulbetrieb weitergehen? Bleiben die Schulen offen oder gibt es eine Rückkehr zum „Home Schooling“? In der Binger Hildegardisschule kommt dazu noch eine ganz andere Frage: Wie wird es mit unserer Schule weitergehen, nachdem das Bistum sich aus seiner Trägerschaft „verabschiedet“ hat?

 

Bei meinem heutigen Treffen mit den beiden Schulleitungsmitgliedern Christian Ahrens und Hans-Peter Lorscheider war die Anspannung bei den Betroffenen deutlich spürbar. Wer wird die Trägerschaft der Schule übernehmen? Wird der neue Träger das Konzept eines reinen Mädchen-Schule übernehmen? Was wird mit den Lehrkräften, die bisher im kirchlichen Dienst waren?

Fragen über Fragen. Fragen aber, über die andernorts entschieden wird – bisher ohne Einbeziehung der Betroffenen. Und da kommen bei diesen keine vorweihnachtlichen Gefühle auf.

 

Gewissheit über die Zukunft der Schule konnte auch ich heute nicht geben. Aber ich konnte zumindest klarmachen, wofür ich mich einsetze – nämlich die Übernahme der Trägerschaft durch den Landkreis Mainz-Bingen und den Fortbestand der Schule als Mädchen-Schule.

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Do

03

Dez

2020

ADD handelt endlich

Bild: pixabay
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Das, was in 47 schriftlichen Erklärungen aktueller und ehemaliger Kollegiat*innen des Staatlichen Koblenz-Kollegs ans Tageslicht kam, ist alles andere als ein harmloser Fauxpas eines Lehrers. Sollten die Anschuldigungen gegen eine Lehrkraft des Kollegs zutreffen, so hat der Betreffende seit 2012 immer wieder – vor allem Schülerinnen – durch sexistische Äußerungen gedemütigt und beleidigt.

 

Natürlich gilt auch für den fraglichen Lehrer zuerst einmal die Unschuldsvermutung. Aber in persönlichen Gesprächen mit Betroffenen gewann ich den Eindruck, dass die erhobenen Vorwürfe alles andere als „aus der Luft gegriffen“ sind. Die zuständige Schulaufsicht hätte längst in angemessener Form reagieren und den Vorwürfen nachgehen müssen.

Jetzt endlich scheint die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion zu handeln. Für die Dauer der laufenden Untersuchungen wurde der beschuldigte Lehrer vom Koblenz-Kolleg abgezogen. Die Schäden, die er durch sein Fehlverhalten bei seinen Schutzbefohlenen vermutlich angerichtet hat, sind wohl nicht so einfach aus der Welt zu schaffen.

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Do

03

Dez

2020

Vorbild Mainz-Bingen

Bild: pixabay
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Jetzt – im „Lockdown light“ – kocht die Debatte um den Schulbetrieb so richtig hoch. Während die einen gebetsmühlenartig von der Unverzichtbarkeit des Präsenzunterrichts reden, fordern die andern vehement den Wechselunterricht. Dabei würden die Klassen halbiert. Eine Hälfte wird in dabei in den nur noch halbvollen Klassenräumen unterrichtet – die andere Hälfte ist dem Unterricht von daheim per iPad zugeschaltet. Die Vorteile hinsichtlich der Minderung des Infektionsrisikos mit dem Corona-Virus liegen auf der Hand.

 

Die Umsetzung eines solchen Vorgehens steht und fällt aber mit der Ausstattung von Schülerschaft und Lehrkräften mit der notwendigen Hardware. Im Landkreis Mainz-Bingen hatten sowohl die Verwaltung wie auch die politischen Gremien geahnt, dass es mit dieser Umsetzung auf dem von Bund und Land geplanten Weg nicht schnell genug gehen würde. Man ergriff selbst die Initiative und handelte.

Ergebnis?

 

An den weiterführenden Schulen im Landkreis verfügen alle Schüler*innen und Lehrer*innen über die notwendigen digitalen Endgeräte. Und mehr noch: der Landkreis kümmert sich auch um die Weiterbildung der Lehrkräfte für den sinnvollen Einsatz dieser Ausstattung.

 

Merke: nicht lange reden – sondern handeln!

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So

29

Nov

2020

Pressemitteilung

Quo vadis Hildegardisschule?

Wie geht es mit der Binger Hildegardisschule weiter? Diese Frage steht im Raum, seitdem Anfang Oktober bekannt geworden ist, dass sich das Katholische Bistum Mainz aus finanziellen Gründen aus der Trägerschaft zurückzuziehen wird. Die Entscheidung, gerade bei der Bildung den Rotstift anzusetzen, hat Betroffenheit und Irritationen ausgelöst. Auch bei der Landtagsabgeordneten Helga Lerch, die zugleich Fraktionsvorsitzende der FDP im Kreistag Mainz-Bingen ist. „Ich bedauere die plötzliche - für alle überraschende - Entscheidung des Bistums“, erklärt die Bildungspolitikerin aus dem Wahlkreis Ingelheim. Aus Lerchs Sicht muss nun schnell eine Lösung gefunden werden.

 

Künftig Kreisschule?

Als mögliche Option gehandelt wird unter anderem die Übernahme der Trägerschaft durch den Landkreis Mainz-Bingen. Grund für FDP-Fraktionsvorsitzende Lerch, eine Anfrage an Landrätin Dorothea Schäfer zu richten. Darin erkundigt sich Lerch, ob es bereits Gespräche mit dem Bistum und der Schule gegeben hat. Außerdem will sie vom Landkreis wissen, wie eine mögliche Trägerschaft für die Hildegardisschule von der Kreisverwaltung beurteilt wird. Gefragt wird schließlich auch nach den Kosten, die auf den Landkreis zukommen könnten. Gemeint sind damit nicht nur die laufenden Kosten, sondern auch die Investitionen, die erforderlich wären, um den Sanierungsstau an den diversen Gebäuden der Hildegardisschule zu schultern. Im Haushalt des Kreises für 2021 sind jedenfalls keine Mittel hierfür vorgesehen, weshalb die FDP-Fraktion wissen will, warum das Thema „ausgeklammert“ worden ist. 

