Herzlich willkommen
Mein Name ist Helga Lerch. Ich bin Mitglied des Kreistags Mainz-Bingen und war in der 17. Wahlperiode (2016-2021) Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags und möchte Ihnen hier Einblicke in meine Arbeit geben.
Mo
11
Mär
2024
Energiewende im Ahrtal
Mit Marienthal im Ahrtal verbinden viele sicher die im Bild gezeigte Klosterruine. In deren Nebengebäuden kann man sich dem Genuss von Ahrweinen hingeben. Auch unsere Besuchergruppe der ehe-maligen rheinland-pfälzischen Landtags-abgeordneten machte dort Station.
Vorher aber erfuhren wir wenige hundert Meter unterhalb des Klosters aus dem Mund des „Kümmerers“ Rolf Schmitt, was bürgerschaftliches Engagement auf die Beine stellen kann. Angesichts der Erfahrungen mit Öl- und Gastanks in der Flutnacht vom Juli 2021 animierte er die Bürger, in der Energieversorgung neue Wege zu gehen.
Mit Stolz konnte er uns das Ergebnis seiner Überzeugungsarbeit zeigen: ein Nahwärmekonzept, basierend auf Holzpellets und Solarthermie. Versorgt werden damit die rund 100 Einwohner des mittlerweile komplett zu Dernau gehörenden Ortsteils.
Beeindruckend waren aber auch seine Schilderungen der aus der ganzen Republik erfahrenen Unterstützung. Die Versorgung von bis zu 400 Helfern in einem fast völlig zerstörten Ort war aber auch für ihn eine Herkules-Aufgabe.
Mo
11
Mär
2024
Neuanfang im Ahrtal
Dem Verlauf der Ahr folgend führte die Informations-fahrt der ehemaligen Mitglieder des rheinland-pfälzischen Landtags nach Ahrbrück. Dort stellte uns im alten Bahnhof Bürgermeister Walter Radermacher ein besonderes Konversionsprojekt vor. Nach der Flutkatastrophe konnte seine Gemeinde für den symbolischen Preis von 1 Euro das ca. 6 ha große ehemalige Firmengelände der Brohl Wellpappe erwerben. Dort sollen nun Wohnungen sowie Räum-lichkeiten für Geschäfte und Kleingewerbe entstehen. Als „einen Sechser im Lotto“ sieht Radermacher das Ganze – denn Bauland muss man im engen Ahrtal schon mit der Lupe suchen. Das Land habe sich bei der Inangriffnahme des Vorhabens als hilfreicher Partner erwiesen.
Zwei Aspekte empfanden wir bei dem Projekt als besonders erwähnenswert. So sollen dort bevorzugt die Menschen einziehen, die in der Flutnacht ihr Haus verloren hatten. Bereits jetzt haben viele davon bekundet, dass sie nach wie vor im Ahrtal bleiben wollen!
Mo
11
Mär
2024
Schuld – nur eines der Opfer der Ahrflut
Der Ort Schuld liegt malerisch in einer engen Schleife im engen Ahrtal“ – dieses „Intro“ auf der Facebook-Seite der Gemeinde Schuld hat schon etwas Makabres. Es beschreibt nämlich auch den topo-graphischen Grund für die Flutkatastrophe, die in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 dort über die Menschen hereinbrach.
Bilder von Schuld prägten für viele Fernsehzuschauer die ersten Eindrücke von den dramatischen Er-eignissen. Ortsbürgermeister Helmut Lussi (im Bild mit Hut) war einer derjenigen, die in dieser Situation „funktionieren“ mussten. Uns, der Gruppe ehemaliger Landtagsabgeordneter, zeigte er die noch immer in seinem Ort nicht zu übersehenden Narben, die die Wassermassen hinterlassen haben. Vom Standort eines weggerissenen Hauses aus blickten wir auf ein Ortsbild, das eine eigentümliche Mischung aus Zerstörung, Abriss und Wiederaufbau bot.
Ein Satz über die Hilflosigkeit in der Flutnacht prägte sich uns besonders ein: „Gegen Feuer kann man immer noch etwas machen – bei diesen Wassermassen kann man nur noch zuschauen!“.
