Aktuelle Meldungen
Mi
31
Mai
2023
Filmische Perle

In diesem Jahr beschäftigen sich die „Internationalen Tage Ingelheim“ mit Leben und Werk von Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938). Im Rahmenprogramm wartete auf interessierte Besucherinnen und Besucher ein ganz besonderes filmisches Highlight. Die „Freunde Ingelheimer Filmkultur“ zeigten Walter Ruttmanns 1927 ent-standenes Filmessay „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ Darin setzt der Regisseur eine Unzahl von Aufnahmen zu einer faszinierenden Collage zusammen, die den Ablauf eines Tages in der pulsierenden Metropole beschreibt. Die musikalische Untermalung dieses Stummfilms gestaltete Edmund Meisel, der bereits zwei Jahre zuvor für die Musik zu Sergei Eisensteins „Panzerkreuzer Potemkin“ verantwortlich zeichnete.
So
28
Mai
2023
Faszinierend

Mit diesem Ausspruch pflegte in der TV-Serie „Raumschiff Enterprise“ Mr. Spock Unerwartetes zu kommentieren. In ihrem heutigen Filmmusik-Konzert in der Ingelheimer „kING“ ließen die Musikerinnen und Musiker des Sinfonieorchesters Rhein-Main solche und ähnliche unvergessliche Filmszenen im Kopf ihres Publikums wieder erstehen. „Kino für die Ohren“ nannte dies Christian Ferel, der als Dirigent und Moderator durch einen wahrhaft faszinierenden Abend führte.
Mi
24
Mai
2023
Zu schade zum Wegwerfen

Längst haben wir uns daran gewöhnt, dass in den Supermärkten Artikel schon vor Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums ausgesondert werden. Teils werden sie zu einem niedrigeren Preis angeboten, teils wandern sie in die Abfallbehälter der Märkte. Es gibt aber auch Alternativen – wie die Abgabe an „Tafeln“ für Bedürftige oder an Initiativen, die sich für eine sinnvolle Verwendung der Lebensmittel engagieren, die durchaus keine Abfälle darstellen.
Mo
08
Mai
2023
Inspirationsquelle für Ex-Landrat?

Bei einer Stadtführung in Valencia wurde ich auf diese kleine Brücke hingewiesen. Sie sollte es dem Bischof ermöglichen, auf direktem Weg von seinen Gemächern im Palast zu seinem „Arbeitsplatz“ in der Kathedrale zu gelangen. Die Erläuterungen führten in der geführten Gruppe zu Schmunzeln.
Bei mir lösten die Ausführungen mehr als ein bloßes Schmunzeln aus. Mir kamen nämlich Erinnerungen an ein Ansinnen des Vorgängers der jetzigen Landrätin unseres Landkreises Mainz-Bingen. Der hatte nämlich ernsthaft eine Brückenquerung von seinem „Amtssitz“, dem „Kreishaus“, in die zu seinem Wirkungsbereich gehörenden Räume des Job-Centers auf der gegenüberliegenden Straßenseite ins Auge gefasst. Ob ihm dieser Gedanke wohl bei einem Valencia-Besuch gekommen war...
Mo
08
Mai
2023
Das passt...

Wer sich in der Markthalle in Valencia umschaut, dem fallen natürlich sofort die prächtigen Orangen ins Auge. Erinnern sie doch an einen der beliebtesten Orangensäfte der deutschen Verbraucher. Ich mache da keine Ausnahme. Etwas wehmütig blickte ich allerdings auf den günstigen Kilo-Preis dieser Vitamin-Bomben.
Angesichts des Freigepäck-Limits bei meinem Rückflug widerstand ich der Versuchung und erwarb stattdessen lieber Mandeln. Die konnte ich ohne Probleme in meinem Fluggepäck unterbringen und damit meinen „Strohwitwer“ zuhause erfreuen.
So
07
Mai
2023
Auch hier steppt der Bär

Wenn man – wie ich heute – durch Valencia schlendert, erwartet man eigentlich keinen Bären – eher schon eine Fledermaus. Sie ist nämlich das ungewöhnliche Wappentier der Stadt. Eine Fledermaus soll nämlich der Legende nach durch das Schlagen mit ihren Flügeln gegen das Zeltdach des spanischen Anführers im Kampf gegen die Mauren die Spanier vor einem Überraschungsangriff ihrer Gegner gewarnt haben.
Dennoch konnten sich die Tourismus-Manager Valencias offensichtlich nicht dazu durchringen, die Besucher ihrer Stadt durch Menschen in einer Art „Batman-Kostüm“ zu begrüßen. Dann doch lieber ein Bär. Schließlich gibt es ja auch Bären in Spanien – wenn auch eher in den Pyrenäen als an der Mittelmeerküste...
Sa
06
Mai
2023
Kreative Werbung

Wer – nicht nur als Tourist – durch die Straßen und Gassen einer spanischen Stadt schlendert, dessen Blick wandert unwillkürlich entlang der zahlreichen geschmackvoll gestalteten Hausfassaden mit den kunstvoll geschmiedeten Fenstergittern. So erging es auch mir beim Bummel durch die spanische Hauptstadt.
Als Liebhaberin von Plüschtieren registrierte ich natürlich sofort den kleinen Laden, in dem solche zum Verkauf angeboten wurden. Dass diese aber auch vom Fenster der ersten Etage den Flanierenden freundlich zuwinkten, hatte ich bis dato noch nicht erlebt. Ein Beispiel für clevere Werbung, an dem sich auch bei uns diejenigen orientieren könnten, die über die Konkurrenz „auf der grünen Wiese“ jammern.
Sa
06
Mai
2023
Oase der Ruhe in der Hauptstadt

Wenn mir der Sinn nach „Siesta“ steht, dann kann ich es mir auf der heimischen Terrasse im Liegestuhl bequem machen und die Seele baumeln lassen. Auf meinem Bummel durch Straßen der spanischen Hauptstadt fragte ich mich, wo denn die Madrilenen eine solche Oase der Ruhe finden. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
Mit seinen 125 Hektar bietet der Retiro-Park mitten im Zentrum der Stadt eine willkommene Gelegenheit für eine Auszeit – und die wird auch weidlich genutzt, wie ich bei meinem Besuch feststellen konnte.
Die Schaffung von Lebensqualität bedeutet eben weit mehr als die Planung von Wohnraum. Genau dieser Aspekt bestimmt auch das momentan heftig diskutierte Entwicklungskonzept meiner Heimatstadt Ingelheim. Die ist zwar nur „Hauptstadt“ des Landkreises Mainz-Bingen – aber der Denkansatz ist der gleiche ...
Sa
06
Mai
2023
Sammlungen von Weltrang

Bei einer Stadtführung in Madrid durfte natürlich das Gebäude nicht fehlen, das nach dem Willen seines Schöpfers, des spanischen Königs Ferdinand VII., dem Louvre in Paris in nichts nachstehen sollte. In der Tat beherbergt der „Prado“ eine Fülle berühmter Gemälde – nicht nur der Meister der „Goldenen Epoche“ Spaniens. Auch ein prominenter Deutscher ist dort vertreten – Albrecht Dürer mit seinem bekannten Selbstbildnis.
Doch im Spanischen Bürgerkrieg wären diese unermesslichen Kunstschätze beinahe den Luftangriffen deutscher und italienischer Franco-Unterstützer zum Opfer gefallen – hätte man sie nicht rechtzeitig nach Valencia ausgelagert.
Dies im Hinterkopf werde ich bei einem ausführlichen Besuch der Sammlungen – und dies ist kein „impossible dream“ – die Meisterwerke umso dankbarer würdigen. Heute war dafür leider Zeit …
Fr
05
Mai
2023
Kampf gegen Windmühlenflügel?

Wer sich – wie ich – politisch betätigt, um etwas zu bewegen und Dinge zum Besseren zu verwandeln, erlebt dieses Streben mitunter als Kampf gegen Windmühlenflügel. Als ich jetzt in Spanien weilte, stand ich in der Nähe von Madrid – genauer in Alcalá de Henares – vor dem Geburtshaus des Mannes, dem wir dieses Sprachbild verdanken.
Miguel de Cervantes, der hier 1547 das Licht der Welt erblickte, hat mit seinem „Don Quijote“ die Figur erschaffen, die – im übertragenen Sinn - voller Idealismus für das Gute kämpft und trotz vermeintlichen Scheiterns nicht aufgeben will. Denn sie hat eine Vision, den sie unbeirrt weiter träumt. Ihr Motto bleibt „To dream the impossible dream“ – wie es Cervantes-Darsteller Peter O`Toole im Film in dem zum Evergreen gewordenen Song zum Ausdruck bringt.
Di
02
Mai
2023
Überzeugte Europäer

Vor 50 Jahren wurde die Republik Irland Mitglied der Europäischen Union. Im Ingelheimer Winzerkeller ließ die Europaunion aus diesem Anlass zwei Referentinnen noch einmal einen tieferen Blick auf die politischen Aspekte dieses Jubiläums werfen: Anne-Marie Flynn, Generalkonsulin Irlands, und Dr. Birgit Bujard, Mitglied im TEAM EUROPE DIRECT der Europäischen Kommission.
Für die Bevölkerung der „grünen Insel“ hat die Mitgliedschaft in der EU einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung gebracht. Das ist sicher ein wesentlicher Grund für ihre hohe Zustimmung zu dieser Gemeinschaft. Als ihr großer Nachbar Vereinigtes Königreich den Weg des Brexits beschritt, setzte die irische Politik alle Hebel in Bewegung, um die Folgen für ihr kleines Land in erträglichen Grenzen zu halten. Mit großem diplomatischen Geschick suchte man nach Wegen, um Lösungen speziell für Nordirland zu finden - und fand diese auch. Das mag auch etwas mit der irischen Mentalität zu tun haben, die Ausdruck in dem „could be worse“ findet, dem ich im letzten Jahr bei meiner Irland-Reise mehr als einmal begegnete.
Sa
29
Apr
2023
Kulturregion Rheinhessen?