 

Auch Bistum in der Verantwortung!

Eine Beantwortung der Fragen zur Binger Hildegardisschule soll im Rahmen der Haushaltssitzung des Landkreises Mainz-Bingen im Dezember erfolgen. „Nur im Dialog kann der nunmehr eingeleitete Prozess einer Lösung zugeführt werden - im Interesse der gesamten Schulgemeinschaft“, ist Bildungspolitikerin Helga Lerch überzeugt. „Dabei kann sich auch das Bistum von Verantwortung nicht freisprechen.“

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Do

26

Nov

2020

Schulgesundheits-Fachkräfte

In meiner Zeit als Schulleiterin war das Krankenzimmer ein wichtiger Aufenthaltsort, in dem so manches „medizinische Wunder“ bewirkt wurde – gerade bei den Schüler*innen der unteren Jahrgangsstufen. Übelkeit, Bauch- oder Kopfschmerzen waren häufige Beschwerden. Oft waren bevorstehende Klassen-arbeiten oder früher Liebeskummer die Ursache für solche Beschwerden. Und der große Plüschbär im Krankenzimmer ersetzte die Gesundheits-Fachkraft. Er avancierte sogar zum Schul-Maskottchen „Zuck“. Kleinere Verletzungen als Folge von Pausenhofraufereien verarztete die Schulsekretärin.

Doch für Fälle von schwereren Verletzungen oder dem plötzlichen Hyperventilieren ist mehr als das Knowhow eines Erste-Hilfe-Kurses gefragt. Und das Verabreichen von Medikamenten – egal ob oral oder intravenös – bei chronisch kranken Schüler*innen darf von Laien nicht vorgenommen werden.

 

Für solche Fälle ist eine Schulgesundheits-Fachkraft der einzig richtige Adressat. Denn das Recht auf „beste Bildung“ beinhaltet mehr als pädagogische und didaktische Aspekte.

 

Die FDP-Kreistagsfraktion Mainz-Bingen kämpft daher seit Jahren für die Etablierung von Schulgesundheits-Fachkräften an Schulen – in einem ersten Schritt an denen in Trägerschaft des Landkreises. So ist ihr Antrag nur konsequent – findet auch mein Bär „Bobby“.

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Mi

25

Nov

2020

Quo vadis Hildgardisschule

Bild: pixabay
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Die Nachricht, dass das Bistum Mainz sich aus der Trägerschaft der Binger Hildegardisschule verabschieden will, berührte mich ganz persönlich. Schließlich hatte ich dort mein Abitur gemacht. Und die dort vermittelten Werte prägen mich bis heute.

 

Doch auch in der katholischen Kirche sind die Geldmittel knapper geworden – man muss den Rotstift ansetzen (oder in diesem Fall den Schwarzstift?). Wie soll es nun mit dieser Schule weitergehen?

 

Die Namensgeberin der Schule – Hildegard von Bingen – hatte schon zu ihrer Zeit im 12. Jahrhundert mit Finanzproblemen ihres Konvents zu kämpfen gehabt. Mit Tatkraft und Gottvertrauen konnte sie diese jedoch meistern. Ob diese Tugenden allerdings heute für eine gute Zukunft der Hildegardisschule reichen, ist mehr als fraglich.

Eine gute Lösung wäre die Übernahme der Trägerschaft dieser Schule durch den Landkreis Mainz-Bingen. Die FDP-Kreistagsfraktion erkundigt sich jetzt nach dem Stand entsprechender Gespräche – in der Hoffnung, dass der Weg der Schule in eine gesicherte Zukunft führt...

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Fr

20

Nov

2020

Verlierer Förderschule?

Bild: pixabay
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Mit der Begründung, dass Kinder schließlich ein Recht auf Bildung hätten, soll auch in Zeiten von Corona der Schulbetrieb nicht heruntergefahren werden. Wie aber soll das gelingen – speziell in Förderschulen?

 

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) stellte jetzt die Ergebnisse einer Umfrage vor, die belegen, wie Anspruch und Wirklichkeit bei der Inklusion auseinander klaffen. Es sei hinlänglich bekannt, dass Schüler*innen mit Behinderung und einem besonderen Förderbedarf spezielle schulische Rahmenbedingungen bräuchten.

 

Doch immer noch hapere es an der Barrierefreiheit von Schulgebäuden. Die Doppelbesetzung (Lehrkraft plus Sonderpädagoge) sei immer noch nicht umgesetzt. Ganz zu schweigen von den nach wie vor zu großen Lerngruppen, Und dann noch das Dauerthema – der Mangel an ausgebildeten Lehrkräften für den Förderschulbereich.

Eigentlich brachte die Umfrage nichts Neues – aber sie machte noch einmal deutlich, dass in diesem Bereich akuter Handlungsbedarf besteht, vor dem die Bildungspolitik nicht die Augen verschließen darf.

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Mo

16

Nov

2020

Was wird aus dem Jugendaustausch?

Bild: pixabay
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Youth for Understanding (YfU) – der Name ist Programm. Und das Programm hat den internationalen Jugendaustausch zum Inhalt. Denn durch das Zusammen-treffen von Jugendlichen aus verschiedenen Ländern können auf beiden Seiten vorhandene Klischees und Vorurteile abgebaut und Verständnis für die alltäglichen Sorgen und Nöte des anderen geweckt werden. Doch mittlerweile drücken Sorgen und Nöte YfU selbst. Und der Grund dafür hat ebenfalls einen Namen – Corona!

Als ich als Landtagsabgeordnete mit dem Schwerpunkt „Bildungspolitik“ erstmals in Kontakt mit YfU kam, berichteten Teilnehmer des Austauschprogramms „Erasmus“ voller Begeisterung, wie ein Auslandsaufenthalt ihr Leben und ihre weitere Persönlichkeitsentwicklung bereichert habe.

 

Und heute?

 

Wegen Corona fand das heutige Treffen nur als Videokonferenz statt – und das Virus hat den internationalen Jugendaustausch lahmgelegt. Eine Teilnehmerin der heutigen Video-„Schalte“ brachte es auf den Punkt: Die Generation „Erasmus“ droht von einer Generation „Corona“ abgelöst zu werden …“.Noch so ein Kollateralschaden der Pandemie, um dessen Behebung sich die Politik kümmern muss!

