Aktuelle Meldungen
Fr
10
Nov
2023
Pressefreiheit mit Maulkorb?

Die Pressefreiheit war schon von Anbeginn an eine der zentralen Forderung der Liberalen – nicht nur auf dem Hambacher Fest. Mittlerweile sollte sie in jedem demokratischen Staatswesen eine Selbstverständlichkeit sein. Dass dies nicht von allen so gesehen wird, bewies jetzt wieder die rheinland-pfälzische Landesregierung.
Georg Link, der Hauptstadtkorrespondent des SWR, ist nun wahrlich nicht als „Scharfmacher“ bekannt. Wenn er die Kandidatur des wegen Missmanagements in der Ahr-Flutkatastrophe zurückgetretenen Innenministers Roger Lewentz für den Landesvorsitz bei der SPD kritisch kommentiert, dann sind die Genossen sicherlich „not amused“. Wenn man sich dann aber gleich via Regierungsapparat an dessen Chef (SWR) wendet, dann wird eines klar:
Diese Landesregierung wünscht sich Medienvertreter als Schoßhündchen – am besten noch mit Maulkorb!
Weder ein Zeichen von Souveränität noch ein gelebtes Bekenntnis zu demokratischen Grundwerten!
Fr
10
Nov
2023
Missbrauch – endlich tut sich was!

In der Zeit, als ich dem Landtag von Rheinland-Pfalz angehörte, war das Thema „Sexualisierte Gewalt an Schulen“ wohl das Thema, das mich emotional am meisten aufwühlte. Aus Gesprächen mit Betroffenen wusste ich nur zu gut um deren psychische Belastungen. Doch ihr fast schon ohnmächtiger Schrei nach Hilfe schien ungehört zu verhallen. Das durfte nicht so bleiben!
Leider war es mir nicht vergönnt, in meiner Zeit als Abgeordnete dies zu ändern. Im Gegenteil wurde mein Engagement als unbotmäßig – weil den Koalitionsfrieden störend – empfunden und man schloss mich aus meiner Fraktion (FDP) aus.
Do
09
Nov
2023
Klappt doch!

Es war eine Entscheidung, die wir als Mitglieder des Kreistags Mainz-Bingen uns gewiss nicht leicht machten – die Kommunalisierung des Busverkehrs im Landkreis. Noch bei der Eröffnungsfahrt, an der ich teilnahm, lief nicht alles rund.
Jetzt nach einem Jahr dann die gute Nachricht: es läuft beim KRN (Kommunalverkehr Rhein-Nahe)! Die Zahlen, die KRN-Geschäftsführer Uwe Hiltmann den Kreisgremien vorlegen konnte, stimmen zuversichtlich.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: die Nutzung des ÖPNV-Angebots ermöglicht mir eine deutlich stressfreiere Mobilität.
Probieren Sie es doch einfach mal aus!
Fr
03
Nov
2023
Dienstleister Ausländerbehörde?

Es ist beileibe nicht das erste Mal, dass die Ausländerbehörde des Landkreises Mainz-Bingen in die Kritik gerät. Aber bei allem Verständnis für die vielfältigen Probleme, vor die die Behörde gestellt ist – manche Handlungsweise erschließt sich auch mir nicht.
Wenn man beispielsweise einen einbürgerungswilligen Ausländer wegen fehlender Originaldokumente ausgerechnet in die Botschaft seines Herkunftslandes schicken will, das ihn aber mit Gefahr für Leib und Leben bedroht, dann ist das ein Unding.
Dann noch von einer Willkommenskultur zu sprechen, ist geradezu eine Farce. Eher hält man sich vor dem lauten Wiehern des Amtsschimmels die Ohren zu!
So
29
Okt
2023
Wein und Musik – ein doppelter Genuss

Im „Winzerkeller“ in Ingelheim bringe ich als Gästeführerin gerne Besucherinnen und Besuchern aus nah und fern gerne die Historie der genossenschaftlich organisierten Weinbereitung näher. Vinothek und Gastronomie runden das Erlebnis ab. Darüber hinaus bietet das historische Ambiente aber auch einen reizvollen Rahmen für kulturelle Veranstaltungen.
So kam es hier heute zu einem Treffen von Wein und Musik der eher ungewöhnlichen Art. Die Musik war dabei vertreten durch die „Villa Musica“ mit ihrem künstlerischen Leiter Prof. Alexander Hülshoff (Cello) mit Cosima Soulez Larivière (Violine) und Gordon Lau (Viola). Sie demonstrierten eindrucksvoll anhand von Streichtrios aus Klassik, Romantik und Moderne die unterschiedlichen musikalischen Facetten der Kompositionen. Wie ein Winzer mit den individuellen Facetten der unterschiedlichen Rebsorten und deren Trauben seine Weine „komponiert“, er-läuterte Jürgen Mett vom Ingelheimer Weingut Mett & Weidenbach. Seine Erläuterungen waren übrigens alles andere als „trocken“ – das Publikum hatte die von ihm geschaffenen „Kompositionen“ im Glas.
Do
26
Okt
2023
Flüchtlinge

Wenn Menschen in ihrer Not im wahrsten Sinn des Wortes „ihr Heil in der Flucht“ suchen, dann erwartet sie mitunter nicht die erhoffte „rosige“ Zukunft – sondern erst einmal ein Notbehelf.
In Ingelheim ist man – noch – in der glücklichen Lage, diesen Menschen ein würdigeres Ambiente anbieten zu können. Schon bei der Schließung des hiesigen Krankenhauses hatten einige Bürgerinnen und Bürger gemeint, dies sei doch der ideale Ort für die Unterbringung der Geflüchteten. Jetzt wird diese Idee Realität.
So
22
Okt
2023
Musikalische Höchstleistungen!

Wer der Einladung zum heutigen Konzert des LandesJugendBlasOchesters (LJBO) Rheinland-Pfalz in der Ingelheimer „kING“ gefolgt war, erlebte sinfonische Blasmusik „at its best“. In nur einer Woche hatten die jungen Musikerinnen und Musiker ein Programm erarbeitet, das einen ebenso anspruchsvollen wie kontrastreichen Bogen spannte.
Dieser reichte von einer Bearbeitung der Ouvertüre zu Richard Wagners Oper „Rienzi“ bis zur 1997 von James Barnes in seiner 3. Sinfonie /The Tragic“) vorgenommenen Trauerbewältigung des Todes seiner Tochter. Dazwischen konnte das Publikum sich zu den Klängen von Gustav Holsts „Second Suite“ auf die britische Insel versetzt fühlen oder bei Serge Lancens „Manhattan Symphony“ einen imaginären Bummel durch den „Big Apple“ unternehmen.
Fr
13
Okt
2023
Patient Rettungsdienste?

Das Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die Arbeit der FDP-Kreistagsfraktion – das Rettungswesen in der Region. Immer wieder hakten wir nach. Zu offensichtlich war die Diskrepanz zwischen den Sorgen in weiten Teilen der Bevölkerung und den Beschwichtigungen der Verantwortlichen in der Mainz-Binger Kreisverwaltung. Als ich für meine Fraktion vor der Sommerpause vor Eintritt in die Tagesordnung eine persönliche Erklärung abgeben wollte, wurde mir dies mit dem Hinweis verwehrt, das Thema stünde ja gar nicht auf der Tagesordnung.
Mi
11
Okt
2023
Keine Kürzung der Mittel für politische Bildung

Demokratie braucht Demokraten, sie muss gelebt werden! Doch dazu bedarf es des Wissens um die Werte, auf denen unsere freiheitliche Grundordnung aufgebaut ist. Dieses Wissen zu vermitteln, ist Auftrag der politischen Bildung.
Wenn nun an den dafür benötigten finanziellen Mitteln gespart werden soll, muss das jeden auf den Plan rufen, dem diese Demokratie wichtig ist. Ein solches Sparen an der falschen Stelle spielt letztlich nur den politischen Kräften in die Hände, die einen ganz anderen Staat wollen.
Der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering hat sich jetzt vehement gegen solche Kürzungen ausgesprochen. Respekt!
Di
10
Okt
2023
Gerechte Strafe?

Während meiner Zeit als Abgeordnete im rheinland-pfälzischen Landtag war der Stein ins Rollen gekommen. Gegen den damaligen Leiter des Koblenz-Kollegs waren von Schülerinnen und Schülern massive Vorwürfe wegen dessen sexistischen Gebarens erhoben worden. Das Ganze fügte sich nahtlos ein in die „#METOO“-Debatte. Die Betroffenen wollten nicht länger schweigen und forderten auch eine angemessene Ahndung der Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte. Ich hatte damals versucht, den Betroffenen im Parlament eine Stimme zu geben.
Do
05
Okt
2023
Traumhafte Kammermusik...