Als zertifizierte Gästeführerin habe ich naturgemäß einen ganz besonderen Blick auf die Problematik eines gemeinsamen rheinhessischen Kulturmanagements. Und mit diesem Blick muss ich – leider! – eine Struktur feststellen, die eher durch eine fast schon nicht mehr zu überblickende Zersplitterung ins Auge sticht. Ja – das kulturelle Angebot in Rheinhessen ist höchst vielfältig! Aber schon die zahlreichen Überschneidungen von Festveranstaltungen zeigen, dass eine bessere Abstimmung unter den Planern bitter notwendig wäre. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass jeder lieber sein „eigenes Ding“ macht.
Fr
21
Apr
2023
Schönrederei in Sachen Notarzt

Bei einem medizinischen Notfall ist schnelles Handeln gefragt. Das gilt auch für den Einsatz eines Notarztes. Dass es dabei im Landkreis Mainz-Bingen nicht zum Besten bestellt ist, ist seit Langem ein Thema der Kreispolitik. Die zuständige Kreis-verwaltung verschanzte sich bislang hinter den Zahlen einer wissenschaftlichen Studie der TU Kaiserslautern. Die hatte nämlich „herausgefunden“, dass die Einsatz-zeiten der Notfallfahrzeuge „im grünen Bereich“ lägen.
Fr
21
Apr
2023
Konversion auf Rheinhessisch?

Früher kannte man das Kasernengelände am Rand von Nierstein als „Anderson Barracks“. Auf dem Militärgelände hatte die US-Armee u.a. ihr Luftabwehrsystem „Patriot“ stationiert. Doch das ist längst Vergangenheit. Das Gelände ist zu einem Konversions-Projekt geworden, für das Pläne entwickelt wurden, die teils recht abenteuerlich anmuten. So sollte aus der ehemaligen „housing area“ eine mondäne Ferienanlage für betuchte Kuwaitis werden. Doch statt eines „Scheich-Resorts“ findet man – Stand jetzt – dort nur die Folgen eines Gebäudeabrisses vor, bei dem der Bauschutt unsortiert wild abgelagert wurde. Und der war mit gesundheitsgefährdenden Stoffen wie u.a. Asbest belastet.
Do
13
Apr
2023
Alleinstellungsmerkmale betonen

Vor frühlingshafter Kulisse stellte sich heute der frischgewählte Vorstand der FDP Ingelheim zum Gruppenbild auf. Zuvor war die Marschrichtung für die im nächsten Jahr stattfindenden Kommunalwahlen festgelegt. Zwar werden im Stadtrat viele Dinge in großer Übereinstimmung beschlossen – doch es gibt auch Themen, bei denen die Liberalen eine dezidiert andere Auffassung vertreten als die anderen Fraktionen. Genau diese Positionen sollen den Wählerinnen und Wählern klar vermittelt werden. In einer Zeit, in der allzu gern mit nichtssagenden Allgemeinplätzen argumentiert wird, legen die Liberalen Wert auf konkrete Aussagen.
Ich kann mich noch gut an einen Kommunalwahlkampf erinnern, in dem die FDP mit dem Slogan „Wir schenken reinen Wein ein“ angetreten war. Genauso wollen wir auch jetzt handeln. Wir werden dabei den Bürgerinnen und Bürgern auch klar-machen, dass nicht alles, was grundsätzlich wünschenswert wäre, auch umgesetzt werden kann. Wir werden für eine Politik mit Augenmaß antreten, die bei allen Vor-haben der Stadt auch die Folgekosten im Auge behält.
Di
28
Mär
2023
Viel zu heiß

Auch wenn uns nach der Umstellung der Uhren auf Sommerzeit morgens eher fröstelt – der Sommer kommt bestimmt. Und dann stöhnen wir wieder beim Blick aufs Thermometer. Doch extreme Hitze birgt auch gesundheitliche Gefahren.
Davon sind gerade ältere Menschen betroffen, da die Fähigkeit des Körpers zur Selbstkühlung durch Schwitzen mit zunehmendem Alter nachlässt. So standen denn auch bei der heutigen Sitzung des Seniorenbeirats des Kreises Mainz-Bingen ganz praktische Vorschläge zum „hitzegerechten“ Verhalten im Vordergrund. Der „Hitzeknigge“ des Umweltbundesamts fasst diese noch einmal anschaulich zusammen.
Mo
27
Mär
2023
Rassismus im Fokus

So lautet der Titel einer Kampagne des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration. Zu einer Auftaktveranstaltung war für heute ins Ingelheimer Weiterbildungszentrum (WBZ) eingeladen worden. Die Grundidee der Kampagne ist sicherlich zu begrüßen – doch als Zuhörerin konnte ich mich nicht mit jeder der vorgestellten Maßnahmen zur „Bekämpfung“ von Rassismus identifizieren. Das gilt insbesondere für die Möglichkeit, vermeintlich rassistisch geprägte Vorkommnisse gegebenenfalls auch anonym bei einer Meldestelle zur Anzeige zu bringen. Wenn manche Menschen hierbei von „denunzieren“ sprechen, kann ich das verstehen.
Ist mein Einkaufswunsch nach „Mohrenköpfen“ bereits ein Ausdruck einer rassistisch geprägten Haltung und sollte demzufolge gemeldet werden? Oder ist eine Person, die ihre schwarze Katze „Mohrchen“ nennt, rassistisch?
Meiner Meinung nach bringt das im Bild zu diesem Beitrag gezeigte „Verkehrsschild“ auf den Punkt, worum es eigentlich gehen sollte – nämlich die Gleichbehandlung aller Menschen! Und die Bereitschaft dazu sollte eine Selbstverständlichkeit sein – und umfasst weit mehr als die vermeintliche Zugehörigkeit eines Menschen zu einer als „anders“ empfundenen Ethnie!
Sa
25
Mär
2023
„Holi Hai“

So begrüßt man sich gegenseitig beim Holi-Fest, dem traditionellen hinduistischen Frühlingsfest. Zu einem solchen „Fest der Farben“ hatte die Stabsstelle für Vielfalt und Chancengleichheit der Stadtverwaltung Ingelheim zusammen mit dem Beirat für Migration und Integration eingeladen. Knapp zweihundert Gäste waren der Einladung gefolgt und erlebten im Großen Saal des Weiterbildungszentrums WBZ ein in der Tat ungewöhnliches Fest.
Traditionelle indische Tänze durften dabei ebenso wenig fehlen wie Speisen und Getränke aus der indischen Küche. Und ich erfuhr an diesem Abend, dass die „indische Community“ in Ingelheim etwa 150 Personen umfasst – was nur zu einem Teil auf den hier ansässigen „global player“ Boehringer zurückzuführen ist.
Auf ein Element des Holi-Festes mussten die Anwesenden allerdings verzichten – das Bestreichen der Haut mit den symbolischen Farben. Ich hätte auch nicht gewusst, wie ich die intensiven Farben wieder von Gesicht und Händen abbekommen hätte! Und der Hausherr WBZ hatte im Vorfeld inständig gebeten, auf eine weitere Tradition zu verzichten – nämlich das Werfen mit Farbpulver! Aber auch ohne diese Elemente erlebte ich einen inspirierenden Abend.
Fr
24
Mär
2023
Jeder Fall ist einer zu viel

Heute halte ich den Verwendungsnachweis des Frauennotrufs Mainz für das Jahr 2022 in Händen. Der Landkreis Mainz-Bingen beteiligte sich mit 40.000 Euro an den Kosten dieser Einrichtung – einer Einrichtung, die es eigentlich gar nicht geben dürfte.
Doch die „Fallzahlen“ belegen die traurige Notwendigkeit dieser Einrichtung: 540 Betroffene wandten sich im letzten Jahr hilfesuchend an die Mitarbeiter*innen. Es ging um die Ausübung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, die sich in ihrer Not nicht mehr anders zu helfen wussten. Eine für unsere Gesellschaft beschämende Realität. Und noch beschämender, dass die Zahl der Fälle steigt!
Mi
22
Mär
2023
Ei des Kolumbus?

Bei politischen Entscheidungen sollten die handelnden Personen sorgsam mit dem Geld des Steuerzahlers umgehen. Genau das glaubten wir im Kreis Mainz-Bingen getan zu haben. Mit dem Umstieg von der bisherigen Praxis der Kostenerstattung für die Schülerbeförderung auf das „49-Euro-Tickert“ konnten erhebliche Kosten eingespart werden. Und mit diesem Ticket stünden den Schüler*innen ja tolle zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten für deutschlandweite Fahrten im ÖPNV zur Verfügung.
Was wir aber alle nicht bedacht hatten – davon können eben nur diejenigen profitieren, deren Schulweg mehr als 4 km (Entfernung von Haustür zur nächstgelegenen Schule) beträgt und die damit auch bisher Anspruch auf Übernahme der Fahrtkosten hatten. Sie hätten mit dem 49-Euro-Ticket nun noch mehr Vorteile gegenüber ihren Mitschüler*innen, die innerhalb dieser 4-km-Zone wohnen.
Wie können wir hier eine für alle akzeptable Lösung finden ???
Mo
20
Mär
2023
Dienstleistung?

Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal hätte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) beweisen können, dass sie ihre Pflichten der Einsatzleitung gewissenhaft wahrnimmt. Doch ihre Vizepräsidentin Begoña Hermann glänzte in jenen Tagen durch Abwesenheit. Sie hatte eine USA-Reise angetreten – während Abertausende von Freiwilligen vor Ort Übermenschliches leisteten. Ihr Schreibtisch aber war verwaist.
Unabhängig vom Ausgang der nun gegen sie laufenden Disziplinar- und Ermittlungsverfahren bleibt festzuhalten, dass diese Dame gleich drei Elementen im Namen ihrer Behörde ADD alles andere als gerecht wurde – Aufsicht, Dienst und Leistung.
Wer Menschen wie Frau Hermann – möglicherweise ob ihres Parteibuchs (?) – in ein Amt bringt, in dem verantwortungsvolles Handeln und Einsatz zum Wohl der Menschen gefordert sind, macht sich mitschuldig am Unglück der Betroffenen im Ahrtal.
Fr
17
Mär
2023
Hoffnungsvolle Perspektive

In meiner Zeit als Abgeordnete im rheinland-pfälzischen Landtag hatte ich hautnah das zähe Ringen des Landesmusikrats um eine bessere Förderung des Nachwuchses in der Musikszene des Landes mitbekommen. Zwischen der Unterstützung der „Elite“ und der für die breite Basis klaffte eine erkennbare Lücke. Fast schon symbolhaft stand dafür die der Nutzung von Schloss Engers in Neuwied. Den unzähligen Laienmusiker*innen – immerhin die Basis, aus der musikalische „Eliten“ entstehen können – war die Nutzung der eindrucksvollen Schlossräume mehr oder minder verwehrt.
Die Insolvenz der Betriebsgesellschaft führte jetzt zu einem Umsteuern der Landesregierung. Als musikalisches Zentrum soll Schloss Engers künftig das bisherige Nebeneinander von engagierten Amateurmusiker*innen und arrivierten Profis durch ein Miteinander ersetzen. Eine längst überfällige Form der Wertschätzung für die Basisarbeit der Musikschaffenden!
Fr
17
Mär
2023
Drei Stars in Ingelheim