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Fr

06

Nov

2020

Für eine friedliche und tolerante Gesellschaft...

engagiert sich die Bildungs- und Begegnungsstätte Givat Haviva in Israel. Mit ihr gibt es seit vielen Jahren eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem rheinland-pfälzischen Bildungsministerium. Im Rahmen eines Austauschprogramms sollen Schüler*innen bei Begegnungen vor allem lernen, die in den jeweiligen Ländern immer noch vorherrschenden stereotypen Sichtweisen der jeweils anderen Gesellschaft abzubauen.

 

Auf meine Kleine Anfrage (Drucksache 17/13362) musste mir das Ministerium heute leider mitteilen, dass die eigentlich für dieses Jahr geplanten Jugendbegegnungen wegen der Corona-Pandemie ins nächste Jahr verschoben wurden. Wieder einmal musste also die Strichliste der Kollateralschäden der Pandemie um einen neuen Strich erweitert werden.

 

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Do

05

Nov

2020

Mehr Schüler – was nun?

Bild: pixabay
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Die Zahlen des Statistischen Landesamts in Bad Ems sind für uns als Politiker eine wichtige Grundlage für unsere Arbeit. Es sind zwar nur Zahlen – aber manchmal steckt hinter diesen Zahlen Brisanz. So auch hinter der Meldung, dass zum Schuljahr 2020/21 rund 36.900 Kinder eingeschult wurden – immerhin die höchste Zahl seit 2008. Und die Bevölkerungsentwicklung in Rheinland-Pfalz lässt keine Trendwende erkennen.

 

Für die Bildungspolitik bedeuten diese Zahlen eine echte Herausforderung. Denn für diese Schüler*innen brauchen wir Lehrkräfte. Die Zeiten, in denen über eine „Lehrerschwemme“ gewitzelt wurde, sind aber längst vorbei.

Und noch eine Zahl gibt zu denken: rund 29% dieser „ABC-Schützen“ haben einen Migrationshintergrund. Ihre „Beschulung“ erfordert bei den Lehrkräften eine über das „Normale“ hinausgehende Qualifikation.

 

Knifflige Hausaufgaben also für Bildungspolitiker*innen jedweder Couleur...

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Mo

02

Nov

2020

Schulbesuche IX

Eigentlich hatte ich schon nicht mehr zu hoffen gewagt, dass der heutige Abschlusstermin meiner „Sommer-Reise“ durch die regionale Schullandschaft überhaupt zustande kommen würde – befinden wir uns doch in der zweiten Welle der Corona-Pandemie. Umso gespannter war ich auf das, was mich im Theresianum Mainz erwarten würde.

 

Schuleiter Stefan Caspari und sein Stellvertreter Stephan Kurz-Gieseler mussten meinen Blick erst gar nicht auf die ungewöhnliche Innenarchitektur ihres Schulgebäudes lenken. Sie ist wohl für jeden ein echter „Hingucker“. Dahinter steckt die bauliche Umsetzung eines in dieser Art ungewöhnlichen pädagogischen Konzeptes. Es ist zentriert um eine Aula, von der – ähnlich wie bei einem Marktplatz – der Zugang zu den wichtigen Schulbereichen möglich ist. Für die Schüler*innen sind dies ihre „Lern-Ebenen“ (jede Jahrgangsstufe hat eine eigene). Dort stehen ihnen neben den normalen Unterrichtsräumen auch Räume für Teamarbeiten sowie Stillarbeitsräume zur Verfügung.

Mein Eindruck – und als ehemalige Schulleiterin weiß ich, wovon ich spreche – ist, dass die hier investierten Mittel in ein wirklich zukunftsfähiges Schulumfeld geflossen sind. Und als ehemalige Lehrerin füge ich noch hinzu: Abkupfern (von dieser Planung) ausdrücklich erwünscht!

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Fr

16

Okt

2020

Grenzen des Föderalismus

Bild: pixabay
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Schon als Schülerin empfand ich den Föderalismus mit seinen Auswirkungen auf das Schulwesen als befremdlich. Da war die Rede von „A- und B-Ländern“. Und das Wort „Hessen-Abitur“ war gleichbedeutend mit einer Geringschätzung eines dort erworbenen Abschlusses. Der Versuch, durch ein „Bonus- bzw. Malus-System“ für eine bessere Vergleichbarkeit des Abiturs in den einzelnen Bundesländern zu sorgen, war faktisch das Eingeständnis eines vorhandenen Unterschieds im Bildungsniveaus in den einzelnen Bundesländern.

Grundlegende Verbesserungen konnte ich auch in später in meiner Arbeit als Bildungspolitikerin nicht feststellen. Und auch der unterschiedliche Umgang mit den Regeln zur Eindämmung des Corona-Virus in den Schulen offenbarte einmal mehr die Auswirkungen der föderalen Struktur unseres Staates.

 

Als jetzt die KMK sich zu ersten Schritten zu einer Vereinheitlichung des Bildungssystems durchringen konnte, entfuhr mir spontan ein „Na endlich“. Um nicht missverstanden zu werden – ich bin kein Verfechter eines Zentralabiturs. Und Wettbewerb tut dem Bildungssystem sicher insgesamt gut. Doch dürfen Schülerinnen und Schülern keine Nachteile dadurch entstehen, dass sie in einem bestimmten Bundesland die Schule besuchen …

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Di

06

Okt

2020

Pressemitteilung

An der Grundschule Am Frankenwall in Asbach hat digitaler Unterricht einen hohen Stellenwert

Im Rahmen ihrer „BildungsSommerReise“ besuchte Landtagsabgeordnete Helga Lerch (Wahlkreis Ingelheim) die Grundschule Am Frankenwall in Asbach. Auf Einladung von Alexander Buda (FDP-Fraktionsvorsitzender im Verbandsgemeinderat Asbach) informierte sich die Bildungspolitikerin über den digitalen Unterricht an der Pilotschule für Medienkompetenz.