... im wahrsten Sinn des Wortes durfte ich heute in der Ingelheimer „kING“ erleben. Wo sonst das Publikum in aufsteigender Bestuhlung den Künstlerinnen und Künstlern zu lauschen pflegt, luden behagliche Liegematten zum entspannten Verfolgen eines „Traumkonzerts“ ein.
Das Kurpfälzische Kammerorchester entführte uns klanglich in eine musikalische Traumwelt. Körper und Geist kamen dabei langsam aber sicher in einen Zustand innerer Ruhe und des Loslassens von jeglicher Hektik des Alltags. Dieser Zustand war bei allen etwa zur Mitte des Konzerts erreicht. Durch den allmählichen Übergang zu temporeicheren Stücken geleitete uns das Ensemble dann wieder behutsam in das Hier und Jetzt zurück.
Fr
22
Sep
2023
Da wiehert der Amtsschimmel!

Im – oder genauer am - Heilbronner Rathaus wiehert der Amtsschimmel täglich. Und das sogar außerhalb der Dienstzeiten. Zumindest legt das die Dort befindliche Skulptur nahe. Aber vielleicht bekommt er ja bald einen „Kollegen“ in Mainz.
Dort hatte man nämlich die Beschaffung von Schulbüchern für die Schulen in der Trägerschaft der Stadt europaweit ausgeschrieben – da das Beschaffungsvolumen über der Grenze von 1 Mio. Euro lag. Verantwortlich sei eine Vergaberichtlinie des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums. Auf die georderten Schulbücher wartet ein Teil der Schülerschaft übrigens immer noch.
Im nächsten Jahr will man es besser machen und die Bestellung stückeln, um so die Richtlinie zu umgehen. Bei einigem Nachdenken hätte man diese Idee ja schon jetzt haben können …
Fr
22
Sep
2023
Flüchtlinge

Wenn Menschen, deren unmittelbares Lebensumfeld durch Bilder wie dieses bestimmt wird, für sich und ihre Liebsten im wahrsten Sinn des Wortes „ihr Heil in der Flucht“ suchen, dann sollte man diese nicht leichtfertig als „Wirtschaftsasylanten“ abstempeln.
Man darf aber auch nicht die Augen davor verschließen, mit welchen Kosten ein menschenwürdiges Flüchtlings-„Management“ verbunden ist. Leider kann man sich aber zunehmend feststellen, dass gerade Bund und Land die Kommunen bei der Bewältigung dieser Herkules-Aufgabe nicht in gebotenem Maße zur Seite stehen.
Wenn sich dies nicht bald grundlegend ändert, droht die so oft gepriesene „Willkommens-Kultur“ unserer Gesellschaft irreparablen Schaden zu nehmen!
Fr
22
Sep
2023
Ganztag ja – aber wie?

In drei Jahren werden seine Eltern ihr Recht auf einen Grundschulplatz mit Ganztagsbetreuung einfordern. Dieser Anspruch basiert auf der Gesetzgebung von Bund und Land. Die Vorgaben sind also da – doch wie sollen die Schulträger vor Ort diese umsetzen?
Es steht wohl außer Frage, dass Ganztag im Grundschulalter nicht ganztägigen Unterricht beinhalten kann. Das würde die Kinder schlichtweg überfordern. Aber wie soll der Ganztag dann konkret gestaltet werden? Wo soll das notwendige Personal dafür herkommen? Und letztlich – wer soll das alles bezahlen?
Fragen über Fragen – auf die weder Bund noch Land bisher befriedigende Antworten gegeben haben. Doch genau diese Antworten braucht es jetzt!
Fr
15
Sep
2023
Teilhabe und Integration – ganz praktisch

„in.betrieb“ hat sich die Teilhabe und Integration von Menschen mit Behinderung auf die Fahnen geschrieben. Wie dies ganz praktisch geschehen kann – davon konnte ich mir heute in Ingelheim ein Bild machen. Im Rahmen eines Pressegesprächs stellte die gemeinnützige Gesellschaft ihr neuestes Projekt vor. An dem erst im letzten Jahr eingeweihten neuen Standort wird eine Werkstatt in Betrieb gehen, die alles rund um die Pflege von Autos und Fahrrädern anbietet.
Mo
11
Sep
2023
Es wird enger

Die heutige Sitzung des Kreisausschusses dürfte allen Mitgliedern des Kreistags Mainz-Bingen unmissverständlich klar gemacht haben, worum es geht. Die Zeiten gut gefüllter Kreiskassen sind erst einmal vorbei. Und auch die Rücklagen sind endlich. Also heißt es jetzt: den Gürtel enger schnallen!
Alle im Kreistag vertretenen Fraktionen sollten dies berücksichtigen und keine kostenintensiven Anträge einbringen – wie berechtigt ihr Anliegen auch sein mag. Und noch eines – in ihren Programmen zur bevorstehenden Kreistagswahl sollten sie bei den Bürgerinnen und Bürgern keine falschen Illusionen wecken. Aus dem Füllhorn des Kreises können nicht länger Wohltaten verteilt werden. Dies offen auszusprechen, gehört zur Ehrlichkeit in der Politik!
Sa
09
Sep
2023
Vokalmusik in passendem Ambiente

Die Ingelheimer Burgkirche bot heute das passende Ambiente für ein Konzerterlebnis der besonderen Art. Das Ensemble „Singer Pur“ nahm das Publikum mit auf eine eindrucksvolle musikalische Reise durch die Welt der Vokalmusik – von Monteverdi über Bach bis Sting.
Die männlichen Mitglieder von „Singer Pur“ sind ehemalige „Regensburger Domspatzen“. Eine Sopranistin komplettiert die Gruppe, die ihr Programm im Rahmen der „Vocal Summer Class“ der Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz in Schloss Engers erarbeitet hatte.
Sa
09
Sep
2023
Praktikable Lösungen für Schulbücher

So notwendig Digitalisierung im Unterricht auch sein mag – ganz ohne das gute alte Schulbuch geht es immer noch nicht. Und da hat man sich in den letzten Jahren so allerhand ausgedacht, um eine lückenlose Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit dem althergebrachten Medium Schulbuch zu gewährleisten. Die Schulbuchausleihe schien der Stein der Weisen zu sein.
In meiner Zeit als Schulleiterin konnte ich hautnah miterleben, was die Umsetzung dieser scheinbaren Ideallösung in der Praxis bedeutete: einen enormen Aufwand für Sekretariat und FSJler, um die individuellen „Wundertüten“ für jeden einzelnen Bildungshungrigen zu packen!
Sa
09
Sep
2023
Großreinemachen im Kreis

Ein Umzug bietet immer eine willkommene Gelegenheit zur Überprüfung, was man im neuen Domizil wirklich noch braucht. Und da überrascht die – nicht gerade für Entscheidungsfreudigkeit bekannte – Landrätin des Kreises Mainz-Bingen durch schlagzeilenträchtige Aktionen.
In den letzten Tagen wurden zwei hochrangige Mitglieder der Kreis-Spitze unvermittelt Opfer ihrer „Aufräumarbeiten“: der Ärztliche Leiter Rettungsdienste und der Leiter der Ausländerbehörde.
Beide waren wiederholt in die Kritik geraten (auch von Seiten der FDP-Fraktion!). Von daher ist für uns dieser Schritt nachvollziehbar. Dennoch erhoffen wir uns von der Landrätin Aufklärung über die konkreten Hintergründe dieser – nach unserer Meinung längst überfälligen – Personalentscheidungen. Diese dürfen nicht bloß als interne Verwaltungsangelegenheit behandelt werden. Also: Transparenz!
Fr
25
Aug
2023
Geschichtsträchtige Orte 5

Bei meinen pädagogisch motivierten Berlin-Aufenthalten musste ich feststellen, dass es zunehmend schwieriger wird, gerade der „Nach-Wende-Generation“ die Zeit der Teilung Deutschlands erlebbar zu machen. Street-Art und Souvenir-Kitsch über-decken leider viele Orte, an denen etwa der Mauerbau noch nachvollzogen werden könnte.
Einen Ort, an dem dies aber noch möglich ist, besuchte ich mit meiner Reisegruppe. Die „Gedenkstätte Berliner Mauer“ an der Bernauer Straße bietet ein gelungenes Konzept zu einer Spurensuche in diesem Abschnitt unserer Geschichte.
Do
24
Aug
2023
Geschichtsträchtige Orte 4