Bühne ohne große Deko, nüchterne Schriftzüge – nichts deutete darauf hin, dass dort drei Star-Solisten der klassischen Musik das Publikum in ihren Bann ziehen würden. Und doch taten Eldbjørg Hemsing (Violine), Daniel Müller-Schott (Cello) und Martin Stadtfeld (Klavier) genau dies. Es gibt in der klassischen Musikliteratur nicht gerade viele Stücke für diese ungewöhnliche Besetzung. Doch mit Beethoven, Grieg und Tschaikowsy haben drei Komponisten Noten für ein solches Trio zu Papier gebracht.
In kongenialem Zusammenspiel eröffneten am heutigen Abend drei junge Künstler von Weltrang mit diesen Stücken den „Konzert Frühling Ingelheim“ in der „kING“. Die außerordentliche Akustik der Halle gestatte dem Publikum die Wahrnehmung auch der kleinsten Feinheiten der Interpretation – ein rundum gelungener Konzertgenuss!
Mi
08
Mär
2023
Kreissaal mal anders

Wo sich sonst die Mitglieder des Kreistags Mainz-Bingen zu ihren Sitzungen treffen, sah heute alles etwas anders aus. Statt der gewählten Volksvertreter*innen und der Kreisspitze hatten sich knapp 200 Gäste eingefunden – passend zu dem Anlass (Weltfrauentag!) waren die Frauen in der Mehrheit. Allerdings war es nicht Landrätin Dorothea Schäfer, die sich an die Erschienen wandte – sondern die Kabarettistin Simone Solga. Pointenreich nahm sie sowohl generell das männliche Geschlecht als auch die Politikgrößen (männlich wie weiblich!) im Besonderen aufs Korn – treffsicher aber nie verletzend.
Viele kennen Solga noch in ihrer Rolle als „Kanzler-Souffleuse Angela Merkels“. Ob ihr unübersehbarer Ohrschmuck etwa ein Indiz für eine neue Rolle ist – als Souffleuse“ für die Landrätin, die auch zu großformatigen Ohrgehängen tendiert …
Mi
08
Mär
2023
Lehrermangel

Nicht nur in Rheinland-Pfalz fehlen Lehrkräfte. Das ist nicht neu – und dennoch scheint eine zeitnahe Lösung des Problems nicht in Sicht. Man muss den Eindruck gewinnen, dass die Politiker*innen auf dem besten Weg sind, das Schulsystem regelrecht kaputtzusparen.
Und wenn jetzt die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz meint, das Problem einfach durch Mehrarbeit der Lehrer*innen lösen zu können, ist ein schlagender Beweis für die Praxisferne dieser Herrschaften. Schon jetzt müssen Lehrkräfte einen nicht unerheblichen Teil ihrer Arbeitszeit für Dinge aufbringen, die herzlich wenig mit ihrem eigentlichen pädagogischen Auftrag zu tun haben.
Vielleicht sollte man da den Hebel ansetzen und an den Schulen Personal einstellen, das die Lehrer*innen von solchen unterrichtsfremden Aufgaben entlastet. Aber auch das würde Geld kosten, das man ja mit aller Gewalt nicht in die Hand nehmen will und stattdessen lieber die Statistiken über den Unterrichtsausfall „schönt“ …
Mi
08
Mär
2023
Einsparungen bei der Schülerbeförderung

Aktuell muss die Kreisverwaltung Mainz-Bingen in 7.604 Fällen die Kosten für die Beförderung von Schüler*innen zwischen deren Wohnort und ihrer Schule tragen. Unter Berücksichtigung der ab 01.07.2023 gültigen ÖPNV-Tarife bedeutet dies Kosten in Höhe von knapp 440.000 Euro pro Monat, die die Kreiskasse belasten.
Auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten ist man nun aber fündig geworden. Eine Umstellung auf das ab 01.05.2023 verfügbare Deutschland-Ticket würde die monatlichen Kosten um knapp 66.000 Euro senken.
Da dieses Ticke zudem deutschlandweit gilt, eröffnen sich für die Schüler*innen ungeahnte Möglichkeiten zusätzlicher Nutzung. Bei sinnvollem Einsatz können sie ihren Horizont im wahrsten Sinn des Wortes erweitern!
So
05
Mär
2023
Bürgermeisteramt

Es gibt in Deutschland prächtige Rathäuser – und wer dort auf dem Chefsessel Platz nimmt, verdient auch nicht schlecht. In ländlich strukturierten Gebieten sieht die Realität der Kommunalpolitik ganz anders aus. Da tragen ehrenamtlich tätige Bürgermeister*innen die Verantwortung für die Menschen in ihrer kleinen Ortsgemeinde. Dafür, dass sie tagtäglich den Spagat zwischen Beruf und politischem Ehrenamt bewältigen, bekommen sie lediglich nur eine geringe Aufwandsentschädigung. Und wo es noch nicht einmal ein Büro in einem womöglich sanierungsbedürftigen Rathaus gibt, muss das häusliche Wohnzimmer für die Erledigung der Amtsgeschäfte herhalten.
Sa
04
Mär
2023
„Upside Down“

Unter diesem Titel wurde dem Publikum in der Ingelheimer Veranstaltungshalle „kING“ eine „Multimedia Performance“ angekündigt, bei der Streetdance auf Klassik trifft. Von einer Lichtshow war die Rede – und von einem „Crossover“. Doch was würde das Publikum konkret erleben? Der Titel „Upside Down“ – ein Hit von Diana Ross aus dem Jahr 1980 – gab da vielleicht erste Hinweise. Im Songtext ist davon die Rede, dass bei der Interpretin die Emotionen alles Althergebrachte auf den Kopf stellen.
Do
02
Mär
2023
Intelligenz?

Spötter sagen, dass man KI (= Künstliche Intelligenz) vor allem dann brauche, wenn es mit der eigenen „klassischen“ Intelligenz nicht so weit her sei. Nun droht mit ChatGPT eine Form der KI auch in die Schulen Einzug zu halten, die althergebrachte Vorstellungen von Lernen und Leisten auf den Kopf stellt. Schüler*innen müssen nicht länger eigenes Hirnschmalz einsetzen, um Aufgabenstellungen zu bewältigen. Das lassen sie von Algorithmen erledigen.
Dass das rheinlandpfälzische Bildungsministerium ein Verbot von ChatGPT an den Schulen des Landes ablehnt, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Wenn man aber die Verantwortung für das Erkennen, ob es sich bei einer schulischen Leistung, um eine echte Eigenleistung oder nur um das Ergebnis des geschickten Einsatzes von KI handelt, auf Lehrer*innen abwälzt, lässt das für die Qualität von Bildung nichts Gutes erahnen.
Und wie soll ein solches Bildungssystem noch Menschen hervorbringen, die kraft eigenen Denkens Lösungen für Probleme entwickeln und Kreatives erschaffen?
So
26
Feb
2023
Unendliche Geschichte?

Was sich auf dem Gelände der ehemaligen Anderson Barracks bei Nierstein/Dexheim abspielt, hat tatsächlich Züge einer unendlichen Geschichte. Auf der ehemaligen US-Liegenschaft wollte ein kuwaitischer Investor in einem Teilbereich („Kuwaiti-Areal“) Ferienwohnungen für Gäste aus dem Scheichtum bauen. Dazu mussten die alten Gebäude der „Housing Area“ erst einmal abgerissen werden. Aus dem Abriss resultierte eine erhebliche Menge an Bauschutt. Und der ist mit Schadstoffen belastet. Das Material lagerte Wind und Wetter ausgesetzt seit Jahren im Freien.
Eine ordnungsgemäße Entsorgung wurde von der Kreisverwaltung Mainz-Bingen zwar immer wieder in Aussicht gestellt – ist aber immer noch nicht in trockenen Tüchern.
Wahrlich kein Ruhmesblatt für die Behörde!
Mo
13
Feb
2023
Fehlentscheidung!

Das Thema „Notärztliche Versorgung“ stand erneut auf der Tagesordnung einer Sitzung des Kreistags Mainz-Bingen. Wer gehofft hatte, die Kreisverwaltung würde sich doch noch zu einer „Rund-um-die-Uhr-Besetzung“ der Ingelheimer Notarztwache durchringen, sah sich bitter enttäuscht. Die Wache in Ingelheim wird nur tagsüber besetzt sein.
Dabei verschanzt sich die Kreisverwaltung nach wie vor hinter der Untersuchung einer Arbeitsgruppe der TU Kaiserslautern, die die Einsatzzeiten der Notfallfahrzeuge analysiert hatte – und dabei zu dem Schluss kam, diese seien schnell genug am jeweiligen Einsatzort.
Dass diese Untersuchung allerdings nur die reinen Fahrzeiten berücksichtigte, ist erkennbar realitätsfremd. Entscheidend ist die Zeit, die vom Absetzen eines Notrufs bis zum Eintreffen des Notfallfahrzeugs vor Ort vergeht. Und die ist erheblich länger als die reine Fahrzeit. Was jeder mit gesundem Menschenverstand nachvollziehen kann, will aber offenbar nicht in die Köpfe derjenigen Politiker*innen hinein, die sich im Kreistag dem Ansinnen der FDP-Fraktion nach einer 24-Stunden-Besetzzung der Ingelheimer Notarztwache widersetzten. Hoffentlich werden sie nicht einmal selbst die Folgen ihrer Fehlentscheidung am eigenen Leib verspüren müssen …
Do
09
Feb
2023
Unendliche Geschichte?