 

Auf den ersten Blick wirkt die Grundschule Am Frankenwall in Asbach wie jede andere Grundschule. Doch ein Blick in den Klassenraum von Frederic Heumann zeigt, dass man hier in Sachen Digitalisierung bereits einen Schritt weiter ist. Die Grundschule gilt als Vorreiterschule für Medienkompetenz und digitales Lernen. 

 

Wie sich das in der Praxis vollzieht, ließ sich Landtagsabgeordnete Helga Lerch bei einem Ortstermin erläutern. Grundschullehrer und Medienkoordinator Frederic Heumann gewährte der Besucherin einen Blick ins digitale Klassenzimmer. Beeindruckt zeigte sich Helga Lerch von den Rahmenbedingungen, die digitales Lernen im Grundschulbereich möglich machen. Motivierte und engagierte Lehrkräfte, innovatives Arbeitsmaterial und kompetente Betreuung durch die Verwaltung sind wichtige Mosaiksteine.

 

Helga Lerch, die selbst acht Jahre lang Schulleiterin im Landkreis-Mainz war, und die für die FDP im Mainz-Binger Kreistag sitzt, kam auf Einladung von Alexander Buda (FDP-Fraktionsvorsitzender im VG-Rat Asbach) an die Schule. An dem Gedankenaustausch nahmen auch Markus Harf, Erster Beigeordneter der VG, sowie Florian Gombert und Herbert Limbach, Fachleute aus der Verwaltung, teil.

 

Grundschullehrer Frederic Heumann geht in seinem Unterricht erfolgreich neue Wege. Er arbeitet mit dem interaktiven Schulbuch, nutzt Visualisierungen an der Leinwand, setzt Apps, Lern- und Erklärvideos ein. Diese Form des Unterrichts wirkt nicht nur motivierend, sie hat auch andere Vorzüge: „Mit einer App kann die ganze Klasse differenziert werden“, erklärte der Pädagoge. Ohne großen Aufwand könnten leistungsschwächere oder leistungsstärkere Kinder mit individuell auf sie zugeschnittenen Aufgaben versorgt werden. Zugleich liefert die App dem Lehrer Aufschlüsse darüber, was die Kinder gearbeitet haben, was richtig und was falsch gelaufen ist, und wieviel Zeit die Schüler wofür gebraucht haben. Wichtig ist dem Koordinator, dass der digitale Unterricht eine Ergänzung zum klassischen Lehren und Lernen ist. „Es ist ein Hilfsmittel“, verdeutlichte Heumann anhand einer Schreib-Lern-App. „Das Digitale ist eine Motivation“, so Heumann. „Danach bekommen es die Kinder auch mit dem Arbeitsblatt gut hin.“ Wert legt die Schule obendrein darauf, dass im Unterricht nur solche Apps zum Einsatz kommen, die einen tatsächlichen Mehrwert haben. Daher wird im Kollegium viel getestet und ausprobiert.

 

„Ich bin sehr beeindruckt, was an Ihrer Schule geleistet wird“, kommentierte Landtagsabgeordnete Lerch die Präsentation. „Und ich bin gespannt, welche Hausaufgaben Sie mir mitgeben.“ Als Mitglied im Kreistag Mainz-Bingen interessierte sich die Bildungspolitikerin natürlich auch für auch die Rolle des Schulträgers (Verbandsgemeinde Asbach), die Alexander Buda beleuchtete. „Wir sind in einem guten Fluss der permanenten Weiterentwicklung der Digitalen Schule“, stellte der FDP-Fraktionschef im VG-Rat fest. An der Asbacher Grundschule funktioniere es besonders gut, weil das persönliche Engagement vorhanden sei. Zudem sei das Zusammenspiel zwischen Schule und Schulträger höchst effizient. Das betrifft auch den IT-Support, den die Verwaltung den Schulen anbietet. Allerdings bringt die fortschreitende Digitalisierung eine hohe personelle Belastung mit sich. Die Verwaltung arbeite inzwischen am Anschlag, bemerkte Beigeordneter Markus Harf.

 

Die Verbandsgemeinde Asbach hat die Digitalisierung der Schulen also zur Chefsache gemacht, und dennoch gibt es an einigen Stellen noch Luft nach oben. Die Strukturen müssen weiter ausgebaut und mehr Endgeräte zur Verfügung gestellt werden. An die Adresse der Landespolitik gibt es weitere konkrete Forderungen: weniger administrativer Aufwand - etwa bei der Beantragung von Fördermitteln und eine Aufstockung der Lehrerfortbildung im Digitalbereich. Wichtig wären aus Sicht des Schulträgers außerdem eine bessere Bezahlung der Grundschullehrer, von denen viele aus finanziellen Gründen nach NRW abwanderten, sowie mehr Lehrkräfte, denn der Vorreiterschule in Sachen Digitalisierung fehlen derzeit 25 Wochenstunden.

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Mo

05

Okt

2020

Schulbesuche VIII

Schon vor Corona war fast jede bildungspolitische Debatte vom Schlagwort „Digitalisierung“ beherrscht. Doch die wenigsten derer, die dieses Schlagwort in den Mund nahmen, hatten konkrete Vorstellungen davon, wie dies in der schulischen Praxis aussehen könnte. Bei meinem heutigen Schulbesuch in der Grundschule am Frankenwall in Asbach bekam ich einen mehr als überzeugenden Eindruck davon, was im Zusammenwirken von engagierten Lehrkräften und einem Schulträger, der das Thema zur Chefsache gemacht hat, auf die Beine gestellt werden kann.

Was mir Medienkoordinator Frederic Heumann in seinem Klassenraum vorführte, war in der Tat beeindruckend. Kein Wunder, dass diese Schule als Vorreiterschule für Medienkompetenz und Digitales Lernen gilt.Die eingesetzten Lern-Apps erlauben ein individuelles Eingehen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schüler*innen und die Erfassung ihrer Lernfortschritte. Bei aller Begeisterung für die technischen Möglichkeiten verfällt man an der Schule aber nicht in den mancherorts zu beobachtenden „Digitalisierungswahn“ – sondern sieht Digitalisierung vor allem als Hilfsmittel zur Motivation der Lernenden.