In meinem vorherigen Beitrag hatte ich an die Ursprünge des Volksaufstands in der DDR 1953 erinnert. Wie die damaligen Machthaber mit denen umgingen, die nicht nach ihrer Pfeife tanzten, erfuhr ich mit meiner Reisegruppe in der Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam. Dort konnten wir auch ein bewegendes Gespräch mit einem Zeitzeugen führen, der selbst in dem von der Stasi seit 1953 als Haftanstalt genutzten Komplex eingesessen hatte.
Wenn man die Straße entlang schlendert, vermutet man nicht, welch dramatische Schicksale sich hinter der unscheinbaren Straßenfront abgespielt haben müssen. Nur Zeitzeugen können uns ein Gefühl dafür vermitteln.
Mi
23
Aug
2023
Geschichtsträchtige Orte 3

Durch das Potsdamer Abkommen waren Fakten geschaffen worden, die letztlich in der – vorläufigen -Teilung Deutschlands in zwei Staaten mündeten. In Berlin und Potsdam – Ziel meiner politischen Bildungsreise – kann man auch heute noch die steinernen Zeugen dieser Epoche wahrnehmen. So auch die von mir geleitete Gruppe bei einem Gang durch die Karl-Marx-Allee.
Was man heute als breit angelegten Boulevard mit imposanten Bauten im Stil eines Neo-Realismus wahrnimmt, war der Ausgangspunkt zum Volksaufstand des 17. Juni 1953 in der ehemaligen DDR. Die als Stalin-Allee konzipierte Straße mit großzügiger Wohnbebauung sollte symbolhaft das „neue Deutschland“ des „Arbeiter- und Bauernstaats“ aller Welt vor Augen führen. Als aber die Staatsführung die Arbeitsnormen erhöhen wollte, demonstrierten als Erste die Arbeiter der Stalin-Allee und traten in einen Streik. Dieser breitete sich rasch über die ganze DDR aus – bis er blutig niedergeschlagen wurde.
Mi
23
Aug
2023
Geschichtsträchtige Orte 2

Bereits vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatten die führenden Mächte der Alliierten Überlegungen angestellt, wie es nach einem Sieg gegen Nazi-Deutschland mit dem Besiegten weitergehen sollte. Nach Kriegsende trafen sich die „Großen Drei“ Truman, Churchill und Stalin in Potsdam. Ihre Beratungen resultierten in einem in der Nacht des 2. August 1945 unterzeichneten Kommuniqué („Potsdamer Abkommen“), mit dem die Teilung Deutschlands erst einmal besiegelt wurde.
Den Ort der Unterzeichnung besuchten wir im Potsdamer Schloss Cecilienhof. Wer das Bild genau betrachtet, wird feststellen, dass hier die Flagge Frankreichs fehlt. Frankreich wurde bei der Teilung des besiegten Deutschland erst später „hochgezont“, wie es ein Referent in meiner im vorigen Beitrag angesprochenen Unterrichtsreihe spöttisch formulierte.
Di
22
Aug
2023
Geschichtsträchtige Orte 1

Als Sozialkundelehrerin hatte ich an meiner Schule einmal eine Projektreihe „Von der Teilung zur Wiedervereinigung“ durchgeführt. Gerne hätte ich schon damals meinen Schülerinnen und Schülern die Orte gezeigt, die untrennbar mit diesem Abschnitt der jüngeren Geschichte unseres Landes verbunden sind. Was damals nicht möglich gewesen war, konnte ich jetzt im Verlauf einer bildungspolitischen Exkursion einem interessierten erwachsenen Publikum näherbringen.
Als ersten dieser geschichtsträchtigen Orte besuchten wir das Museum Berlin-Karlshorst mit dem Raum, in dem in der Nacht vom 8. auf den 9. August 1945 die bedingungslose Kapitulation Nazi-Deutschlands unterzeichnet worden war. Der Zweite Weltkrieg war damit offiziell beendet.
Fr
18
Aug
2023
„Wild und frei“

So der Untertitel eines Musicals, das das kurze Leben des Räuberhauptmanns Johannes Bückler – genannt „Schinderhannes“ in 23 Bildern beschreibt. Gezeigt wurde es heute als Open-Air-Aufführung vor der Wehrmauer der Ingelheimer Burgkirche. Im ersten Bild wurde die Freude der Eltern über die Geburt ihres Sohnes thematisiert. Die folgenden Bilder zeigten, wie Gut in Figur des Erzengels Gabriel und Böse in Figur des Teufelchens Luzifer um die Seele des jungen Hannes kämpfen. Seine letzten Tage verbrachte er im Gefängnis (Mainzer Holzturm). Auf dem Bild ist er zusammen mit seiner Braut Julchen und dem in der Untersuchungshaft geborenen gemeinsamen Kind porträtiert. Am 21. November 1803 endete sein Leben unter der Guillotine. Das Spektakel hatte 30.000 Menschen in die Stadt gelockt.
Do
17
Aug
2023
„Das Runde muss ins Eckige!“

Fast täglich fahre ich mit dem Auto an den – jeweils auf ihre eigene Art – markanten Gebäuden in Ingelheim vorbei, in denen die Kreisverwaltung Mainz-Bingen künftig residieren wird. Und dabei fallen neben den Handwerkern jetzt auch die Umzugswagen auf, die zwischen den beiden Standorten hin und her pendeln.
Dieser Pendelverkehr lässt sich vielleicht am ehesten mit dem im Titel dieses Beitrags genannten Spruch umschreiben. Er stammt allerdings aus einem ganz anderen Bereich. Mit ihm soll der frühere Fußball-Bundestrainer Sepp Herberger seinen Kickern das Wesentliche im Fußballspiel verdeutlicht haben. 1954 holten sie ja bekanntlich den WM-Titel.
Di
15
Aug
2023
Wunsch und Wirklichkeit

In der letzten Zeit habe ich häufig mit dem Deutschland-Ticket Bahnfahrten rhein-abwärts unternommen. Dabei zeigt sich das Mittelrheintal in all seinen schönen Facetten. Für die Menschen, die dort leben, ist allerdings eine sehr unschöne Facette nicht zu leugnen: der Lärm, den insbesondere Güterzüge verursachen. Seit Jahren kämpfen die Anwohner um durchgreifende Maßnahmen zur Reduzierung dieser Belastung
Eine optimale Lösung wäre – zumindest für sie – eine alternative Streckenführung. Dass diese wohl ein unerfüllbarer Wunsch ist, machte jetzt der Bundesverkehrsminister deutlich. Dabei kann er sich auf Kosten/Nutzen-Untersuchungen eines Gutachtens stützen. Und selbst wenn sich eine solche Trasse rechnen würde, vergingen doch Jahrzehnte bis zu ihrer Realisierung.
Umso dringlicher sollten sich die Verantwortlichen um schneller umsetzbare – und auch wesentlich billigere – Maßnahmen für eine deutliche Senkung des Lärmpegels auf der Bahnstrecke im Mittelrheintal kümmern!
So
13
Aug
2023
Das darf nicht in Vergessenheit geraten!