Mo
11
Mär
2024
Tückische Idylle Ahrtal
Dass die diesjährige Informationsfahrt der Vereinigung ehemaliger Abge-ordneter des rheinland-pfälzischen Landtags kein normaler Ausflug werden würde, war allen Beteiligten von Anfang an klar. Es ging ins Ahrtal. Und damit in die Region, die im Juli 2021 eine apo-kalyptische Flutkatastrophe erlebte.
Das Foto von Ahrbrück aus der Zeit vor 2021 zeigt einerseits die Idylle eines auf den ersten Blick harmlosen Flüsschens, das sich durch ein enges Tal schlängelt. Es zeigt aber auch die hinter dieser Idylle lauernde Gefahr. Ein Hochwasser kann schnell die nahe an der Ahr liegenden Häuser erreichen. 1804 und 1910 war es schon zu solchen Kata-strophen gekommen. Eine weitere Gefahrenquelle stellen die zahlreichen Brücken dar, die den Bewohnern eine leichte Überquerung ermöglichen sollen. Im Juli 2021 verfing sich hier ein Gemenge aus angeschwemmten Totholz, weggeschwemmten Fahrzeugen und Trümmern. Dieses Material bildete an den engen Brückendurchlässen eine Art Staumauer. Dem Druck der Wassermassen hielten diese „Staumauern“ auf Dauer nicht stand und barsten. Die Folge war eine vom Oberlauf der Ahr sich in Schüben fortsetzende Kaskade von Wassermassen mit stetig wachsender zerstörerischer Kraft – ähnlich wie bei einem Tsunami!
Mi
06
Mär
2024
Lebenslanges Lernen
„Was Hänschen nicht lernt – lernt Hans nim-mermehr“. Diese „Volksweisheit“ würde sich die Kreisvolkshochschule (KVHS) Mainz-Bingen sicher nicht als Motto wählen. Denn ihr Programm richtet sich an all diejenigen, die eben nicht auf der Stufe des einmal Er-lernten stehen bleiben wollen. Und dieses Programm, über dessen aktuelle Auflage ich heute mit KVHS-Leiterin Petra Strehle sprach, zeigt, welchen Gewinn die Teilnahme am Prozess des „Lebenslangen Lernens“ bringen kann.
In meiner politischen Arbeit habe ich die KVHS mit ihrem Weiterbildungsangebot schon immer als das Element einer bürgerorientierten Bildungsinfrastruktur des Landkreises Mainz-Bingen ge-sehen. Und dabei spielen zunehmend Aspekte wie das Nachholen von Bildungsabschlüssen oder die Vermittlung der Grundlagen für eine erfolgreiche Integration zugewanderter Menschen in unsere Gesellschaft eine nicht hoch genug einzuschätzende Rolle.
Investitionen in diesen Bereich bringen eine hohe gesellschaftliche Rendite, deren ich mir bewusst bin!
Mi
06
Mär
2024
Ingelheimer Appell 2.0
So nennt sich eine Resolution, die heute von Vertreterinnen und Vertretern des Runden Tischs „Ingelheim zeigt Gesicht – für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ verabschiedet wurde. Natürlich war das Treffen auch unter dem Aspekt der bevorstehenden Wahlen am 9. Juni zu sehen. Das Motto „Wir wählen die Demokratie“ war daher ein klares Bekenntnis zu den Werten, über die wir uns über Parteigrenzen hinweg einig waren.
Aber der Appell greift inhaltlich weiter, indem er einer Geisteshaltung Ausdruck gibt, die tief in den Köpfen der Teilnehmer wurzelt:
„Wir zeigen Gesicht gegen Hass und Spaltung und für ein respektvolles Miteinander!“
Mo
04
Mär
2024
Vom Deutschland-Ticket überzeugt
Gestern kamen mein Mann und ich von unserem Aufenthalt in Leer/Ostfriesland zurück. Und unser Umfeld wollte natürlich wissen, wie es war – vor allem aber wie die Fahrt war. Unsere Antwort löste reihum Erstaunen aus. Denn wir berichteten von einer stress- und staufreien Fahrt – allerdings mit der Bahn! Das Deutschland-Ticket hatte uns dies ermöglicht. Und noch größeres Staunen ernteten wir mit dem Hinweis, dass wir pünktlich am Zielort und auch wieder daheim angekommen waren.