 

Mit einem Blick zurück auf meine eigene Schulzeit, die noch von Tafel und Kreide beherrscht war, wurde mir bewusst, in welchem Tempo sich Schule fortentwickelt. Es ist wichtig, auch die Lehrer*innen auf diesem Weg mitzunehmen – damit das Projekt „Digitale Schule“ gelingt. In Asbach ist man da schon sehr weit …

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Sa

03

Okt

2020

Kirchen knapp bei Kasse

Bild: pixabay
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In Rheinhessen pflegen die Menschen zu sagen „Wo Du nicht bist, Herr Jesu Christ“, wenn sie sich bestimmte Dinge finanziell nicht leisten können. Ob Bischof Kohlgraf ähnlich geseufzt hat, als er das Sparprogramm des Bistums Mainz bekanntgab, weiß ich nicht.

 

Wohl aber weiß ich jetzt, dass mit der Hildegardisschule in Bingen (Higa) auch die Schule von den Sparmaßnahmen betroffen ist, an der ich einst mein Abitur machte. Das Bistum kann sich die Trägerschaft der Higa schlichtweg nicht mehr leisten.

 

In der gestrigen Sitzung des Kreistags Mainz-Bingen wurde offensichtlich, dass auch die Politiker*innen im „Bildungs-Landkreis“ von dieser Meldung „kalt erwischt“ worden waren. Nun muss schleunigst ein neuer Träger für die Schule gefunden werden – eine Schule, die nicht unwesentlich zur Herausbildung meiner Wertevorstellungen beigetragen hat …

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Mi

30

Sep

2020

Kleinere Klassen

Bild: pixabay
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Die Bildungspolitik ist eine Dauerbaustelle – und kann es mit dem Tempo des Baufortschritts durchaus mit dem Berliner Flughafen aufnehmen. Vor der Landtagswahl 2011 hatte man für die rheinland-pfälzischen Schulen eine Senkung des „Klassenteilers“ – d.h. der Klassengröße, ab der eine Klasse in zwei aufgeteilt werden muss – in Aussicht gestellt. Was die Orientierungsstufe angeht, wurde das auch umgesetzt – nicht aber bei den höheren Klassenstufen an den weiterführenden Schulen. Dort sind Lerngruppen von 30 Schüler*innen keine Seltenheit.

In einem offenen Brief an die Landtagsabgeordneten fordern die Bildungsverbände einstimmig eine Absenkung dieses Klassenteilers.

 

Dies macht in meinen Augen nicht nur im Hinblick auf die Umsetzung der Abstandsregeln in Zeiten von Corona Sinn – sondern auch in pädagogischer Hinsicht. Kleinere Lerngruppen ermöglichen naturgemäß größeren Lernerfolg.

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Do

24

Sep

2020

Schulbesuche VII

Die Namensgebung für eine Schule kann ein langwieriger Prozess sein. Nicht so im Fall der Schule, die ich heute im Rahmen meiner Info-Tour besuchte. Das Sebastian-Münster-Gymnasium (SMG) trägt den Namen des wohl berühmtesten Sohnes der Stadt. Und an der Fassade prangt unübersehbar als Schul-Logo, das Ihnen vielleicht bekannt vorkommt. Ja - das ist doch der „Mann auf dem 100-Mark-Schein“! Passt irgendwie zu einer Schule mit 1.700 Schüler*innen.

 

Schulleiter Dr. Michael Frings ist noch neu im Amt – weshalb ich ihm auch ein kleines Gastgeschenk mitbrachte. Keinen Rotwein – sondern einen Weißwein aus Nacken-heim, wo ich früher Schulleiterin war.

Genau wie ich weiß auch er die Vorteile zu schätzen, die die gute Finanzlage des Schulträgers mit sich bringt. Aktuell zeigt sich dies zum Beispiel daran, dass der Landkreis Mainz-Bingen das SMG als Pilotschule für „offenes Lernen“ ausgewählt hat. „Offenes Lernen“ meint dabei die räumliche Anpassung an das veränderte Lern-verhalten der heutigen Schüler*innen – weg vom hergebrachten Klassenraum hin zu „Lern-Landschaften“. Mit der 6. Klassenstufe sollen jetzt erste Erfahrungen gesammelt werden.

 

Bei aller Euphorie über das Neue verliert Dr. Frings aber auch nicht das Alte aus den Augen und mahnt die notwendige Sanierung des alten Baubestands an. Wieder einmal verlasse ich eine Schule nicht ohne Hausaufgaben...

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Do

24

Sep

2020

Pressemitteilung

Pilotschule für offenes Lernen in erweiterten Lernräumen

Bei einem Besuch am Ingelheimer Sebastian-Münster-Gymnasium informiert sich Landtagsabgeordnete Helga Lerch aus dem Wahlkreis Ingelheim über das Pilotprojekt für offenes Lernen in erweiterten Lernräumen.

 

Nicht nur Digitalisierung und die Corona-Pandemie halten das Ingelheimer Sebastian-Münster-Gymnasium (SMG) derzeit auf Trab, auch ein Modellprojekt, das gerade in der Umsetzung ist. Das Gymnasium ist als „Pilotschule des Landkreises Mainz-Bingen für offenes Lernen in erweiterten Lernräumen“ ausgewählt worden. Die Grundidee dabei ist, dass nicht mehr nur im traditionellen Klassenraum gelehrt und gelernt wird, sondern in modular konzipierten Lernlandschaften. 

 

Das Pilotprojekt ist eines der Themen, die beim Besuch der Landtagsabgeordneten Helga Lerch am SMG zur Sprache kommen. Schulleiter Dr. Michael Frings erläutert das Grundkonzept des Modells, das zunächst in der Orientierungsstufe des Gymnasiums Einzug halten soll. Vier Klassen werden probeweise in so genannten „Lernlandschaften“ unterrichtet, die etwa als Stillarbeitsraum oder Präsentationsbereich ausgestaltet werden. Das Pilotprojekt soll dem veränderten Lernverhalten von Schülerinnen und Schülern Rechnung tragen. Um die neuen Lernwelten einzurichten, mussten einige bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Anfang Dezember, so der Plan, soll die Ausstattung installiert werden. Nach Ansicht des Schulleiters könnte das innovative Unterrichts-Modell Schritt für Schritt auf weitere Klassen und Stufen des Gymnasiums ausgeweitet werden.