Als Sozialkundelehrerin hatte ich an meiner Schule einmal eine Projektreihe „Von der Teilung zur Wiedervereinigung“ durchgeführt. Schon damals war es nicht einfach, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, was Mauerbau und Teilung für die Menschen konkret bedeuteten. Heute – am Jahrestag des Mauerbaus – blätterte ich in der Briefmarkensammlung meines Mannes. Dort zeigen zwei Briefmarken von 1971 den perfiden Stolz des DDR-Regimes auf die Errichtung des „antifaschistischen Schutzwalls“.
Fr
11
Aug
2023
Kurzsicht statt Weitsicht

Es war Karl Freiherr vom Stein (1757 – 1831), der mit seinen Reformen 1808 den Grundstein für das legte, was wir heute unter „Kommunaler Selbstverwaltung“ verstehen. Er wollte damit das bürgerschaftliche Engagement stärken.
Seit 1954 verleiht die rheinland-pfälzische Landesregierung eine Freiherr-vom-Stein-Plakette für vorbildliches ehrenamtliches kommunalpolitisches Engagement.
Wenn Sie die beiden vorhergehenden Beiträge gelesen haben, werden Sie verstehen, dass mir dies heute wie eine Verhöhnung dieses weitsichtigen Staatsmanns vorkommen muss. Was aber weitaus schlimmer ist:
Wer in Bund und/oder Land die kommunale Ebene systematisch in ihrem Handlungsspielraum beschneidet, beschneidet damit die Wurzeln unseres staatlichen Gemeinwesens – und das das genaue Gegenteil von Weitsicht!
Mi
09
Aug
2023
„Ich kann es nicht mehr hören …“

In meinem gestrigen Beitrag hatte ich versucht, Ihnen zu erklären, wie das Land Rheinland-Pfalz seine Kommunen finanziell im Regen stehen lässt und das Konnexitätsprinzip missachtet. Die aktuelle Handhabung des Kommunalen Finanzausgleichs hilft den klammen Kommunen auch nicht weiter.
Gebetsmühlenartig wiederholt die Landesregierung, mit welchen – leider nicht ausreichenden Summen – sie die Kommunen ja finanziell unterstützt habe. Und perspektivisch heißt es, man werde die Entwicklung im Auge haben.
Di
08
Aug
2023
„Wer bestellt, bezahlt“

Dieser Spruch gilt für das Handeln von „Otto Normalverbraucher“ – und wird in der Regel wohl auch befolgt. In der Politik liegen die Dinge nicht ganz so einfach. Da muss die untere Ebene (Kommune) für Dinge bezahlen, die sie selbst nicht „bestellt“ hat. Der eigentliche „Besteller“ sind übergeordnete Instanzen (Bund, Land). Und dieser „Besteller“ ersetzt den Kommunen die Kosten, die diese „Bestellung“ verursacht, nicht in vollem Umfang.
Beispiel gefällig?
Fr
21
Jul
2023
Landrätin Schäfer und Kreis-Koalition in einer Wagenburg

In den Kreistag Mainz-Bingen haben die Bürgerinnen und Bürger Frauen und Männer gewählt, die zu allererst die berechtigten Interessen der Menschen im Kreis vertreten sollen. Dazu gehört auch, dass diese Mandatsträger (Legislative) die Arbeit der Kreisverwaltung (Exekutive) kontrollieren. Auf diesem Prinzip der Gewaltenteilung beruht eine funktionierende Demokratie.
In der sich nun schon seit Jahren hinziehenden Debatte um die Unzulänglichkeiten der notärztlichen Versorgung im Kreisgebiet musste ich allerdings in der heutigen Kreistagssitzung erleben, dass die Landrätin als „Chefin“ der Exekutive und die Fraktionen der Kreis-Koalition aus SPD, CDU und FWG offenbar noch einer „Wagenburg“-Mentalität verhaftet sind. Als ich vor Eintritt in die Tagesordnung eine mit meiner FDP-Fraktion abgestimmte persönliche Erklärung abgeben wollte, wurde mir dies aus formalen Gründen abgelehnt.
Fr
21
Jul
2023
Schluss mit faulen Ausreden!

Dass es mit der notärztlichen Versorgung in Rheinhessen nicht gerade zum Besten bestellt ist, belegen die Aussagen von Fachleuten immer wieder. Dass die Kreisver-waltung Mainz-Bingen angesichts dieser Situation diese Versorgung noch weiter ausgedünnt hat, ist erschreckend. Dass Landrätin Schäfer und ihr Ärztlicher Leiter Rettungsdienst dies mit dubiosen Zahlenspielereien um Einsatzzeiten und dem Hinweis auf angeblich fehlende Zuständigkeiten begründeten, ist skandalös.
Fr
14
Jul
2023
„What a wonderful world!“

Als Gästeführerin zeige ich Besucherinnen und Besuchern meiner Heimatstadt Ingelheim gerne die Reste der hiesigen Kaiserpfalz Karls des Großen. In der „aula regia“ hielt der Frankenherrscher Hof. Eine Visualisierung vermittelt einen Eindruck davon, wie es hier früher einmal aussah.
Heute präsentierte sich die „aula regia“ wieder einmal als Ort ganz besonderer Veranstaltungen. Die „Boehringer Ingelheim Big Band“ und Fola Dada luden das Publikum an diesem lauen Sommerabend zu einer musikalischen Reise durch die Welt des Jazz in all seinen Stilrichtungen ein.
Mi
12
Jul
2023
„Wuff!!!“

Bei der Lektüre der heutigen Regionalseite der Mainzer Allgemeinen Zeitung dürfte – so er denn lesen könnte – von so manchem Hund, der im Ingelheimer Tierheim auf ein neues Zuhause wartet, ein „Wuff“ der Erleichterung zu vernehmen gewesen sein. Der Ingelheimer Stadtrat will nämlich die Bürgerinnen und Bürger, die einen Hund aus dem hiesigen Tierheim in ihr Zuhause aufnehmen, von der Hundesteuer befreien.
Ich würde es begrüßen, wenn andere Kommunen diesem Beispiel folgen würden. Und ich hoffe, dass die Aufsichtsbehörden, die ja die kommunalen Haushalte kritisch unter die Lupe nehmen, hieran keinen Anstoß nehmen. Sonst würde der Begriff „Kommunale Selbstverwaltung“ noch mehr zur Farce verkommen...
Di
04
Jul
2023
Notfallpatient Bildung

Jahrzehnt um Jahrzehnt wurde am Patienten „Schule“ herum“gedoktert“. Mittlerweile scheint dieser Patient auf der Intensivstation zu liegen. Es fehlt den Jugendlichen an der Beherrschung elementarer Kompetenzen in Lesen, Schreiben und Rechnen. Und was haben die „Bildungsdoktoren“ für eine wirksame Therapie anzubieten? Verpflichtendes Kita-Jahr, offene Lernlandschaften, Familiengrundschulzentren – das sind nur einige der Schlagworte aus dem Mund derer, die sich zu dieser Misere äußern.
Nur – für die Anwendung dieser Therapie-Vorschläge braucht es dreierlei: Geld, Platz und Personal! Und das können die Träger der Bildungseinrichtungen nicht aus dem Hut zaubern!
Als ich in meiner Zeit als Landtagsabgeordnete partout nicht in den Chor derer einstimmen wollte, die die Bildungspolitik des Landes schönredeten, eckte ich damit an – leider auch in meiner eigenen Fraktion. Wenn mir jetzt auch etliche meiner damaligen Kritiker zustimmen, dann empfinde ich dabei keine späte Genugtuung eher Ärger über verlorene Zeit, in der man mit einer sinnvollen Therapie des Patienten „Bildung“ hätte anfangen können!
Mo
03
Jul
2023
Flüchtlinge im Krankenhaus

Als dieses Bild Ende 2020 entstand, war die Zukunft des Ingelheimer Kranken-hauses Gegenstand von Spekulationen. Gewiss war nur das Aus für den gewohnten Klinikbetrieb. Jetzt herrscht zumindest für die nähere Zukunft Klarheit: in dem Gebäude sollen bis zu 100 Flüchtlinge untergebracht werden.
Die Stadt Ingelheim und der Kreis Mainz-Bingen hatten für heute die Anlieger in der Nachbarschaft des Objekts zu einer Vorstellung der Pläne eingeladen. Zu dem betroffenen Anliegern gehören auch mein Mann und ich.
Wir begrüßen die transparente Kommunikation der Verwaltung mit den Bürgerinnen und Bürgern bei diesem Thema, das andernorts schon für manchen Aufruhr gesorgt hat. Und die Räumlichkeiten des ehemaligen Krankenhauses bieten den Flüchtlingen allemal ein menschenwürdigeres Ambiente als eine umgerüstete Turnhalle...
Mo
03
Jul
2023
Inge Buchmeier †

Heute fand in der Evangelischen Kirche in Budenheim die Trauerfeier für Inge Buchmeier statt, die kurz nach ihrem 95. Geburtstag verstorben war. Geboren und aufgewachsen war sie in Pommern. Dort erlebte sie in ihrer Jugend die Repressalien der Sowjetischen Besatzungsmacht. Ihr Bekenntnis zu den Liberalen erforderte großen Mut – denn es war mit der konkreten Gefahr für Leib und Leben verbunden.
Nach einer abenteuerlichen Flucht über Berlin fand sie schließlich in Rheinhessen eine neue Heimat. Ihrer politischen Überzeugung blieb sie ein Leben lang treu. Hier waren mein Mann und ich über Jahrzehnte hinweg mit ihr verbunden – hatten wir doch den gleichen Wertekompass, dessen konsequente Verfolgung für manche Zeitgenossen unbequem sein mag.
Wer dieses politische Credo nachvollziehen möchte, dem sei der Beitrag „Ich bin Freier Demokrat – Inge Buchmeier“ (zu finden auf YouTube) empfohlen.
Sa
01
Jul
2023
Polit-Zitate