Da sträubt sich doch jedem Hahn das Gefieder – wenn er den Eiertanz um die Versuche verfolgt, „seinen“ Airport zu verkaufen. Was haben wir da schon für tolle Möchtegern-Investoren erlebt – am Ende waren sie aber alle nicht „flugfähig“!
Und jetzt möchte gar ein Putin-Intimus sein „Ei“ in das Nest im Hunsrück legen. Vielleicht erweist sich dann sogar der Kreml-Chef höchstpersönlich die Ehre – und Anna Netrebko schmettert martialisch eine Hymne.
Es ist höchste Zeit, dass am Hahn endlich ein seriöser Investor zum Zuge kommt. „Faule Eier“ wurden dort schon zur Genüge ins Nest gelegt …
Di
07
Feb
2023
Mehr Kita-Kräfte

„Kinder haben einen Rechtsanspruch, in eine Kita gehen zu können“ – so jüngst die Vorsitzende des Landeselternausschusses Rheinland-Pfalz. Soweit die Theorie. In der Praxis fehlt es aber an qualifizierten Kräften zur Betreuung dieser Kinder. In Rheinland-Pfalz sind derzeit 1.500 Vollzeitstellen in Kitas unbesetzt.
Dieses Problem kann die Landesregierung aber nicht einfach auf die Träger – meist Kommunen – abwälzen. Die jetzt vorgestellte Kampagne des Landes zur Werbung für den Beruf der Erzieherin/des Erziehers ist da zu wenig. Es braucht schon ein tatkräftigeres Herangehen an das Problem – auch wenn man dafür Geld in die Hand nehmen muss.
So
05
Feb
2023
Eindrucksvolles Konzert

Am Vortag hatte die Ingelheimer „kING“ noch ihre Pforten für die zahlreichen jungen Besucher*innen geöffnet, die sich dort an den Messeständen von knapp 60 Anbietern über denkbare berufliche Ausbildungsgänge informierten. Nur einen Tag später – nach knapp bemessener Zeit für den Umbau – begrüßte Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz für Studium und Lehre, in der bis auf den letzten Platz gefüllten Halle ein erwartungsvolles Publikum zu einem Auftritt von UniChor und UniOrchester Mainz.
Sa
04
Feb
2023
Attraktive Ausbildungsplätze 2

Bei der BIM (= Berufsausbildungsmesse) in der Ingelheimer „kING“ präsentierte sich auch die Kreisverwaltung Mainz-Bingen als Ausbilder. An diesem Messestand war man dem Beispiel anderer Teilnehmer gefolgt und hatte als Ansprechpartner junge Leute gewählt, die sich gerade selbst in einer Ausbildung bei dem „Betrieb“ befinden, den sie an dem Messestand repräsentieren. Das setzte sicher bei den Besucher*innen die Hemmschwelle für das Stellen – auch kritischer – Nachfragen merklich herab.
Sa
04
Feb
2023
Attraktive Ausbildungsplätze 1

In vielen Branchen wird über den Mangel an Fachkräften geklagt Mit ein Grund dafür ist sicher, dass junge Menschen vermehrt ein Hochschulstudium einer Berufsausbildung vorziehen. Dabei bietet ihnen ein Ausbildungsberuf attraktive Möglichkeiten. Die Vielfalt dieser Möglichkeiten konnten sie bei der BIM (= Berufs-ausbildungsmesse) in der Ingelheimer „kING“ kennenlernen.
Für mich als Pädagogin, Bildungspolitikerin und Kreistagsmitglied war diese Messe gleich in dreifacher Hinsicht einen Besuch wert. Dabei konnte ich erfreut feststellen, dass viele Schüler*innen von dem Informationsangebot regen Gebrauch machten und sich z.B. auch für eine Laufbahn bei der Polizei interessierten. Die freundlich dreinblickende adrette Uniformierte erwies sich dabei als bestens geeignete „Empfangsdame“ am Messestand der Polizei. Auf dem Namensschild an ihrer Uniform ist übrigens „Helga“ zu lesen. Nein – es handelt sich nicht um eine Doppelgängerin von mir …
Do
02
Feb
2023
Sichere Notarztversorgung?

Lange Zeit schienen die Klagen von Bürger*innen im Landkreis Mainz-Bingen über eine unzureichende notärztliche Versorgung mit dem Hinweis auf eine statistische Auswertung von Einsatzzeiten der Notarztfahrzeuge als unbegründet abgetan zu werden. Zumindest im nördlichen Kreisgebiet ist mit den Standorten Bingen (Wache rund um die Uhr besetzt) und Ingelheim (Wache nur tagsüber besetzt) eine – wenn auch nicht optimale – Lösung gefunden. Dass sie zustande kam, ist auch der Beharrlichkeit der FDP-Kreistagsfraktion zu verdanken, die in dieser Sache nicht lockerließ.
Doch im Südteil des Kreises sieht die Situation weitaus schlechter aus. Unsere Fraktion wird also am Ball bleiben – bis auch hier eine den Erfordernissen einer verlässlichen notärztlichen Versorgung Rechnung getragen ist
Di
31
Jan
2023
Letzer Lebensabschnitt

Der letzte Lebensabschnitt älterer Menschen ist oft von Einsamkeit geprägt. Wo früher oft drei Generationen im engen Familienverbund lebten, sind heute die engsten Angehörigen oft in alle Winde verstreut – mit negativen Auswirkungen auf diejenigen, die die letzte Etappe ihres Lebenswegs beschreiten. Diesen Menschen ein „Leben in Würde und Geborgenheit bis zuletzt“ zu ermöglichen, ist das Ziel der Hospizgruppe Ingelheim.
Bisher übte sie ihre Tätigkeit ambulant aus. Heute aber war es endlich soweit – der Spatenstich für den Bau eines stationären Hospizes konnte gefeiert werden. Auch ich nahm daran teil – hatte ich doch im eigenen familiären Umfeld erfahren, wie – gerade in Zeiten der Corona-Pandemie – für diese Menschen ihr letzter Weg noch zu einem unwürdigen Hindernislauf werden konnte.
Mo
30
Jan
2023
Kein Geld verbrennen!

Dass der Kreis Mainz-Bingen künftig den Gürtel enger schnallen muss, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Auch die Kreistagsmitglieder haben dies verinnerlicht und in einer fraktionsübergreifenden „AG Finanzen“ das Einsparpotenzial im Haushalt sorgfältig ausgelotet. Dabei haben sie es sich nicht leicht gemacht und schmerzliche Einschnitte – insbesondere bei den freiwilligen Leistungen – vorgenommen.
Wenn nun aber die Kreisverwaltung und die sie tragenden Koalitions-Fraktionen nun noch einen zusätzlichen „Blick von außen“ durch einen externen Gutachter wollen, dann lehnt die FDP-Fraktion dies entschieden ab. Wir sehen in den Kosten für dieses Gutachten – wir reden immerhin von 100.000 Euro – schlichtweg „verbranntes“ Geld, das man an anderer Stelle sinnvoller einsetzen könnte.
Mo
30
Jan
2023
Schöne neue Welt?

Der Landkreis Mainz-Bingen rühmt sich und das nicht ganz ohne Grund – der vorbildlichen Ausstattung der Schulen in seiner Trägerschaft. Dazu gehören auch die rund 17.000 iPads, die Schüler*innen gegen eine monatliche Leihgebühr zur Verfügung gestellt werden. Doch mit dem Auslaufen der Förderung im Rahmen des „Digitalpakts“ scheint der Kreis diese „Wohltat“ nicht mehr stemmen zu können. Die Eltern sollen nun privat Verträge mit einem externen Anbieter abschließen.
Die Kreisverwaltung räumt zwar ein, dass man sich mit dem Projekt offenbar etwas überhoben habe – sieht aber in der nun vom Kreisausschuss mehrheitlich abgesegneten Lösung keine Probleme.
Mi
25
Jan
2023
Zum Wegwerfen zu schade

Unsere Gesellschaft wird oft als „Wegwerf-Gesellschaft“ gescholten. Und das zeigt sich auch beim Umgang mit Lebensmitteln. Der Apfel mit etwas Schorf – um nur ein Beispiel zu nennen – wird dann schon als nicht mehr genießbar angesehen und landet im Biomüll. Ganz zu schweigen von den Produkten, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.
Vielfach müssen solche Lebensmittel nicht im Abfall landen – sondern können einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden. Zahlreiche Initiativen engagieren sich - mit unterschiedlichen Zielsetzungen – gegen die Wegwerf-Mentalität bei Lebensmitteln. Sie gehen dabei unterschiedliche Wege. Die „Platten“ geben Lebensmitteln an Bedürftige aus. Im Ingelheimer „LebensMittelPunkt“ kann man „abgelaufene“ Lebens-mittel für 2 € pro Kunde erwerben. Im Rahmen von „To good to go“ kann man in vielen Regionen – auch bei uns im Landkreis Mainz-Bingen – zu einem Schnäppchen-Preis wahre Wundertüten mit z.B. Backwaren vom Vortag oder Reste vom Frühstücks-Büffet eines Hotels „ergattern“.
So unterschiedlich diese Aktionen auch sein mögen – sie alle sind ein Schritt auf dem Weg zu einem sorgsameren Umgang mit Lebensmitteln.
So
22
Jan
2023
„Wann fährt mein Bus?“

Der ÖPNV soll attraktiver werden, damit mehr Menschen aus Bus und/oder Bahn umsteigen. Zu dieser Attraktivität gehört auch ein gewisses Maß an Verlässlichkeit der Fahrpläne – egal ob als Aushangfahrplan oder in einer App.
Wenn aber - wie bei der kommunalen Busgesellschaft des Landkreises Mainz-Bingen – diese Fahrpläne nicht aktuell sind, dann verlassen sich Pendler doch lieber aufs Auto (auch wenn sie dann im Stau stehen). So schafft man keine „Verkehrswende“. Und wenn dann auch noch der Fahrgastbeirat des Kreistags seit Februar 2019 (!) nicht mehr einberufen wurde, kann man nur noch den Kopf schütteln.
So
22
Jan
2023
Grundkenntnisse

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr! Dieser alte Spruch scheint sich auch in der Schule der Jetztzeit zu bewahrheiten. Um die Grundkenntnisse des Lesens, Schreibens und Rechnens zu vermitteln, gibt es die Grundschule (daher auch der Name!). Wenn man aber den Grundschüler*innen auch noch Englisch-stunden anbietet, dann gehen die dafür benötigten Stunden vom eigentlichen pädagogischen Auftrag der Grundschule ab.
Ich begrüße daher ausdrücklich die bildungspolitische Diskussion um einen Ersatz der für Englisch vorgesehenen Stunden um solche für die Verbesserung der Beherrschung des Lesens und Schreibens in Deutsch sowie des Rechnens. Das mag manchen zwar als „aus der Zeit gefallen“ erscheinen – doch die Defizite, die bei vielen Auszubildenden hinsichtlich dieser Grundkenntnisse bestehen, sprechen eine deutliche Sprache.
Mi
11
Jan
2023
Freiheitsrecht?