 

Eine wichtige Rolle spielt auch für diese Form des Unterrichts das Thema Digitalisierung -ein Bereich, in dem das Ingelheimer Gymnasium nach Überzeugung der Schulleitung gut ausgerüstet ist. Dies habe sich auch während des Corona-Lockdowns im Frühjahr bemerkbar gemacht. Alle Schülerinnen und Schüler wurden noch in den Osterferien in Teams eingebunden. Das Homeschooling sei unter anderem mit Videokonferenzen und Chats gut bewältigt worden, berichtet Dr. Michael Frings.

 

Vom Schulträger, dem Kreis Mainz-Bingen, fühlt sich das Gymnasium ausgesprochen gut unterstützt. „Wir haben einen verlässlichen Partner an unserer Seite“, lobt der Direktor des größten Gymnasiums in Rheinland-Pfalz. Auf Nachfrage von Helga Lech in ihrer Funktion als Mitglied des Kreistags Mainz-Bingen formuliert Dr. Michael Frings schließlich noch einen Wunsch an die Adresse des Schulträgers. Was den in die Jahre gekommenen Teil des Schulgebäudes anbelangt, so würde sich Frings über die baldige Umsetzung einigernotwendiger Sanierungsmaßnahmen freuen.

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Di

22

Sep

2020

Erfolgsmodell Sommerschule?

Bild: pixabay
Bild: pixabay

Am 15. Juni trafen die rheinland-pfälzische Landesregierung und die kommunalen Spitzenverbände eine Vereinbarung, nach der in den Sommerferien durch ein zusätzliches Lehr- und Lernangebot an allgemeinbildenden Schulen Defizite für Schüler*innen zumindest zum Teil gemildert werden sollten. Bereits im Mai hatte ich im Rahmen einer Kleinen Anfrage mehr über die Ausgestaltung dieser „Sommerschule RLP“ in Erfahrung bringen wollen.

Das Angebot stieß auf große Resonanz bei den Eltern. Und rückblickend empfanden wohl auch die Schüler*innen das Angebot als hilfreich – denn viele Fragen, die nach wochenlangem „Home-Schooling“ offen geblieben waren, konnten in dieser Präsenz-Phase geklärt werden. Unterm Strich wurden die beiden Wochen also nicht als Beschneidung der Sommerferien empfunden.

 

Obwohl die von mir nachgefragte exakte Evaluierung des Experiments „Sommerschule“ noch aussteht, begrüße ich die Ankündigung einer „Herbstschule“ und wünsche ihr bereits jetzt viel Erfolg.

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Mo

21

Sep

2020

Sexismus an Schulen

Nicht erst seit der „MeToo“-Kampagne ist das Thema stärker in den Fokus gerückt – sexistisches Verhalten gegenüber dem anderen Geschlecht. Betroffen sind dabei in der Mehrzahl Frauen. Und die Formen sexistischen Verhaltens können dabei von anzüglichen Bemerkungen über ungewollte körperliche Berührung bis hin zu sexueller Gewalt reichen. Besonders schlimm ist es, wenn dies im schulischen Bereich gegenüber minderjährigen Schutzbefohlenen geschieht. Als Frau, Pädagogin und Politikerin schrillen dann bei mir gleich mehrfach die Alarmglocken. Umso mehr, wenn ich den Eindruck gewinne, dass von Seiten der Schulaufsicht in solchen Fällen nur mit „angezogener Handbremse“ vorgegangen wird.

In meinem Engagement für die Betroffenen habe ich von vielen Seiten Unterstützung erfahren. Leider nicht von meinen Kolleg*innen in der FDP-Landtagsfraktion, die mit diesem Engagement meinen Ausschluss aus ihren Reihen begründeten.

 

In den letzten Wochen erwiesen sich meine kritischen Fragen an die Exekutive gleich mehrfach als berechtigt. So musste die Schulaufsicht zugeben, dass ihr Vorgehen in einem von mir konkret angeführten Fall „suboptimal“ gewesen sei. Die Berichte über Vorfälle am Koblenz-Kolleg und die Aktionen der „Cat Calls of Mainz“ sind weitere Belege für die Richtigkeit meiner Bemühungen um ein konsequenteres Vorgehen.

 

So war auch bei meiner heutigen Pressekonferenz das Medieninteresse groß, als ich ganz konkrete Vorschläge für ein solches Vorgehen vorstellte: Anlaufstellen an jeder Schule, einen Sexismus-Beauftragten auf Landesebene und eine Änderung des Landesdisziplinargesetzes.

 

Leider kann ich als fraktionslose Abgeordnete solche Vorschläge nicht im Landtag parlamentarisch umsetzen. Hier bin ich auf die Hilfe der antragsberechtigten Fraktionen angewiesen, an die ich mich auch gewandt habe. Ihr Verhalten wird ein echter „Lackmus-Test“ dafür sein, wie sie es mit dem Kindeswohl in der Praxis halten.

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Mo

21

Sep

2020

Pressemitteilung

Mehr Prävention an Schulen

Bei einer Pressekonferenz in Mainz fordert Landtagsabgeordnete Helga Lerch mehr Prävention gegen sexuellen Kindesmissbrauch an Schulen.

 

Prävention ist das A und O, wenn es um sexuellen Kindesmissbrauch geht. Dies umso mehr, als längst nicht jeder Fall zur Anzeige kommt. Die Dunkelziffer ist hoch; viele Opfer schweigen aus Angst oder Scham. „Deshalb rückt Prävention immer mehr in den Mittelpunkt“, erklärt Landtagsabgeordnete Helga Lerch bei einer Pressekonferenz in Mainz zum Thema sexueller Missbrauch an Schulen. Die Bildungsexpertin spricht sich für verschiedene Maßnahmen aus, die Schülerinnen und Schüler besser vor Übergriffen schützensollen. So plädiert Helga Lerch für die Bestellung von Beratungslehrkräften für Missbrauch an allen Schulen. Eine weitere Forderung ist die Abschaffung des so genannten „Verwertungsverbots“, wonach Vorfälle schon nach wenigen Jahren aus der Akte entfernt werden. Schließlich fordert die Bildungsexpertin die Einrichtung eines Landesbeauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs.