Die Akteure in der Politik formulieren in Reden oder Interviews manchmal – gewollt oder ungewollt – Sätze, die lange in Erinnerung bleiben und in der Medienwelt auch gerne zitiert werden.
Als an diesem Wochenende der SWR sich in Ingelheim präsentierte, konnten die Besucherinnen und Besucher bei einem Spielquiz „Wer hat´s gesagt?“ solche „markigen“ Sätze bekannten politischen Persönlichkeiten zuordnen.
Eigentlich sollten Politikerinnen und Politiker ja mehr an ihren Leistungen gemessen werden. Amüsant war aber diese Würdigung ihres Beitrags zur politischen Zitaten-Sammlung allemal. Mir jedenfalls hat die Teilnahme Spaß gemacht.
Und wenn Sie beim Lesen dieses Beitrags die im Bild gezeigten Zitate nicht entziffern können … einfach das Bild vergrößern!
So
18
Jun
2023
„Sailing Home“

Eigentlich schummle ich bei diesem Beitrag ein wenig. Das Bild entstand bei der Rückfahrt von einem Fährausflug auf die Insel Norderney bei der Einfahrt in den Greetsieler Hafen. Aber es passt eben so schön zu unseren Gefühlen des Abschieds von einer Urlaubslandschaft, die wir immer wieder gerne aufsuchen. Der Wettergott hatte es dieses Mal besonders gut mit uns gemeint. Moderate sommerliche Temperaturen und immer eine leichte Brise … das wirkt wie ein Peeling für Körper und Geist.
Und die Lebensart der „echten“ Ostfriesen vermittelt eine Gelassenheit, die unwillkürlich auch auf uns abfärbte. Ich habe mir vorgenommen, diese möglichst lange zu bewahren – auch und gerade in meiner politischen Arbeit …
Sa
17
Jun
2023
Pilsum – mehr als Ottos Leuchtturm

Pilsum ist eines der charmanten Dörfer in der ostfriesischen Krummhörn, die zum Schutz gegen Sturmfluten auf einem aufgeschütteten Erdhügel („Warf“) errichtet wurden. Im Mittelpunkt eines solchen Warfendorfs liegt meist die Kirche – so auch hier. Bekanntgemacht hatte Otto Waalkes Pilsum durch den gelb-rot gestreiften Leuchtturm in seinen Filmen.
Meinen Mann und mich interessierte während unseres Aufenthalts aber mehr die Pilsumer Kreuzkirche, wo wir bei einer Führung viel über die Eigenheiten der Protestanten erfuhren, die sich auf Calvin und Zwingli berufen. Ihre Anzahl ist in Ostfriesland augenfällig.
Fr
16
Jun
2023
Wie Integration Geflüchteter früher gelang

Zwischen Norden und Lütetsburg wurde Ende der 1930er Jahre ein Ausbildungs- und Durchgangslager der deutschen Kriegsmarine eingerichtet. Nach der Kapitulation wurden dort von der britischen Besatzungsmacht Kriegsgefangene bis zu ihrer Entlassung interniert. Auf Bitten der Stadt Norden gaben die Briten später das Areal für die Unterbringung von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den von den Sowjets besetzten Ostgebieten frei.
Heute befindet sich hier eine Gedenkstätte, in der in einer Dauerausstellung gezeigt wird, unter welchen Umständen die Angekommenen dort lebten, wie sie ihr Lagerleben organisierten – und wie ihre Integration gelang. Am eindrucksvollsten fand ich die via Touchscreen abrufbaren Schilderungen von Zeitzeugen aus diesen Jahren. Sie vermitteln weit mehr als jedes Lehrbuch der Geschichte oder Sozialkunde!
Do
15
Jun
2023
Lehrermangel allerorten

In meiner Zeit als Abgeordnete im rheinland-pfälzischen Landtag hatte ich mich mit meiner Kritik an der unzureichenden Lehrerversorgung bei der Landesregierung nicht gerade beliebt gemacht. Auch meine eigene Fraktion hätte es lieber gesehen, wenn ich als ihre bildungspolitische Sprecherin die Bildungspolitik der Landesregierung vorbehaltlos gelobt hätte. Doch ich wollte nicht in den Chor derer einstimmen, die alles nur schönredeten.
Bei einem Tagesausflug auf die Insel Norderney während unseres diesjährigen Urlaubs in Ostfriesland hielt ich den „Norderneyer Morgen“ in den Händen, Er wartete mit der Schlagzeile „Drastischer Lehrermangel erwartet“ auf. Doch hier ging es nicht ums heimische Rheinland-Pfalz – sondern um die Schulen auf den ostfriesischen Inseln. Irgendwie kam mir das alles bekannt vor ...
Mi
14
Jun
2023
Wurzeln einer SPD-Hochburg

Das kurz hinter Emden liegende Suurhusen beherbergt in einem ehemaligen Landarbeiterhaus ein kleines Museum. Dort gewinnen die Besucher – wie mein Mann und ich – einen Einblick in das Leben jener Bevölkerungsgruppe, die in der agrarisch geprägten Region noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts am unteren Ende dessen stand, was man für das Mittelalter als Lehnspyramide bezeichnet.
Philatelisten kennen die 1920 mit dem Überdruck „Deutsches Reich“ versehene „Landarbeiter“-Ausgabe des zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr bestehenden Königreichs Bayern. Und genau in diesen Anfangsjahren der noch instabilen Weimarer Republik traten die Landarbeiter in Ostfriesland in den Streik.
"Wi arbeiden uns arm“ lautet der Titel einer Publikation des Landarbeitermuseums Suurhusen. Inflation und Abgaben an die Grundherren trieben die Landarbeiter in den Ruin. Im – letztlich erfolgreichen – Streik sahen sie ihre einzige Überlebenschance.
Nicht ohne Grund sah der Deutschlandfunk in einem Beitrag „So rot wie die Dächer in der Gemeinde“ darin eine der Wurzeln dafür, dass die Region noch heute als Hochburg der SPD gilt.
Fr
09
Jun
2023
Mörderisches Ostfriesland 3

Wie passt dieses Bild zu der Überschrift dieses Beitrags? Nun – denken Sie sich den Hinweis auf das hier ansässige Immobilienbüro weg und bringen Sie an der Tür noch ein nicht zu übersehendes schwarzes Kreuz an. Und schon berät hier Wolfgang Habedank die Hinterbliebenen in allen Fragen einer angemessenen Form von Bestattung.
Bei einer „Krimi-Führung“ in Leer konnten wir Drehorte der beliebten „Friesland“-Krimis in Augenschein nehmen. Und erfuhren eine Menge über Schein und Wirklichkeit. Nein- unter besagtem Gebäude gibt es keinen Keller und demzufolge auch keine illegale Hanfplantage des umtriebigen Bestatters. Somit können die Gästeführer ihrem Publikum auch keine Hasch-Kekse aus seiner Herstellung anbieten. Als Trost gibt es immerhin – völlig legale – Lutschbonbons „Hanf-Zitrone“.
Und dabei waren die Gästeführer anfangs eher skeptisch angesichts des Vorschlags, solche Krimi-Führungen anzubieten. Mittlerweile sind sie der „Renner“ im „Tor zu Ostfriesland“.
Di
06
Jun
2023
Mörderisches Ostfriesland 2

Eigentlich wollten wir heute nur an einer Führung durch die Pilsumer Kreuzkirche, eine der typischen ostfriesischen Dorfkirchen, teilnehmen. Doch schon bei der Annäherung an den Backsteinbau wurden wir „umgeleitet“. Grund dafür waren Dreharbeiten zu einem neuen „Friesland“-Krimi. Und die Besitzerin einer Glaskunst-Werkstatt berichtete uns, dass sie nicht schlecht gestaunt hatte, als plötzlich Holger Stockhaus (alias Bestatter Wolfgang Habedank) vor ihrer Tür stand und hinter ihm der den Zuschauern bestens bekannte Leichenwagen vorbeifuhr.
Bei der Kirchenführung dann die nächste „kriminelle“ Überraschung: das im Bild gezeigte bronzene Taufbecken von 1469 war in einem der „Pfarrer Braun“-Krimis mit Ottfried Fischer zu sehen. Wie die Leute vom Fernsehen nun einmal sind, montierten sie unter das Becken einen steinernen Sockel mit Rollen, um es „ins rechte Licht“ rücken zu können. Und die pragmatische Kirchengemeinde beließ es bei diesem „Umbau“ – damit man bequem Platz für Konzerte schaffen kann.
Mo
05
Jun
2023
Entspannung

