Fischerhaus in Frei-Weinheim

Besuchern meiner Heimatstadt Ingelheim werden gerne architektonische Zeugen einer glanzvollen Vergangenheit gezeigt. An erster Stelle ist dabei natürlich die Kaiserpfalz Karls des Großen zu nennen. Aber auch die Adelshöfe Ober-Ingelheims belegen eine interessante Geschichte der Stadt. Dass aber beileibe nicht alle Menschen in solch feudalen Verhältnissen lebten, davon zeugen einige wenige noch erhaltene kleinbürgerliche Wohnhäuser aus dem 19. Jahrhundert im Stadtteil Frei-Weinheim.

 

Eines davon – das „Fischerhaus“ – wurde in den letzten Jahren von einer Bürger-initiative in mühevoller Kleinarbeit wieder hergerichtet und mit Einrichtungsgegen-ständen der damaligen Zeit ausgestattet. Mitglieder der Bürgerinitiative zeigen Besuchern gerne, wie die Lebensverhältnisse der sogenannten „kleinen Leute“ in dieser entbehrungsreichen Zeit waren. Die Bewohner waren meist Fischer und ver-suchten zusätzlich, durch etwas Landwirtschaft und Kleinviehhaltung sich und ihre Familien im wahrsten Sinne „durchzubringen“. Angesichts einer Zahl von 23 Kindern, die der Käufer (1877) des Fischerhauses im Verlauf zweier Ehen zeugte, kein leichtes Unterfangen!

Mein Besuch im „Fischerhaus“ verdeutlichte mir, dass kulturelles Erbe sich oftmals im Kleinen zeigt. In meiner politischen Arbeit werde ich dies zu berücksichtigen wissen und mich für die materielle Unterstützung solcher Projekte einsetzen.