 

„An jeder Schule sollte eine Beratungslehrkraft für Missbrauch bestellt werden“, ist Helga Lerch überzeugt. Analog etwa zu den Beratungslehrkräften für Suchtprävention, die seit Jahren an den rheinland-pfälzischen Schulen verpflichtend sind. „Wenn Kinder akute Probleme haben, müssen sie wissen, an wen sie sich wenden können“, plädiert Lerch für interne Anlaufstellen auch bei dieser Thematik.

 

Um den Schutz von Schülerinnen und Schülern besser zu gewährleisten, muss nach Lerchs Einschätzung das Landesdisziplinarrecht überarbeitet werden. Ziel ist, das Verwertungsverbot für sexuelle Übergriffe deutlich auszuweiten beziehungsweise ganz abzuschaffen. Bislang werden solche Vorfälle je nach Schwere der Tat nach zwei bis sieben Jahren aus der Akte gelöscht. Obwohl Täter eine einschlägige Vorgeschichte haben, ist dies nach Fristablauf nicht mehr greifbar. Eine Einschätzung des Gefahrenpotenzials sei damit nicht möglich und auch keine Aussage über die Rückfallquote, moniert Helga Lerch. „Opferschutz geht vor Täterschutz“, betont die Abgeordnete. „Mein Appell ist daher, das Verwertungsverbot möglichst ganz abzuschaffen."

 

Stark macht sich die Bildungspolitikerin auch für die Einrichtung eines Landesbeauftragten für sexuellen Kindesmissbrauch. Damit unterstützt sie eine Forderung, die Johannes-Wilhelm Rörig, Bundesbeauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, schon lange erhebt. Rörig, den Helga Lerch vor wenigen Wochen in Berlin besucht hatte, hatte Anfang April alle Bundesländer diesbezüglich angeschrieben. Aus Rheinland-Pfalz habe es bislang keine Reaktion gegeben, teilt Helga Lerch mit. Daher hat die Abgeordnete alle Fraktionen im rheinland-pfälzischen Landtag angeschrieben mit dem Ziel, im anstehenden Haushalt Mittel für einen Missbrauchsbeauftragten auf Landesebene bereitzustellen.

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Di

15

Sep

2020

Schulbesuche VI

In der Reihe meiner Schulbesuche gab es heute wieder ein „Heimspiel“. Schließlich liegt die Albert-Schweitzer-Schule Ingelheim (ASS) in der Nähe unserer früheren Wohnung in der Rotweinstadt. Die ASS ist eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“. Die Einhaltung der Abstandsregeln in Corona-Zeiten stellt für eine solche Schule natürlich eine ganz besondere Herausforderung dar.

Schulleiterin Gabriele Fichtner zeigte sich in dieser Situation kreativ, indem sie mit versetzten Pausenzeiten dafür sorgte, dass auf dem Pausenhof die geforderten Abstände eingehalten werden konnte. Bei derzeit 75 Schüler*innen war das umsetzbar.

 

In den Klassenräumen stellt natürlich die Einhaltung der Abstandsregeln die Lehrkräfte einer Förderschule vor ganz besondere Probleme. Social Distancing ist nur schwer mit der für die spezielle Schüler-Klientel erforderlichen Zuwendung zu vereinbaren. Mangels entsprechender Vorgaben muss die Schulleitung dann Wege finden - und dann auch verantworten. Und das alles neben der üblichen Verwaltungsarbeit, bei der die Schulleitung auch noch Sekretariatsarbeit übernehmen muss - ganz zu schweigen von der Wahrnehmung von Unterrichtsstunden.

 

Bewerber*innen um eine Schulleitungsstelle an einer Förderschule müssen schon eine Extra-Portion Idealismus mitbringen...

 

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Mo

14

Sep

2020

Schulbesuche V

Mein heutiger Schulbesuch führte mich an die Wirkungsstätte, an der ich über Jahre hinweg einen Sozialkunde-Unterricht erteilen durfte, der sich nicht stur an – ohnehin zwangsläufig veralteten – Lehrbüchern orientierte. Im Gymnasium Oppenheim erlebten die Schüler*innen Politik „aus erster Hand“. So konnte ich mit Egon Bahr einen prominenten Zeitzeugen der Ostpolitik präsentieren. Und so manches „Urgestein“ des politischen TV-Journalismus sorgte für unvergessliche Unterrichtsstunden. Natürlich wurden die Erinnerungen an diese Zeit wieder wach, als ich das Schulgelände betrat.

Aber das Schwelgen in Erinnerungen war nicht der Grund für meinen Besuch. Von Schulleiter Dr. Hendrik Förster erhoffte ich mir vor allem Informationen darüber, wie die rheinlandpfälzischen Gymnasien das „Corona-Schuljahr 2019/20“ gemeistert hatten. Denn er war dafür aufgrund seiner Funktion im Landesverband Rheinland-Pfalz der Bundes-Direktoren-Konferenz der ideale Ansprechpartner.

 

Wie alle Schuleiter*innen spürte auch er in Zeiten von Corona den Druck, der dadurch entsteht, dass man in dieser Funktion sich ständig zwischen den „Mahlsteinen“ von Schülerschaft, Eltern, Kollegium, Schulträger, Schulaufsicht und Bildungsministerium befindet. Was seine eigene Schule angeht, so stand er im Vergleich zu seinen Kolleg*innen noch gut da – dank eines finanzkräftigen Schulträgers, der für eine bauliche Erweiterung und eine großzügige digitale Ausstattung gesorgt hatte. Davon konnten Gymnasien in anderen Landesteilen nur träumen.