Im „Café ten Cate“ können nicht nur gestresste Kriminalkommissare wieder zur Ruhe kommen. Die Leckereien des Hauses lassen sich auch andere Gäste gerne munden. Für uns hat ein Besuch dort schon Tradition. Für unsere Begleitung – das Bärchen Anna – war es eine Premiere.
Bei Jörg Tapper entschuldigten wir uns allerdings für ihr unpassendes Outfit – ein Schleifchen des Wiesbadener Kaffeehauses „Maldaner“. Eine Viertelstunde später war das Malheur korrigiert. Jörg Tapper hatte Anna eigenhändig eine „ten Cate“-Schleife gefertigt!
Mo
05
Jun
2023
Entspannung für Ermittler

Klaus-Peter Wolfs fiktive Ermittler wechseln gerne von der bedrückenden Atmosphäre ihres Reviers in das „Café ten Cate“ in der nahen Osterstraße. Dort genießen sie die Tortenkreationen von Chef Jörg Tapper. Der ist – wie sein Café – äußerst real. Es ist ein Merkmal von Wolfs Krimis, dass er darin reale Personen aus seiner Umgebung agieren lässt.
Im hinteren Bereich des Cafés, der auch in den Ostfriesen-Krimis eine wichtige Rolle spielt, finden sich zahlreiche Bilder - signiert von den Schauspielerinnen und Schauspielern, die in der Verfilmung der Ostfriesen-Krimis mitspielten.
Mo
05
Jun
2023
Mörderisches Ostfriesland 1

Bei jedem Besuch in der Stadt Norden ist uns bewusst, dass wir uns in der Heimat des erfolgreichen Krimi-Autors Klaus-Peter Wolf bewegen. Seine Handlungsorte sind real und finden sich auch in der Stadt, in der er seit etlichen Jahren lebt. Am Mittelmarkt befindet sich in diesem Gebäude von 1610 beispielsweise das Polizeikommissariat der Stadt – Dienstort der fiktiven Ermittler um Ann-Kathrin Klaasen.
Es soll dem Vernehmen nach schon Leserinnen und Leser der Ostfriesen-Krimis gegeben haben, die allen Ernstes fragten, ob sie dort die Kommissarin einmal sprechen könnten...
Mo
05
Jun
2023
Ungewöhnlicher Busfahrer

Wenn ich als Autofahrerin im Ostfriesland-Urlaub mich einmal ganz auf die Landschaft konzentrieren will, nutze ich gerne das Bus-Angebot in der Region – so auch heute für eine Exkursion in die Stadt Norden. Gemütlich würde es durch die Ansiedlungen im Leybucht-Polder gehen.
Als dann aber zahlreiche Kinder im Grundschulalter auch den Bus bestiegen (sie hatten einen Wandertag unternommen), fürchtete ich um die erhoffte Gemütsruhe. Schließlich hatte ich mir in meiner Zeit als Schulleiterin oft genug die Beschwerden über das teils gereizte Klima bei Schulbusfahrten anhören müssen.
So
04
Jun
2023
Protest der Krabbenfischer

Ferien von der Politik? Gleich am ersten Tag in unserem Urlaubsort Greetsiel fielen uns die schwarzen Kreuze mit den darüber hängenden Netzen auf. Die Krabbenfischer an der Nordseeküste bringen auf diese Art ihren Protest gegen ein von der EU angekündigtes Verbot des Einsatzes von Grundschleppnetzen beim Krabbenfang zum Ausdruck. Es soll ab März 2024 gelten und würde der ganzen Branche die Existenzgrundlage rauben.
Das erinnerte uns natürlich sofort an die in den rheinhessischen Obstanbaugebieten vor nicht allzu langer Zeit aufgestellten grünen Kreuze, mit denen gegen die Pläne der EU zur drastischen Einschränkung des Einsatzes von Pestiziden demonstriert wurde.
Mi
31
Mai
2023
Filmische Perle

In diesem Jahr beschäftigen sich die „Internationalen Tage Ingelheim“ mit Leben und Werk von Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938). Im Rahmenprogramm wartete auf interessierte Besucherinnen und Besucher ein ganz besonderes filmisches Highlight. Die „Freunde Ingelheimer Filmkultur“ zeigten Walter Ruttmanns 1927 ent-standenes Filmessay „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ Darin setzt der Regisseur eine Unzahl von Aufnahmen zu einer faszinierenden Collage zusammen, die den Ablauf eines Tages in der pulsierenden Metropole beschreibt. Die musikalische Untermalung dieses Stummfilms gestaltete Edmund Meisel, der bereits zwei Jahre zuvor für die Musik zu Sergei Eisensteins „Panzerkreuzer Potemkin“ verantwortlich zeichnete.
So
28
Mai
2023
Faszinierend

Mit diesem Ausspruch pflegte in der TV-Serie „Raumschiff Enterprise“ Mr. Spock Unerwartetes zu kommentieren. In ihrem heutigen Filmmusik-Konzert in der Ingelheimer „kING“ ließen die Musikerinnen und Musiker des Sinfonieorchesters Rhein-Main solche und ähnliche unvergessliche Filmszenen im Kopf ihres Publikums wieder erstehen. „Kino für die Ohren“ nannte dies Christian Ferel, der als Dirigent und Moderator durch einen wahrhaft faszinierenden Abend führte.
Mi
24
Mai
2023
Zu schade zum Wegwerfen

Längst haben wir uns daran gewöhnt, dass in den Supermärkten Artikel schon vor Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums ausgesondert werden. Teils werden sie zu einem niedrigeren Preis angeboten, teils wandern sie in die Abfallbehälter der Märkte. Es gibt aber auch Alternativen – wie die Abgabe an „Tafeln“ für Bedürftige oder an Initiativen, die sich für eine sinnvolle Verwendung der Lebensmittel engagieren, die durchaus keine Abfälle darstellen.
Mo
08
Mai
2023
Inspirationsquelle für Ex-Landrat?

Bei einer Stadtführung in Valencia wurde ich auf diese kleine Brücke hingewiesen. Sie sollte es dem Bischof ermöglichen, auf direktem Weg von seinen Gemächern im Palast zu seinem „Arbeitsplatz“ in der Kathedrale zu gelangen. Die Erläuterungen führten in der geführten Gruppe zu Schmunzeln.
Bei mir lösten die Ausführungen mehr als ein bloßes Schmunzeln aus. Mir kamen nämlich Erinnerungen an ein Ansinnen des Vorgängers der jetzigen Landrätin unseres Landkreises Mainz-Bingen. Der hatte nämlich ernsthaft eine Brückenquerung von seinem „Amtssitz“, dem „Kreishaus“, in die zu seinem Wirkungsbereich gehörenden Räume des Job-Centers auf der gegenüberliegenden Straßenseite ins Auge gefasst. Ob ihm dieser Gedanke wohl bei einem Valencia-Besuch gekommen war...
Mo
08
Mai
2023
Das passt...