Vielleicht sollten all die notorischen ÖPNV-Ver-weigerer einmal den Selbstversuch wagen und sich mit Bussen und Bahnen von A nach B begeben – zumindest da, wo dies möglich ist. Und auch ein Herr Weselsky wird mir die Freude an meinem 49-Euro-Ticket nicht vermiesen …
Do
29
Feb
2024
Geschichtsvermittlung - mal anders
Als Gästeführerin in meiner Heimatstadt Ingelheim will ich gewissermaßen „Stei-ne zum Reden“ bringen und damit Ge-schichte erlebbar machen – zum Beispiel an den Resten der Kaiserpfalz Karls des Großen.
Jetzt nahm ich an der Jahrestagung des BVGD (Bundesverband der Gäste-führer in Deutschland) im ost-friesischen Leer teil. Dabei konnte ich mir ein Bild davon machen, wie meine beiden dortigen Kolleginnen dies anstellen. Die „Steine“ waren dabei das Schloss Evenburg. Dort gewährten sie als Dienstmagd Trientje und Köchin Gertrude aufschluss-reiche Einblicke – nicht nur in den Haushalt des damaligen gräflichen Schlossherrn. Vor allem der Kosmos der „kleinen Leute“ im Kaiserreich des 19. Jahrhunderts war auf einmal transparenter als dies ein Lehrbuch je schaffen könnte.
Gästeführungen können eben weit mehr sein als das bloße Zeigen touristischer Attraktionen. Das könnte jeder Bildband. Eine gute Gästeführung aber kann das Gezeigte erlebbar machen – und das können weder Bildband noch Lehrbuch …
Sa
24
Feb
2024
Signal der Parteibasis
Es ist gute Tradition bei den rheinland-pfälzischen Liberalen, ihre Bezirkspartei-tage auch einmal „in der Provinz“ abzuhalten. Der heutige Tagungsort, die Blücherhalle in Ober-Flörsheim, präsen-tierte sich aber alles andere als „provinziell“ – was einigen Delegierten ein anerkennendes Staunen entlockte.
Und auch die Themen, mit denen wir uns – neben den üblichen Regularien – befassten, reichten weit über die Region hinaus. Landesvorsitzender Wissing betonte in seiner Rede die Rolle der FDP in der Regierungskoalition als den Partner, der sich wie kein anderer zur Marktwirtschaft bekennt. Damit unterscheide sie sich grund-legend von den Grünen und deren starren Festhalten an nicht realisierbaren Positionen.
Da passte zur Untermalung dessen ein Antrag, den die Delegierten mit überwältigender Mehrheit verabschiedeten. Darin werden die FDP-Vertreter in der Ampel aufgefordert, sich mit allem Nachdruck gegen ein „Lieferketten-Gesetz“ zur Wehr zu setzen, das der Wirtschaft Verpflicht-ungen auferlegen will, die selbst für Großkonzerne nicht umsetzbar sind – geschweige denn für kleine und mittelständische Betriebe.
Sa
24
Feb
2024
Ein denkwürdiger Tag
Heute mache ich mich mit meinem Mann auf den Weg nach Ober-Flörsheim zum Parteitag des FDP-Bezirks-verbandes Rheinhessen-Vorderpfalz. Die Schlagzeilen werden heute aber von einem ganz anderen Ereignis bestimmt werden – dem zweiten Jahrestag des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Das wird uns spätestens bewusst, als wir das Gebäude der Kreisverwaltung in Ingel-heim passieren. Dort signalisieren die Flaggen die Solidarität mit dem Land, das verzweifelt darum kämpft, nach den Werten leben zu dürfen, für die wir Liberale stehen.
Und uns wird wieder einmal bewusst, wie wichtig es ist, auch bei uns den Menschen klar zu machen, dass Freiheit und Demokratie eben nichts Selbstverständliches sind. Wir müssen diese Werte leben!!! Und sei es auch nur, indem wir von unserem Wahlrecht Gebrauch machen. Alles andere hieße doch, Putin & Co. in ihrer Meinung zu bestätigen, diese Werte seien nichts Erstrebenswertes …