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Mo

14

Sep

2020

Mehr Frauen in Schulleitungen

Bild: pixabay
Bild: pixabay

Eigentlich sollte die Gleichberechtigung von Mann und Frau in unserer Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein. Die Praxis zeigt, dass dies noch immer nicht der Fall ist – ganz besonders, wenn es um die Besetzung von Führungspositionen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geht. Aus den Reihen der Politik wird dabei gerne mit dem Finger auf die Wirtschaft gezeigt und eine „Frauenquote“ in den Führungsgremien von Unternehmen gefordert. Doch wer mit dem Finger auf andere zeigt, muss sich auch gefallen lassen, dass der Finger dann auch mal in die andere Richtung zeigt. Mit Lösungen wie Frauenquoten bei Listenaufstellungen bei Wahlen oder „Mann/Frau-Doppelspitzen“ in der Parteiführung versucht man, vor der eigenen Tür zu kehren.

Ich halte solche Quoten für keine gute Lösung. In meinen Augen ist die Schaffung von Rahmenbedingungen, die es Männern und Frauen gleichermaßen ermöglichen, Familie und Beruf in Einklang zu bringen, der bessere Weg.

 

Mit Elementen wie Jobsharing und Teilzeit versucht die rheinland-pfälzische Landesregierung gerade, Frauen die Ausübung von Führungspositionen in der Landtagsverwaltung zu erleichtern. Könnte etwas Ähnliches auch bei der Besetzung von Positionen in Schulleitungen funktionieren?

 

Für die nächste Sitzung des Bildungsausschusses habe ich zumindest diesen Punkt auf die Tagesordnung setzen lassen.

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Sa

12

Sep

2020

Zur Sache

In der Sendung "Zur Sache Rheinland-Pfalz" im SWR ging es am Donnerstag um die Vorkommnisse am Koblenz-Kolleg, die auch schon Thema im Bildungsausschuss des Landtages waren. Damit in Zukunft solche Fälle besser gehandhabt werden können, wäre eine unabhängige Anlaufstelle für Betroffene sinnvoll.

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Sa

12

Sep

2020

Mangelfächer

Bild: pixabay
Bild: pixabay

Auf der Homepage des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums gibt es tatsächlich den Suchbegriff „Mangelfächer“. Dort sind als Beispiele allerdings nur Fächer mit einem klaren Berufsbezug aufgelistet – wie etwa Metall- oder Elektrotechnik oder Gesundheitspflege. Und gleich neben dieser Aufzählung findet sich ein Hinweis für Quereinsteiger, die solche Fächer etwa an einer Berufsschule unterrichten wollen.

 

Aus meiner Zeit als Schulleiterin an einem Gymnasium weiß ich allerdings, dass sich auch für andere Schularten die Suche nach geeigneten Fachlehrer*innen manchmal schwierig gestaltet – während es bei anderen Fächern ein Überangebot gibt. Bereits in einer Fragestunde des Landtags im August hatte ich von der Landesregierung wissen wollen, wie sie hier gegenzusteuern gedenkt.

Jetzt hakte ich noch einmal nach und bat um konkrete Angaben, welche Fächer sich bei welchen Schularten als Mangelfächer herausgestellt haben. Und ich möchte gerne wissen, in welcher Form das Bildungsministerium bei Studierwilligen für das Lehramt für solche Fächer wirbt.

 

Denn die tollste Ausrüstung eines Chemie-Saals nutzt nichts, wenn keine Chemie-Lehrkraft da ist, die diese einsetzten könnte.

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Mi

09

Sep

2020

Pressemitteilung

Neubau der Ingelheimer BBS kann starten

Auf ihrer „BildungsSommerReise“ besucht Landtagsabgeordnete Helga Lerch die Berufsbildende Schule (BBS) Ingelheim. Schulleiter Wolfgang Fluche berichtet, dass der seit Jahren geplante Neubau nun endlich realisiert wird.

 

Der Bauzaun ist schon mal aufgestellt; die Bagger können anrollen. Auf dem Gelände neben der Ingelheimer Kaiserpfalz-Realschule plus soll der Neubau der Berufsbildenden Schule in die Höhe wachsen. Das Projekt ist seit vielen Jahren in Planung, weil die Schule unter Raumnot leidet. Angesichts stetig steigender Schülerzahlen musste immer wieder improvisiert werden. Nun aber kann man an der BBS aufatmen, das Bauprojekt startet.

 

Was die Anzahl der Räume anbelange, so sei man gut aufgestellt, sagt BBS-Leiter Wolfgang Fluche im Gespräch mit der Landtagsabgeordneten Helga Lerch, die zugleich Mitglied im Kreistag Mainz-Bingen ist. Allerdings, meint Fluche, hätte man bei der Größe der Räume noch ein wenig zugeben können. Begrüßt hätte es der Schulleiter auch, wenn bei der Planung moderne Konzepte - wie offene Lernwelten oder Clusterschule - stärker berücksichtigt worden wären. Unter dem Strich indes ist Wolfgang Fluche froh, dass das Großprojekt nun in die Umsetzung geht. Der Neubau soll nicht nur den gestiegenen Schülerzahlen an der Berufsbildenden Schule Rechnung tragen, sondern auch die Voraussetzungen für neue Angebote schaffen - etwa im Bereich der Pflege, wo sich die BBS weiter entwickeln will. Die neue Fachschule für Altenpflegehilfe ist gerade mit 19 Anmeldungen gestartet. Im künftigen Schulgebäudesoll dann auch die generalisierte Pflegeausbildung mit moderner Ausstattung angeboten werden. Geplant ist unter anderem ein „Skill Lab“ - ein Übungslabor, in dem pflegerische Tätigkeiten realistisch simuliert werden können.

 

Helga Lerch informierte sich an der BBS auch darüber, wie der Schulbetrieb nach den Ferien angelaufen ist. „Es läuft alles wieder im Präsenzunterricht“, teilte Schulleiter Fluche mit. Dies natürlich unter Einhaltung der coronaspezifischen Vorgaben. Um die Abstände in den unterrichtsfreien Zeiten zu ermöglichen, werden unter anderem Parkplätze als Pausenhof genutzt.

 

Auf den Fall einer neuerlichen Schulschließung aufgrund von Corona ist die BBS nach Ansicht des Schulleiters gut vorbereitet. Die Schülerinnen und Schüler würden nach und nach mit digitalen Endgeräten ausgestattet; zudem könne man Videokonferenzen und Lernplattformen einsetzen.

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