Wer sich in der Markthalle in Valencia umschaut, dem fallen natürlich sofort die prächtigen Orangen ins Auge. Erinnern sie doch an einen der beliebtesten Orangensäfte der deutschen Verbraucher. Ich mache da keine Ausnahme. Etwas wehmütig blickte ich allerdings auf den günstigen Kilo-Preis dieser Vitamin-Bomben.
Angesichts des Freigepäck-Limits bei meinem Rückflug widerstand ich der Versuchung und erwarb stattdessen lieber Mandeln. Die konnte ich ohne Probleme in meinem Fluggepäck unterbringen und damit meinen „Strohwitwer“ zuhause erfreuen.
So
07
Mai
2023
Auch hier steppt der Bär

Wenn man – wie ich heute – durch Valencia schlendert, erwartet man eigentlich keinen Bären – eher schon eine Fledermaus. Sie ist nämlich das ungewöhnliche Wappentier der Stadt. Eine Fledermaus soll nämlich der Legende nach durch das Schlagen mit ihren Flügeln gegen das Zeltdach des spanischen Anführers im Kampf gegen die Mauren die Spanier vor einem Überraschungsangriff ihrer Gegner gewarnt haben.
Dennoch konnten sich die Tourismus-Manager Valencias offensichtlich nicht dazu durchringen, die Besucher ihrer Stadt durch Menschen in einer Art „Batman-Kostüm“ zu begrüßen. Dann doch lieber ein Bär. Schließlich gibt es ja auch Bären in Spanien – wenn auch eher in den Pyrenäen als an der Mittelmeerküste...
Sa
06
Mai
2023
Kreative Werbung

Wer – nicht nur als Tourist – durch die Straßen und Gassen einer spanischen Stadt schlendert, dessen Blick wandert unwillkürlich entlang der zahlreichen geschmackvoll gestalteten Hausfassaden mit den kunstvoll geschmiedeten Fenstergittern. So erging es auch mir beim Bummel durch die spanische Hauptstadt.
Als Liebhaberin von Plüschtieren registrierte ich natürlich sofort den kleinen Laden, in dem solche zum Verkauf angeboten wurden. Dass diese aber auch vom Fenster der ersten Etage den Flanierenden freundlich zuwinkten, hatte ich bis dato noch nicht erlebt. Ein Beispiel für clevere Werbung, an dem sich auch bei uns diejenigen orientieren könnten, die über die Konkurrenz „auf der grünen Wiese“ jammern.
Sa
06
Mai
2023
Oase der Ruhe in der Hauptstadt

Wenn mir der Sinn nach „Siesta“ steht, dann kann ich es mir auf der heimischen Terrasse im Liegestuhl bequem machen und die Seele baumeln lassen. Auf meinem Bummel durch Straßen der spanischen Hauptstadt fragte ich mich, wo denn die Madrilenen eine solche Oase der Ruhe finden. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
Mit seinen 125 Hektar bietet der Retiro-Park mitten im Zentrum der Stadt eine willkommene Gelegenheit für eine Auszeit – und die wird auch weidlich genutzt, wie ich bei meinem Besuch feststellen konnte.
Die Schaffung von Lebensqualität bedeutet eben weit mehr als die Planung von Wohnraum. Genau dieser Aspekt bestimmt auch das momentan heftig diskutierte Entwicklungskonzept meiner Heimatstadt Ingelheim. Die ist zwar nur „Hauptstadt“ des Landkreises Mainz-Bingen – aber der Denkansatz ist der gleiche ...
Sa
06
Mai
2023
Sammlungen von Weltrang

Bei einer Stadtführung in Madrid durfte natürlich das Gebäude nicht fehlen, das nach dem Willen seines Schöpfers, des spanischen Königs Ferdinand VII., dem Louvre in Paris in nichts nachstehen sollte. In der Tat beherbergt der „Prado“ eine Fülle berühmter Gemälde – nicht nur der Meister der „Goldenen Epoche“ Spaniens. Auch ein prominenter Deutscher ist dort vertreten – Albrecht Dürer mit seinem bekannten Selbstbildnis.
Doch im Spanischen Bürgerkrieg wären diese unermesslichen Kunstschätze beinahe den Luftangriffen deutscher und italienischer Franco-Unterstützer zum Opfer gefallen – hätte man sie nicht rechtzeitig nach Valencia ausgelagert.
Dies im Hinterkopf werde ich bei einem ausführlichen Besuch der Sammlungen – und dies ist kein „impossible dream“ – die Meisterwerke umso dankbarer würdigen. Heute war dafür leider Zeit …
Fr
05
Mai
2023
Kampf gegen Windmühlenflügel?

Wer sich – wie ich – politisch betätigt, um etwas zu bewegen und Dinge zum Besseren zu verwandeln, erlebt dieses Streben mitunter als Kampf gegen Windmühlenflügel. Als ich jetzt in Spanien weilte, stand ich in der Nähe von Madrid – genauer in Alcalá de Henares – vor dem Geburtshaus des Mannes, dem wir dieses Sprachbild verdanken.
Miguel de Cervantes, der hier 1547 das Licht der Welt erblickte, hat mit seinem „Don Quijote“ die Figur erschaffen, die – im übertragenen Sinn - voller Idealismus für das Gute kämpft und trotz vermeintlichen Scheiterns nicht aufgeben will. Denn sie hat eine Vision, den sie unbeirrt weiter träumt. Ihr Motto bleibt „To dream the impossible dream“ – wie es Cervantes-Darsteller Peter O`Toole im Film in dem zum Evergreen gewordenen Song zum Ausdruck bringt.
Di
02
Mai
2023
Überzeugte Europäer

Vor 50 Jahren wurde die Republik Irland Mitglied der Europäischen Union. Im Ingelheimer Winzerkeller ließ die Europaunion aus diesem Anlass zwei Referentinnen noch einmal einen tieferen Blick auf die politischen Aspekte dieses Jubiläums werfen: Anne-Marie Flynn, Generalkonsulin Irlands, und Dr. Birgit Bujard, Mitglied im TEAM EUROPE DIRECT der Europäischen Kommission.
Für die Bevölkerung der „grünen Insel“ hat die Mitgliedschaft in der EU einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung gebracht. Das ist sicher ein wesentlicher Grund für ihre hohe Zustimmung zu dieser Gemeinschaft. Als ihr großer Nachbar Vereinigtes Königreich den Weg des Brexits beschritt, setzte die irische Politik alle Hebel in Bewegung, um die Folgen für ihr kleines Land in erträglichen Grenzen zu halten. Mit großem diplomatischen Geschick suchte man nach Wegen, um Lösungen speziell für Nordirland zu finden - und fand diese auch. Das mag auch etwas mit der irischen Mentalität zu tun haben, die Ausdruck in dem „could be worse“ findet, dem ich im letzten Jahr bei meiner Irland-Reise mehr als einmal begegnete.
Sa
29
Apr
2023
Kulturregion Rheinhessen?

Als zertifizierte Gästeführerin habe ich naturgemäß einen ganz besonderen Blick auf die Problematik eines gemeinsamen rheinhessischen Kulturmanagements. Und mit diesem Blick muss ich – leider! – eine Struktur feststellen, die eher durch eine fast schon nicht mehr zu überblickende Zersplitterung ins Auge sticht. Ja – das kulturelle Angebot in Rheinhessen ist höchst vielfältig! Aber schon die zahlreichen Überschneidungen von Festveranstaltungen zeigen, dass eine bessere Abstimmung unter den Planern bitter notwendig wäre. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass jeder lieber sein „eigenes Ding“ macht.
Fr
21
Apr
2023
Schönrederei in Sachen Notarzt

Bei einem medizinischen Notfall ist schnelles Handeln gefragt. Das gilt auch für den Einsatz eines Notarztes. Dass es dabei im Landkreis Mainz-Bingen nicht zum Besten bestellt ist, ist seit Langem ein Thema der Kreispolitik. Die zuständige Kreis-verwaltung verschanzte sich bislang hinter den Zahlen einer wissenschaftlichen Studie der TU Kaiserslautern. Die hatte nämlich „herausgefunden“, dass die Einsatz-zeiten der Notfallfahrzeuge „im grünen Bereich“ lägen.
Fr
21
Apr
2023
Konversion auf Rheinhessisch?

Früher kannte man das Kasernengelände am Rand von Nierstein als „Anderson Barracks“. Auf dem Militärgelände hatte die US-Armee u.a. ihr Luftabwehrsystem „Patriot“ stationiert. Doch das ist längst Vergangenheit. Das Gelände ist zu einem Konversions-Projekt geworden, für das Pläne entwickelt wurden, die teils recht abenteuerlich anmuten. So sollte aus der ehemaligen „housing area“ eine mondäne Ferienanlage für betuchte Kuwaitis werden. Doch statt eines „Scheich-Resorts“ findet man – Stand jetzt – dort nur die Folgen eines Gebäudeabrisses vor, bei dem der Bauschutt unsortiert wild abgelagert wurde. Und der war mit gesundheitsgefährdenden Stoffen wie u.a. Asbest belastet.
Do
13
Apr
2023
Alleinstellungsmerkmale betonen