Das Corona-Virus bescherte uns eine permanente Diskussion um die Notwendig-keit oder gar Pflicht des Tragens eines Mund-Nase-Schutzes. Viele – gerade bei den Liberalen – sahen darin einen massiven Eingriff in ihre Freiheitsrechte. Auch ich empfinde das Tragen dieser Masken nicht als angenehm. Ich sehe darin aber auch eine gute Maßnahme zum Schutz meiner Mitmenschen. Ich werde also auch nach dem Weg fall der Maskenpflicht dort eine solche Masken tragen, wo die Gefahr einer Übertragung von Viren vergleichsweise groß ist – auch wenn ich dabei fragende Blicke ernte …
Mo
09
Jan
2023
Ein Mann der Diplomatie wird 90

Noch vor wenigen Tagen führte er ein langes Telefonat mit meinem Mann – Helmut Schäfer, der gebürtige Mainzer, den einst Hans-Dietrich Genscher als Staatsminister ins Auswärtige Amt geholt hatte. Auch Genschers Nachfolger Klaus Kinkel wusste die Fähigkeiten des Mainzer FDP-Mannes zu schätzen. Über ein Jahrzehnt – von 1987 bis 1998 - gestaltete Schäfer die deutsche Außenpolitik mit. Und das oft in „heiklen“ Missionen bei Politikern, mit denen sein Minister sich nicht in aller Öffentlichkeit präsentieren konnte – wie etwa Fidel Castro. Helmut Schäfer war der ideale Mann für solche Missionen im außenpolitischen Minenfeld.
Was kluge geräuschlose Diplomatie bewirken kann, zeigte sich am Beispiel des Falls der Mauer. Mir sind noch die Fernsehbilder der riesigen Menschenmenge aus den einst getrennten Teilen der Stadt in Erinnerung, die gemeinsam mit den politischen Machern am Brandenburger Tor den Abschluss des denkwürdigen Jahres 1989 feierten. Mit dabei war jener Mann, der meinen Schülerinnen und Schülern in Oppenheim im Sozialkunde-Unterricht bereitwillig erklärt hatte, wie Diplomatie zu greifbaren Ergebnissen führt – Helmut Schäfer, der in der heutigen deutschen Außenpolitik eben jene Diplomatie so schmerzlich vermisst. Die Rückbesinnung auf solche politischen Tugenden ist sicher einer seiner Geburtstagswünsche.
Fr
06
Jan
2023
Sinnvoller Ringtausch

Den Begriff „Höhere Fachschule Sozialassistenz“ können sicher nicht alle Bürgerinnen und Bürger mit konkreten Vorstellungen füllen. Und doch werden dort die Menschen ausgebildet, die vielen von uns in ganz entscheidenden Lebensabschnitten zur Seite stehen – als Betreuer*innen in Kitas oder als Pflegekräfte.
Diese Ausbildung findet nun in Bingen statt – im Berufsschulzweig der Hildegardisschule. Als die Entscheidung zur Diskussion stand, diese Ausbildung künftig in Bingen – statt wie bisher in Ingelheim – anzubieten, überwogen für mich die Argumente für den Wechsel. Zumal die BBS Ingelheim ja im Gegenzug den Ausbildungsgang „Mechatronik“ von Bingen bekommt. Der „Ringtausch“ ermöglicht somit an beiden Strandorten die Realisierung in sich schlüssiger Konzepte statt eines „Weiter so“ mit konkurrierenden Standorten für zwei Ausbildungsgänge, die miteinander kaum Berührungspunkte aufweisen.
Mo
02
Jan
2023
Sparen an der falschen Stelle

Sorgsamer Umgang mit dem Geld des Steuerzahlers sollte für politische Entscheidungsträger eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Dabei sollten sie es aber nicht zu einfach machen und nach der Rasenmäher-Methode überall kürzen. Wenn man jüngst beim Etat der Universitätsmedizin Mainz aber nach genau dieser Methode vorgehen und dabei auch im Bereich Forschung und Lehre die Mittel kürzen wollte, war dies sicher der falsche Weg.
Es ist scheinheilig, auf der einen Seite mehr Studienplätze für Mediziner zu fordern und gleichzeitig der einzigen Ausbildungsstätte in Rheinland-Pfalz die Mittel für Forschung und Lehre zu beschneiden. Dass da der Fachbereichsrat ein Zeichen setzte und den vorgelegten Etat ablehnte, ist ein Aufschrei, der nicht überhört werden darf!
So
01
Jan
2023
Vorsätze für 2023

Wenn der Jahreswechsel mehr oder minder lautstark und farbenfroh gefeiert wird, wird im Bekanntenkreis auch die fast schon obligatorische Frage nach den „guten Vorsätzen“ fürs neue Jahr gestellt. Erwartet werden dann Antworten im Sinne von Dingen, die man anders oder besser machen will. Mein Mann verblüffte mich mit der lapidaren Äußerung, er wolle nichts anders oder besser machen - sondern einfach so bleiben, wie er sei.
Ganz in diesem Sinne werde ich in meiner politischen Arbeit so bleiben wie ich bin und wie sie mich kennengelernt haben – kritisch hinterfragend und am Wohl der Menschen orientiert. Daran können Sie mich auch im Jahr 2023 messen.
Mo
21
Nov
2022
Katastrophenschutz

Die Flutkatastrophe im Ahrtal in der Nacht des 14. Juli 2021 hat die Bedeutung des Katastrophenschutzes – und insbesondere eines zuverlässigen Warnsystems für die Bevölkerung – schlagartig in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
Die Kreisverwaltung Mainz-Bingen stellte heute im Rahmen eines Pressegesprächs zum Bundesweiten Warntag am 8. Dezember ihre Vorkehrungen für einen solchen Notfall vor. Ein Element der Warnung sind dabei die vielerorts bereits abgeschafften Sirenen. Sie sollen künftig wieder Alarm geben, wenn Gefahr für die Bevölkerung besteht. Eine zweite Säule sind die digitalen Warnsysteme. Hier setzt der Kreis auf ein System, das nicht an eine zuvor heruntergeladene App gebunden ist.
Die vorhandenen Warnsysteme sollen am 8. Dezember einem Funktionstest unterzogen werden.
Do
17
Nov
2022
„Trau Dich!“

So lautet der Titel eines Präventionsprojekts, mit dem sowohl Kinder als auch Eltern und Lehrkräfte für das Thema „sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen“ sensibilisiert werden sollen. Die Kreisverwaltung Mainz-Bingen stellte dieses Projekt heute in Ingelheim in der „kING“ vor. Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen von vier Ingelheimer Schulen konnten dabei u.a. in einem Theaterstück des Ensembles „Bauchgefühl“ des Schultheater-Studios Frankfurt lernen, wie wichtig es ist, sich an eine Vertrauensperson zu wenden, wenn man sexuellen Übergriffen ausgesetzt wurde. Schamhaftes Verschweigen des Vorgefallenen ist nämlich der falsche Weg.
Mi
16
Nov
2022
Schulen nicht allein lassen

Stolz verkündeten Politikerinnen und Politiker das Ende der „Kreidezeit“ in Deutschlands Schulen. Mit dem „Digitalpakt“ wurde richtig Geld in die Hand genommen, um die Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten zu verbessern. Was dabei aber auf der Strecke blieb, war die Unterstützung mit professionellen IT-Kräften.
Das gilt auch für die Schulen in Trägerschaft des Landkreises Mainz-Bingen. Die FDP-Kreistagsfraktion wird die nächste Sitzung des Schulträgerausschusses nutzen, um dieses Problem erneut im politischen Raum zu diskutieren. Die dabei anwesenden Vertreter der Schulen werden sicher Einblicke in eine Realität geben können, die so gar nicht zu den Lobpreisungen der Politik passen mag.
Mi
16
Nov
2022
Schulbus-Chaos

Was einige befürchtet hatten, hat sich leider bewahrheitet. Seit Beginn des neuen Schuljahres häufen sich im Landkreis Mainz-Bingen die Beschwerden über Probleme im Schulbusverkehr. Dabei sollte mit der Kommunalisierung doch alles besser werden. Doch wenn Schulen die Klassenarbeiten in spätere Schulstunden verlegen müssen, weil sie nicht wissen, ob die Schülerinnen und Schüler überhaupt pünktlich zur Schule kommen können, ist der Schulträger – hier also der Landkreis - gefordert.
Do
20
Okt
2022
Ende der fetten Jahre

Im Vergleich zu anderen Landkreisen in Rheinland-Pfalz zählt der Kreis Mainz-Bingen sicher nicht zu den „Armenhäusern“ im Land. Doch auch hier ist jetzt in Zeiten weniger üppig sprudelnder Einnahmen Sparsamkeit angesagt. Darüber waren sich alle Fraktionen im Kreistag bei den Beratungen zum Nachtragshaushalt einig. Das betrifft nicht nur Investitionen, bei denen man noch genauer auf die damit ausgelösten Folgekosten schauen wird. Auch bei den freiwilligen Leistungen wird man in Zukunft kürzer treten müssen. Alles andere wäre unseriös und hieße, den Bürgerinnen und Bürgern Sand in die Augen zu streuen.
Mi
19
Okt
2022
Mehr Busse

Das interkommunale Zusammenarbeit funktionieren kann, will der Landkreis Mainz-Bingen zusammen mit der Stadt und dem Landkreis Bad Kreuznach in einem ambitionierten Projekt beweisen. Gemeinsam hat man die KRN GmbH (Kommunal-verkehr Rhein-Nahe) gegründet, die als Aufgabenträger für den Busverkehr fungieren soll. Die ersten der auffälligen blauen Busse sind bereits auf den Straßen in der Region zu sehen.
Mit einem attraktiven Angebot sollen mehr Menschen in den ÖPNV gelockt werden. Im Landkreis Mainz-Bingen strebt man eine Verdoppelung des Liniennetzes an. Der ländliche Raum soll sich nicht länger als „abgehängt“ sehen müssen.
Do
13
Okt
2022
„Flutopfer“?

Es war ein längst überfälliger Schritt, den der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz jetzt (endlich!) vollzog. Wochenlang hatte er versucht, den Eindruck zu erwecken, in der Nacht der Flutkatastrophe an der Ahr alles richtig gemacht zu haben. Und selbst als die Videos eines Polizeihubschraubers – aufgenommen in der Flutnacht – jedem klarmachten, dass es sich hier nicht um irgendein „Hochwasser“ handelte, weigerte sich der Minister beharrlich, darin Anzeichen für das wahre Ausmaß der Katastrophe zu erkennen.
Selbst in seiner Rücktrittserklärung konnte er sich nicht dazu durchringen, eigene Fehler einzugestehen. Und diese Fehler haben Menschenleben gekostet. Mit dieser Schuld wird Roger Lewentz leben müssen – ob er will oder nicht! Er ist somit auch kein politisches „Flutopfer“.
So
09
Okt
2022
Grabstätte in Nysa

Unsere Reisegruppe aus dem Landkreis Mainz-Bingen hatte vor dem Transfer von Nysa zum Flughafen Wroclaw noch einige Stunden Zeit. Auf meine Anregung hin nutzten einige in der Gruppe die Zeit zu einem Besuch einer Grabstätte, die sie hier nicht vermutet hatten. Joseph von Eichendorff (1788 – 1857), der bedeutende Dichter der deutschen Romantik hatte seine letzten Lebensjahre in Nysa verbracht und war dort an einer Lungenentzündung gestorben. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Jerusalemer Friedhof der Stadt.
Sa
08
Okt
2022
PS und Wein im Landkreis Nysa

Wohl nur eingefleischte Rennsport-Fans können mit dem Namen Marcin Biernacki etwas anfangen. Unsere polnischen Gastgeber aus dem Landkreis Nysa schlossen die Bildungslücke ihrer politischen Gäste aus dem Landkreis Mainz-Bingen auf äußerst gekonnte Weise – durch einen Besuch in Paczków. Unter dem „Metamuseum“ hatten wir uns erst einmal nichts vorstellen können. Dann aber glänzten uns in einer umgebauten Scheune Dutzende blitzender Oldtimer entgegen, die der Rennfahrer Biernacki gesammelt hatte.
Sa
08
Okt
2022
Unerwartete preußische Spur im Landkreis Nysa

Wer bringt schon Wilhelm von Humboldt mit dem Landkreis Nysa in Verbindung? Zumindest die Delegation aus dem Landkreis Mainz-Bingen jetzt schon! Beim Besuch des Schlosses in Otmuchów (Ottmachau) erfuhren wir, dass Schloss und Herrschaft 1821 von König Friedrich Wilhelm III. dem damaligen Staatsminister für seine Verdienste um den preußischen Staat zum Geschenk gemacht worden waren.
Wenigstens eine nicht so martialische preußische Spur bei unseren polnischen Freunden...
Fr
07
Okt
2022
Preußisches Erbe in Nysa

Noch heute sind in und um Nysa herum die Spuren seiner Geschichte als ehemalige preußische Festungsstadt allgegenwärtig. Ein bauliches Zeugnis der jüngeren preußischen Vergangenheit der Stadt ist der Wasserturm der Festung, der bei Stadtführungen auch wieder mit dem Namen erwähnt wird, der eigentlicher Anlass für seine Errichtung war – „Bismarckturm“.
Als Ingelheimerin kann ich in meiner Heimatstadt ein ähnliches Bauwerk bewundern, das damals allerdings aus Geldmangel nicht in der ursprünglich geplanten Pracht vollendet werden konnte.
Fr
07
Okt
2022
Deutsch-polnische Partnerschaft

Der Aufbau gutnachbarschaftlicher Beziehungen zwischen Deutschen und Polen ist durch die leidvollen Erfahrungen der Geschichten alles andere als selbstverständlich. Umso wichtiger ist es, wenn auch auf kommunaler Ebene Bemühungen um ein partnerschaftliches Miteinander unternommen werden. Die beiden Landkreise Mainz-Bingen und Nysa tun genau das nun schon seit Jahren.
Fr
07
Okt
2022
Stadt der Zwerge

Die Reise der kleinen politischen Delegation des Landkreises Mainz-Bingen in den Landkreis Nysa (Neisse) führte zuerst einmal nach Wroclaw (Breslau). Dort blieb etwas Zeit für einen Stadtbummel, bevor es dann zum eigentlichen Ziel ging.
Auf unserem Stadtbummel stießen wir auf seltsame Bronze-Figuren. Mittlerweile finden sich im Stadtbild über 600 dieser Zwerge an Stellen, wo man sie nicht vermuten würde. Schöpfer der Kobolde sind Studierende der Kunsthochschule, die damit ursprünglich ihrem politischen Protest Ausdruck verleihen wollten.
Aus der studentischen Protestaktion ist mittlerweile eine Touristenattraktion geworden.
Sa
24
Sep
2022
Frust im Ahrtal

Dass der Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe im Ahrtal Zeit brauchen würde, war von Anfang an klar. Mittlerweile steigt allerdings bei den Betroffenen der Frust über den schleppenden Fortschritt.
Und dieser Frust wird sicher nicht geringer, wenn die Menschen sehen, wie der Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags Freitag für Freitag immer neue Peinlichkeiten in der langen Liste der Versäumnisse bei den Verantwortlichen in Regierung und Verwaltung ans Tageslicht bringt. Kaum jemand von denen hat bisher den Mut besessen, eigene Fehler einzugestehen.
Wie sollen die Menschen – nicht nur ihm Ahrtal – da wieder Vertrauen in „die Politik“ zurückgewinnen?
Sa
24
Sep
2022
Mehr Lehrer für „Beste Bildung“

In meiner Zeit als Landtagsabgeordnete und bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion führte ich zahlreiche Gespräche mit den Bildungsverbänden in Rheinland-Pfalz. Deren Klagen konnte ich aufgrund meiner früheren Tätigkeit als Lehrerin und Schulleiterin nur allzu gut nachvollziehen. Und so war es folgerichtig, dass ich der Bildungspolitik der Landesregierung nicht kritiklos Beifall spendete, wie manche es von mir als Mitglied der Fraktion einer der Parteien, die diese Regierung bildeten, gerne gesehen hätten.
Als ich heute einer Einladung des Landesverbandes des VBE (Verband Bildung und Erziehung) zu dessen Delegiertenversammlung gefolgt war, belegten neue Zahlen, dass der Lehrermangel kein Hirngespinst ist.
Ein Beispiel: Wenn in Rheinland-Pfalz in einem Schuljahr 982 Lehrerinnen und Lehrer in Rente oder Pension gehen und gleichzeitig aber nur 662 Neueinstellungen vorgenommen werden (siehe Mainzer Allgemeine Zeitung vom 28.09.2022), so spricht das nicht gerade für eine konsequente Verfolgung des politischen Ziels „Beste Bildung für alle“.
Sa
24
Sep
2022
Der Staat als Entsorger?

Die gestrige Sitzung des Kreistags Mainz-Bingen begann ungewöhnlich. Schon vor dem Betreten des Sitzungssaals begrüßte uns eine große Gruppe von Mitarbeitern des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) des Kreises. Unmissverständlich brachten sie ihre Ablehnung der Kommunalisierung der Müllentsorgung zum Ausdruck, wie sie von der Stadt Mainz ins Spiel gebracht worden war. Stadt und Landkreis sollten dafür eine „Anstalt des öffentlichen Rechts“ (AöR) bilden.
Do
22
Sep
2022
Verriss für „Neue Mitte“

Nach dem Muster des „Literarischen Quartetts“ diskutierte heute das „Mainzer Architektenquartett“ über die neue Stadtmitte Ingelheims. Schwerpunkt der Ausführungen waren dabei die Veranstaltungshalle „kING“, die Mediathek und das Weiterbildungszentrum WBZ sowie deren Einbindung in die angrenzenden Bereiche. Der Tenor der Ausführungen der vier architektonischen „Scharfrichter“ war eindeutig und ließ kaum ein gutes Haar an der Gestaltung des mit viel Mühe endlich erreichten Zentrums meiner Heimatstadt.
Mo
19
Sep
2022
Mehr Tempo bitte !!!

Die Sicherstellung der notärztlichen Versorgung in der Region Rheinhessen ist ein Thema, das die FDP-Fraktion im Kreistag Mainz-Bingen seit vielen Monaten umtreibt. Beharrlich forderten wir ein schlüssiges Konzept von der Kreisverwaltung. Bisher liegt uns lediglich eine Auswertung der Einsatzzeiten von Notfalleinsatzfahr-zeugen vor. Das ist nicht das, was wir brauchen.
So
18
Sep
2022
Endlich großer Wurf für Unimedizin

Wer durch den Haupteingang der Universitätsmedizin Mainz schreitet, landet in einer Welt, die von ihrer Bausubstanz her nur sehr bedingt den Eindruck eines modernen Klinikums vermittelt. Vielen der Gebäude sieht man an, dass sie in die Jahre gekommen sind. Eine Sanierung wirkt da eher wie ein Ausbessern einer Straße, die eigentlich von Grund auf neu angelegt werden müsste.
In meiner Zeit als Landtagsabgeordnete gewann ich einen tieferen Einblick in die Nöte der Klinikleitung, für die die Landesregierung zwar immer wieder Verständnis zeigte – aber nicht die Mittel zur Verfügung stellte, die für eine durchgreifende Verbesserung der Situation nötig gewesen wären.
So
18
Sep
2022
Seltenes Jubiläum

Beim heutigen Kreisparteitag der FDP Mainz-Bingen kam es zu einer denkwürdigen Ehrung. Inge Buchmeier (Budenheim) wurde für ihre langjährige Mitgliedschaft bei den Liberalen geehrt. Sie ist eine von nur 4 Personen in Deutschland, die sich seit mehr als 75 Jahren aktiv zu der Partei bekennen.
Wolfgang Kubicki, stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP, merkte in seiner Laudatio auf die Jubilarin an, es sein für ihn ein Novum, jemanden zu ehren, der mit der Dauer seiner Mitgliedschaft ihn an Lebensjahren übertreffe. Und er erinnerte daran, dass damals in der Sowjetischen Besatzungszone ein offenes Bekenntnis zu den Liberalen mit der Gefahr für Leib und Leben verbunden war. Auch Inge Buchmeier und ihr späterer Ehemann konnten sich nur durch die Flucht nach Berlin in Sicherheit bringen – ebenso wie Karl-Hermann Flach, der spätere Vordenker der Partei. Nicht jeder konnte sich dem Zugriff der Sowjetischen Militäradministration entziehen. Inge Buchmeiers Mitstreiter Arno Esch wurde verhaftet und zum Tode verurteilt.
Fr
16
Sep
2022
70 anni de gemellaggio

Es ist eine der ältesten Partnerschaften, die nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen zwei Regionen in den Gründungsstaaten der Europäischen Union geschlossen wurden – die Partnerschaft zwischen der Provinz Verona und dem Landkreis Mainz-Bingen besteht nun schon 70 Jahre. Grund genug für eine würdige akademische Feier, an der auch ich heute teilnahm.
Vittorini Beifiori, Partnerschaftsbeauftragter der Provinz Verona, brachte den Grund für die Stabilität dieser Partnerschaft mit den Worten auf den Punkt „Das Dach der Partnerschaft sind der Landkreis und die Provinz, ihre Säulen sind die Gemeinden, die in der Zeit weitere sehr lebendige Partnerschaften geschlossen haben.“.
Und so hat diese Partnerschaft Modellcharakter für das so oft in Reden beschworene gemeinsame „Haus Europa“.
Mo
12
Sep
2022
Mehr als bloße Absichtserklärung?

Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat eines deutlich gezeigt: der Katastrophenschutz in Rheinland-Pfalz hat nicht so funktioniert, wie es nötig gewesen wäre. Die Landes-regierung hat daraus offenbar die Lehren gezogen und will den Katastrophenschutz neu organisieren. Kernpunkt ist dabei ein rund um die Uhr besetzt
es Lagezentrum beim Land.
Das klingt erst einmal vernünftig. Bleibt nur zu hoffen, dass der Absichtserklärung auch schleunigst die Umsetzung folgt, die nicht ganz billig werden wird. Doch den politisch Verantwortlichen sollte klar sein, dass Extremereignisse wie Überschwemmungen und Flächenbrände als Begleiterscheinungen des Klimawandels jederzeit wieder auftreten können.
Sa
10
Sep
2022
Weiteres Kreishaus

Dieser Tage war Richtfest für den Erweiterungsbau der Mainz-Binger Kreisverwaltung. 2023 soll er bezugsfertig sein. Lange war über eine Erweiterung des bestehenden „Kreishauses“ nachgedacht worden. 2018 fiel dann die Entscheidung für einen Erweiterungsbau an einem neuen Standort – nicht allzu weit vom alten entfernt. Dafür misste der Kreis 43 Mio. Euro in die Hand nehmen – eine stolze Summe.
Bereits jetzt ist die Kreisverwaltung mit rund 1.400 Beschäftigten ein wichtiger Arbeitgeber. Bleibt zu hoffen, dass diesem Arbeitgeber bei der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr Erfolg beschieden ist als bisher. Denn schon jetzt können viele Stellen nicht besetzt werden. Es wäre ein Fiasko, wenn in die neuen Räume niemand einziehen würde.
Do
08
Sep
2022
Neues aus der Kaiserpfalz

Als Ingelheimer Gästeführerin bringe ich Interessierte immer wieder zu den steinernen Zeugen der ehemaligen Kaiserpfalz Karls des Großen. Natürlich wurde das Areal im Lauf der Jahrhunderte stark überbaut. Doch wenn sich die Gelegenheit für archäologische Grabungen ergibt, legen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Grabungsstelle bei der Kaiserpfalz immer wieder neue Befunde frei.
Heute konnte ich mir im Rahmen einer Fortbildung selbst ein Bild von dem machen, was nur wenig unterhalb der aktuellen Siedlungsflächen schlummert und das Bild der ehemaligen Residenz des „Vaters Europas“ immer mehr komplettiert.
So
04
Sep
2022
Taube Ohren?

Als ich noch als bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag das Wort ergriff, machte ich mich bei der Landesregierung nicht gerade beliebt. Denn ich hinterfragte die Aussagekraft der statistischen Angaben zur Lehrerversorgung an den Schulen im Land. Die Bildungsverbände teilten meine Skepsis. Doch jede noch so vorsichtig ausgesprochene Mahnung wurde gleich als Majestätsbeleidigung missverstanden.
Jetzt steht das Schuljahr 2022/23 an – und nach wie vor operiert die Landesregierung mit Zahlen zum Unterrichtsausfall, die nichts mit der Realität zu tun haben. Denn in ihrer Statistik ist der Unterrichtsausfall, der durch Krankheiten, Schwangerschaften und Schulveranstaltungen u.ä. entsteht, nicht erfasst.
Sa
03
Sep
2022
Über die Brücke geh´n …

… möchten wohl viele Besucherinnen und Besucher der Bundesgartenschau (BUGA), die 2029 im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal stattfinden wird. Linkes wie rechtes Rheinufer sollen dabei in die Gestaltung einbezogen werden. Da liegt es nahe, zu Fuß oder per Rad mal kurz auf die andere Rheinseite zu wechseln. Doch wie soll das gehen, wenn der Rhein mal wieder wegen Niedrigwasser den Fährbetrieb einschränkt? Und Brücken gibt es ja bekanntlich zwischen Mainz und Koblenz keine!
Fr
02
Sep
2022
Musikerlebnis in der „kING“

Bei den Benefizkonzerten des LandesJugendOrchesters (LJO) Rheinland-Pfalz demonstrieren junge Musikerinnen und Musiker immer wieder, zu welchen musikalischen Höchstleistungen sie imstande sind. Am heutigen Abend hatten sie dazu in der Ingelheimer „kING“ prominente Unterstützung.
Zusammen mit dem international gefragten Violinisten Kirill Troussov spielten sie unter anderem das Violinkonzert in D-Dur op. 35 von Peter Tschaikowsky. Bei der Uraufführung des Werks 1881 in Wien hatten sich einige Geiger geweigert, den ungewöhnlichen und herausfordernden Part zu übernehmen. Adolph Brodsky sprang schließlich ein – und spielte ihn auf einer 1702 gebauten „Stradivari“. Genau diesem Instrument entlockte Troussov heute Töne, die dem Publikum schier den Atem raubten. Orchestermitgliedern und Gast-Star war die Freude über das gelungene Zusammenspiel förmlich in den Gesichtern abzulesen.
Peter Stieber, der Präsident des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz, hatte in seiner Begrüßung bereits zu erkennen gegeben, dass er nichts gegen eine Aufstockung der Fördermittel des Landes für die jungen Musik-Ensembles einzuwenden hätte. Nach diesem unvergesslichen Abend war wohl jedem klar, welche Früchte eine solche Förderung tragen kann.
Do
01
Sep
2022
Ende gut – alles gut?

Der Fall des jungen Marokkaners Ssamad Ramli bestimmte wochenlang die Schlagzeilen der lokalen Presse. Da wollte ein bestens integrierter junger Mann in einer Ingelheimer Pizzeria seine Ausbildung beginnen – doch die Ausländerbehörden monierten fehlende Dokumente. Also musste er – kurz vor Beginn der geplanten Ausbildung – erst einmal zurück in sein Heimatland.
Do
01
Sep
2022
Not sehen und handeln!

Nach diesem Motto handelt der Caritasverband nun schon seit über 125 Jahren. Er ist damit für Menschen, die eher am Rande der Gesellschaft stehen, ein enorm wichtiger Ansprechpartner, der Hilfestellung in vielen Lebenslagen bietet.
In meiner Arbeit als Mitglied des Kreistags Mainz-Bingen habe ich die wertvolle Arbeit der Caritas kennen und schätzen gelernt. Daher bin ich gerne der Einladung zum Jahresempfang auf den Jakobsberg nach Ockenheim gefolgt. Das dortige klösterliche Ambiente bot einen würdevollen Rahmen für ein Treffen, bei dem leider nicht alle Fraktionen des Kreistags vertreten waren, um so ihre Wertschätzung für die Arbeit der Caritas zum Ausdruck zu bringen.
Mi
31
Aug
2022
Ein Hoch auf das Ticket

Mit einem Hauch von Wehmut habe ich heute mein 9-Euro-Ticket für den Monat August entsorgt. In den Sommermonaten habe ich weidlich von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Deutschland per ÖPNV zu erkunden.
Ich gehöre zu den knapp 40 % der Befragten, die angaben, das Ticket überwiegend für Ausflüge genutzt zu haben. Zugegeben - meine persönlichen Lebensumstände gestatteten mir bei der Planung meiner Exkursionen eine gewisse Flexibilität. Und meine ganz persönliche Bilanz des 9-Euro-Tickets fällt positiv aus.
Mo
15
Aug
2022
Kontrollierter Rückbau im Rhein-Selz-Park?

Der kontaminierte Bauschutt im Niersteiner „Rhein-Selz-Park“ entwickelt sich immer mehr zum politischen Ärgernis. Dass das beim Abriss von Gebäuden auf der ehemaligen Liegenschaft der US Army anfallende Material partiell mit Schadstoffen belastet sein würde, hätte damals eigentlich den politisch Verantwortlichen klar sein müssen.
In einer solchen Situation ist es gängige Praxis, durch eine Voruntersuchung der abzureißenden Gebäude die möglicherweise schadstoffbelasteten Bereiche der Bausubstanz zu ermitteln und beim Abriss das dort anfallende Material separat zu erfassen, um es dann einer geordneten Entsorgung zuführen zu können. Das spart übrigens auch in erheblichem Umfang Kosten.
Fr
24
Jun
2022
Freundliche Iren

Auf meiner Rundreise mit den rheinhessischen Landfrauen traf ich bei den unter-schiedlichsten Gelegenheiten auf jede Menge freundliche und aufgeschlossene Menschen. Natürlich erleichterten mir meine Englischkenntnisse den Kontakt ungemein.
In den zahlreichen Gesprächen fiel mir eine ganz und gar „undeutsche“ Lebenseinstellung vieler Iren auf. Wo wir in Deutschland das „Jammern auf hohem Niveau“ praktizieren, hört man in Irland ein kurzes „Could be worse“ als Beschreibung des eigenen Befindens.
Und auch dieser „bärige“ Ire meinte, ich solle doch einfach wiederkommen, um noch mehr über die Mentalität der Menschen auf der „Grünen Insel“ zu erfahren. Keine schlechte Idee...
Do
23
Jun
2022
Irlands Küsten

Zu den nachhaltigsten Erinnerungen meiner Irland-Rundreise zählen zweifelsohne die Eindrücke der Küstenlandschaften. Das ständig wechselnde Wetter lässt den Himmel und das Meer immer wieder anders erscheinen. Der Wechsel zwischen mild und wild sorgt für immer neue Stimmungen – auch beim Betrachter.
Je nachdem wo man gerade ist, erblickt man am Horizont bereits Schottland – oder man ahnt, dass das nächste Festland im Westen der amerikanische Kontinent ist. So oder so beflügeln diese Eindrücke die Phantasie...
Mi
22
Jun
2022
Iren lieben Musik

Dass die Iren Musik lieben, wird Touristen gerne in einem der „Singing Pubs“ demonstriert. Wer Augen und Ohren offenhält, wird dies aber auch ohne diese gezielten Veranstaltungen feststellen. Besonders leicht gelingt dies in Galway, der heimlichen Musik-Hauptstadt Irlands. Beim Schlendern in der Fußgängerzone trifft man immer wieder auf Gruppen wie diese.
Da CDs im Reisegepäck nicht viel Platz beanspruchen, habe ich mich mit entsprechenden akustischen Erinnerungen an meine tolle Irland-Reise eingedeckt.
Mi
22
Jun
2022
Das Richtige für Irlands Küsten

An Irlands Küsten ist es selten windstill. Da sollte man schon seine Kleidung für einen Küstenspaziergang entsprechend auswählen. In diesem Geschäft in der Fußgängerzone in Galway konnte ich mich davon überzeugen, dass die irische Textilindustrie jede Menge zweckmäßige Lösungen offeriert, die noch dazu modisch sind.
Wer irische Stoffe verallgemeinernd mit dem Adjektiv „derb“ belegt, wird hier eines Besseren belehrt. Ganz besonders gilt dies für die Erzeugnisse aus irischer Schafswolle, die auch im rheinhessischen Herbst und Winter gute Dienste leisten würden.
Mi
22
Jun
2022
Chaplin in Irland?

Im Rahmen meines „Irischen Tagebuchs“ hatte ich Ihnen einen Beitrag mit zwei-sprachigen Hinweisschildern präsentiert. Eines der Schilder zeigte den Weg nach Waterville. Das idyllisch in der Region des Ring of Kerry gelegene Örtchen hatte die Familie des berühmten Charlie Chaplin als Refugium für ihren jährlichen Sommerurlaub gewählt.
Daran erinnert aber nicht nur diese Bronze-Statue. Alljährlich im August findet dort ein Comic-Film-Festival statt.
Mi
22
Jun
2022
Körbe gefällig?

Wir saßen gerade wieder im Bus und spürten die wohltuende Wirkung des „Irish Coffee“, als wir beim Verlassen des „Kerry Bog Village“ auf dieses originelle Gespann trafen – ein Korbflechter hatte sich gerade mit seinen tierischen Begleitern platziert.
Es blieb für uns allerdings in Anbetracht der Gepäckbestimmungen unserer Fluggesellschaft bei einer netten Zufallsbekanntschaft und bei einem Erinnerungsfoto.
Mi
22
Jun
2022
Irish Coffee

Da unser Bus, der uns durch Irland chauffierte, keine Bordtoilette hatte, war öfter ein „Erleichterungs-Halt“ angesagt. Einer dieser Stopps führte uns unerwartet in ein bezauberndes kleines Museumsdorf, das „Kerry Bog Village“.
Dort bot sich auch die Gelegenheit, einen „Original Irish Coffee“ zu sich zu nehmen. Was Sie auf dem Bild sehen, ist der großzügig bemessene Anteil an Whiskey. Neben einem solchen Getränk ist ein „Rüdesheimer Kaffee“ eben nur … Kaffee!
Di
21
Jun
2022
Irische Weidemilch

Das saftige Grün irischer Weiden mögen auch die Kühe. Der Hinweis „Irische Weidemilch“ findet sich daher auch auf Butter, die den Weg in deutsche Supermärkte geschafft hat. Und auch Käse irischer Milchbauern ist bei uns längst kein Exot mehr.
Meist sind diese Produkte mit dem Namen der Grafschaft Kerry verbunden. Der bei uns wohl bekannteste Erzeuger ist eine Genossenschaft mit ca. 14.000 Milchbauern.
Mo
20
Jun
2022
„Pulverfass“ Nordirland?

Auch eine Irland-Rundreise mit den rheinhessischen Landfrauen spart das Thema „Nordirland-Konflikt“ nicht aus. So sahen wir gestern bei der Fahrt nach Londonderry dieses Plakat.
Natürlich steht die Frage eines Referendums zur Vereinigung der beiden „Irlands“ aktuell nicht zur Debatte. Doch gerade die Handhabung des „Brexit“-Abkommens macht deutlich, dass der Status von Nordirland auch viele praktische Probleme aufwirft – jenseits aller prinzipiellen …
Mo
20
Jun
2022
Irland ist zweisprachig

Ein weiterer Hinweis auf die Verschiedenheit von Iren und Engländern begegnet dem Reisenden auf den Hinweisschildern am Straßenrand. Ja – Irland ist ein zwei-sprachiges Land. Laut Art. 8 der Verfassung der Republik Irland ist Irisch/Gälisch die erste Amtssprache – Englisch die zweite. Auch die EU hat Irisch/Gälisch als offizielle Amtssprache anerkannt.
Der Irland-Urlauber kommt allerdings mit Englisch ganz gut durch – er muss nicht des Irischen/Gälischen mächtig sein. Und dennoch war ich froh, mich bei meiner Rundreise ganz unserem Busfahrer anvertrauen zu können. Die Vorstellung, diese Tour mit dem eigenen Auto zu machen und dann mein Navi – auf Irisch/Gälisch? – programmieren zu müssen, führte mir die Vorteile dieser geführten Rundreise mehr als deutlich vor Augen …
Mo
20
Jun
2022
Iren sind katholisch

Sie sind steinerne Zeugen des Glaubens der Iren – die Hochkreuze. Eines der ein-drucksvollsten Exemplare sahen wir bei unserer Rundreise in Monasterboice. Dort stehen mehrere solcher Hochkreuze auf dem Friedhof einer ehemaligen Klosteranlage. Die Bilder auf den über 1.000 Jahre alten Hochkreuzen sollten den Menschen die Bibel in bildlicher Form näherbbringen.
Ob die heute lebenden Iren besonders fromm sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Fakt ist aber, dass 2016 bei einer Befragung knapp 80 % der Bevölkerung sich zur römisch-katholischen Kirche bekannten – hingegen noch nicht einmal 3 % zur anglikanischen. Iren und Engländer sind eben sehr verschieden …
Mo
20
Jun
2022
Schafe 4

Schon in Dublin und Belfast war mir aufgefallen, dass die Iren sehr erfindungsreich sind, wenn es darum geht, Besucherinnen und Besucher dazu zu animieren, an touristischen Hotspots passende Souvenirs zu erwerben.
Ihre Landsleute außerhalb der großen Städte stehen ihnen da in nichts nach – wie wir heute gleich mehrfach feststellen konnten. Auch in unserer Reisegruppe hinderte wohl lediglich der Gedanke an das Limit beim Fluggepäck am Erwerb des einen oder anderen „süßen“ Mitbringsels …
Mo
20
Jun
2022
Schafe 3

Mein Lob hatte sich der „Star“ der Hüte-Vorführung redlich verdient. Und er schien dieses Lob auch sichtlich zu genießen.
Als gelernte Pädagogin wäre ich natürlich an ein paar Tipps interessiert gewesen, ob man seine Hüte-Fähigkeiten auch auf menschliche Gruppen übertragen kann. Aber da schwieg er eisern …
Mo
20
Jun
2022
Schafe 2

Die Glenkeen Farm ist eine der größten Schaffarmen in Irland. Sie befindet sich in Privatbesitz. Natürlich müssen die Schafe gehütet werden. Und das geschieht durch ein eingespieltes Team von Mensch und Hütehund – wie uns eindrucksvoll demonstriert wurde.
Es war schon beeindruckend zu sehen, wie der Hütehund eine ganze Schafherde „in Schach halten“ und lenken kann. Und ebenso beeindruckend war zu erleben, wie wenig Kommandos der menschliche Partner im Hüte-Team erteilen muss, damit die Herde das tut, was sie tun soll.
Mo
20
Jun
2022
Schafe 1

Irland heißt nicht ohne Grund die „Grüne Insel“. Das Angebot an saftigem Grün wird zum Beispiel gerne von Schafen angenommen. Ihnen war der heutige Tag der Irland-Rundreise der rheinhessischen Landfrauen gewidmet.
Auf dem Programm stand der Besuch einer Schaf-Farm im County Mayo. Was mich da wohl erwarten würde?
Fr
17
Jun
2022
Belfast 5

Manchmal sind es die eher zufälligen Begegnungen, die Reiseeindrücke noch lange nachwirken lassen. So wie die Begegnung mit diesen beiden Schülerinnen, die bereitwillig für ein Erinnerungsfoto posierten.
Dass die Touristin aus Deutschland, die sich als ehemalige Schulleiterin outete, ihr Outfit mit dem Schulpullover chic fand, fanden die beiden wiederum cool und konnten ihren Stolz kaum verbergen.
Fr
17
Jun
2022
Belfast 4

Es ist ein architektonischer Hingucker und erinnert nicht ohne Grund an ein Schiff. 2012 wurde das „Titanic Belfast Museum“ eröffnet. Es steht auf dem Gelände der Werft, die die „unsinkbare“ RMS „Titanic“ gebaut hatte.
1912 sank sie dennoch - nach der Kollision mit einem Eisberg. Die Verfilmung dieses tragischen Unglücks sorgte dafür, dass jede/r schon bei der bloßen Nennung des Namens „Titanic“ bestimmte Bilder vor Augen hat.
Fr
17
Jun
2022
Belfast 3

„Wehret den Anfängen“ dachte sich wohl die Stadtverwaltung von Belfast und stellte den Genuss von Alkohol im öffentlichen Raum in „Problembezirken“ unter Strafe.
Unter „Problembezirken“ sind dabei wohl die zu verstehen, in denen man die größte Gefahr für das Aufflammen von Auseinandersetzungen in dem noch immer latent schwelenden Nordirland-Konflikt sieht. Und Alkohol senkt ja bekanntlich die Hemmschwelle zum Aufeinander-Losgehen...
Fr
17
Jun
2022
Belfast 2

Natürlich stoßen die Besucherinnen und Besucher im heutigen Belfast immer noch auf Stellen, an denen – wie hier – an die „Märtyrer“ erinnert wird, die im Nordirland-Konflikt ihr Leben verloren.
Irgendwie beschleicht einem angesichts solcher Orte ein mulmiges Gefühl. Man fühlt sich an einen Vulkan erinnert, der momentan zwar weder Feuer noch Asche speit – aber unter dessen Oberfläche immer noch glühende Magma brodelt. Es braucht – auf beiden Seiten – besonnene Politikerinnen und Politiker, damit es nicht zu einem erneuten Ausbruch kommt!
Fr
17
Jun
2022
Belfast 1

Heute stand Belfast auf unserem Reiseprogramm. Natürlich waren wir alle gespannt, ob wir hier die Spannungen des Nordirland-Konflikts nachvollziehen würden. Auf den ersten Blick fielen lediglich die vielen pro-englischen Beflaggungen an zahlreichen Gebäuden auf.
Wenn ein Pub allerdings schon in seinem Namen „The Diamond Jubilee“ ein klares Bekenntnis zur englischen Königin und ihrem Thronjubiläum abgibt, ist dies nicht weiter verwunderlich.
Fr
17
Jun
2022
Irish Whiskey

Der erste Tag der Irland-Rundreise mit den rheinhessischen Landfrauen konfrontierte mich gleich mit einem weiteren Getränk, das typisch für die „Grüne Insel“ ist. Bei Teeling erfuhren wir eine Menge über die Herstellung eines guten Whiskeys. Bei einer Probe lernten wir die unterschiedlichen geschmacklichen Varianten kennen. Meinen Favoriten fand ich auf Anhieb.
Mein Mann muss seinen noch herausfinden. Eine Probe „en miniature“ habe ich ihm mitgebracht.