Vor frühlingshafter Kulisse stellte sich heute der frischgewählte Vorstand der FDP Ingelheim zum Gruppenbild auf. Zuvor war die Marschrichtung für die im nächsten Jahr stattfindenden Kommunalwahlen festgelegt. Zwar werden im Stadtrat viele Dinge in großer Übereinstimmung beschlossen – doch es gibt auch Themen, bei denen die Liberalen eine dezidiert andere Auffassung vertreten als die anderen Fraktionen. Genau diese Positionen sollen den Wählerinnen und Wählern klar vermittelt werden. In einer Zeit, in der allzu gern mit nichtssagenden Allgemeinplätzen argumentiert wird, legen die Liberalen Wert auf konkrete Aussagen.
Ich kann mich noch gut an einen Kommunalwahlkampf erinnern, in dem die FDP mit dem Slogan „Wir schenken reinen Wein ein“ angetreten war. Genauso wollen wir auch jetzt handeln. Wir werden dabei den Bürgerinnen und Bürgern auch klar-machen, dass nicht alles, was grundsätzlich wünschenswert wäre, auch umgesetzt werden kann. Wir werden für eine Politik mit Augenmaß antreten, die bei allen Vor-haben der Stadt auch die Folgekosten im Auge behält.
Di
28
Mär
2023
Viel zu heiß

Auch wenn uns nach der Umstellung der Uhren auf Sommerzeit morgens eher fröstelt – der Sommer kommt bestimmt. Und dann stöhnen wir wieder beim Blick aufs Thermometer. Doch extreme Hitze birgt auch gesundheitliche Gefahren.
Davon sind gerade ältere Menschen betroffen, da die Fähigkeit des Körpers zur Selbstkühlung durch Schwitzen mit zunehmendem Alter nachlässt. So standen denn auch bei der heutigen Sitzung des Seniorenbeirats des Kreises Mainz-Bingen ganz praktische Vorschläge zum „hitzegerechten“ Verhalten im Vordergrund. Der „Hitzeknigge“ des Umweltbundesamts fasst diese noch einmal anschaulich zusammen.
Mo
27
Mär
2023
Rassismus im Fokus

So lautet der Titel einer Kampagne des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration. Zu einer Auftaktveranstaltung war für heute ins Ingelheimer Weiterbildungszentrum (WBZ) eingeladen worden. Die Grundidee der Kampagne ist sicherlich zu begrüßen – doch als Zuhörerin konnte ich mich nicht mit jeder der vorgestellten Maßnahmen zur „Bekämpfung“ von Rassismus identifizieren. Das gilt insbesondere für die Möglichkeit, vermeintlich rassistisch geprägte Vorkommnisse gegebenenfalls auch anonym bei einer Meldestelle zur Anzeige zu bringen. Wenn manche Menschen hierbei von „denunzieren“ sprechen, kann ich das verstehen.
Ist mein Einkaufswunsch nach „Mohrenköpfen“ bereits ein Ausdruck einer rassistisch geprägten Haltung und sollte demzufolge gemeldet werden? Oder ist eine Person, die ihre schwarze Katze „Mohrchen“ nennt, rassistisch?
Meiner Meinung nach bringt das im Bild zu diesem Beitrag gezeigte „Verkehrsschild“ auf den Punkt, worum es eigentlich gehen sollte – nämlich die Gleichbehandlung aller Menschen! Und die Bereitschaft dazu sollte eine Selbstverständlichkeit sein – und umfasst weit mehr als die vermeintliche Zugehörigkeit eines Menschen zu einer als „anders“ empfundenen Ethnie!
Sa
25
Mär
2023
„Holi Hai“

So begrüßt man sich gegenseitig beim Holi-Fest, dem traditionellen hinduistischen Frühlingsfest. Zu einem solchen „Fest der Farben“ hatte die Stabsstelle für Vielfalt und Chancengleichheit der Stadtverwaltung Ingelheim zusammen mit dem Beirat für Migration und Integration eingeladen. Knapp zweihundert Gäste waren der Einladung gefolgt und erlebten im Großen Saal des Weiterbildungszentrums WBZ ein in der Tat ungewöhnliches Fest.
Traditionelle indische Tänze durften dabei ebenso wenig fehlen wie Speisen und Getränke aus der indischen Küche. Und ich erfuhr an diesem Abend, dass die „indische Community“ in Ingelheim etwa 150 Personen umfasst – was nur zu einem Teil auf den hier ansässigen „global player“ Boehringer zurückzuführen ist.
Auf ein Element des Holi-Festes mussten die Anwesenden allerdings verzichten – das Bestreichen der Haut mit den symbolischen Farben. Ich hätte auch nicht gewusst, wie ich die intensiven Farben wieder von Gesicht und Händen abbekommen hätte! Und der Hausherr WBZ hatte im Vorfeld inständig gebeten, auf eine weitere Tradition zu verzichten – nämlich das Werfen mit Farbpulver! Aber auch ohne diese Elemente erlebte ich einen inspirierenden Abend.
Fr
24
Mär
2023
Jeder Fall ist einer zu viel

Heute halte ich den Verwendungsnachweis des Frauennotrufs Mainz für das Jahr 2022 in Händen. Der Landkreis Mainz-Bingen beteiligte sich mit 40.000 Euro an den Kosten dieser Einrichtung – einer Einrichtung, die es eigentlich gar nicht geben dürfte.
Doch die „Fallzahlen“ belegen die traurige Notwendigkeit dieser Einrichtung: 540 Betroffene wandten sich im letzten Jahr hilfesuchend an die Mitarbeiter*innen. Es ging um die Ausübung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, die sich in ihrer Not nicht mehr anders zu helfen wussten. Eine für unsere Gesellschaft beschämende Realität. Und noch beschämender, dass die Zahl der Fälle steigt!
Mi
22
Mär
2023
Ei des Kolumbus?

Bei politischen Entscheidungen sollten die handelnden Personen sorgsam mit dem Geld des Steuerzahlers umgehen. Genau das glaubten wir im Kreis Mainz-Bingen getan zu haben. Mit dem Umstieg von der bisherigen Praxis der Kostenerstattung für die Schülerbeförderung auf das „49-Euro-Tickert“ konnten erhebliche Kosten eingespart werden. Und mit diesem Ticket stünden den Schüler*innen ja tolle zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten für deutschlandweite Fahrten im ÖPNV zur Verfügung.
Was wir aber alle nicht bedacht hatten – davon können eben nur diejenigen profitieren, deren Schulweg mehr als 4 km (Entfernung von Haustür zur nächstgelegenen Schule) beträgt und die damit auch bisher Anspruch auf Übernahme der Fahrtkosten hatten. Sie hätten mit dem 49-Euro-Ticket nun noch mehr Vorteile gegenüber ihren Mitschüler*innen, die innerhalb dieser 4-km-Zone wohnen.
Wie können wir hier eine für alle akzeptable Lösung finden ???
Mo
20
Mär
2023
Dienstleistung?

Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal hätte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) beweisen können, dass sie ihre Pflichten der Einsatzleitung gewissenhaft wahrnimmt. Doch ihre Vizepräsidentin Begoña Hermann glänzte in jenen Tagen durch Abwesenheit. Sie hatte eine USA-Reise angetreten – während Abertausende von Freiwilligen vor Ort Übermenschliches leisteten. Ihr Schreibtisch aber war verwaist.
Unabhängig vom Ausgang der nun gegen sie laufenden Disziplinar- und Ermittlungsverfahren bleibt festzuhalten, dass diese Dame gleich drei Elementen im Namen ihrer Behörde ADD alles andere als gerecht wurde – Aufsicht, Dienst und Leistung.
Wer Menschen wie Frau Hermann – möglicherweise ob ihres Parteibuchs (?) – in ein Amt bringt, in dem verantwortungsvolles Handeln und Einsatz zum Wohl der Menschen gefordert sind, macht sich mitschuldig am Unglück der Betroffenen im Ahrtal.
Fr
17
Mär
2023
Hoffnungsvolle Perspektive

In meiner Zeit als Abgeordnete im rheinland-pfälzischen Landtag hatte ich hautnah das zähe Ringen des Landesmusikrats um eine bessere Förderung des Nachwuchses in der Musikszene des Landes mitbekommen. Zwischen der Unterstützung der „Elite“ und der für die breite Basis klaffte eine erkennbare Lücke. Fast schon symbolhaft stand dafür die der Nutzung von Schloss Engers in Neuwied. Den unzähligen Laienmusiker*innen – immerhin die Basis, aus der musikalische „Eliten“ entstehen können – war die Nutzung der eindrucksvollen Schlossräume mehr oder minder verwehrt.
Die Insolvenz der Betriebsgesellschaft führte jetzt zu einem Umsteuern der Landesregierung. Als musikalisches Zentrum soll Schloss Engers künftig das bisherige Nebeneinander von engagierten Amateurmusiker*innen und arrivierten Profis durch ein Miteinander ersetzen. Eine längst überfällige Form der Wertschätzung für die Basisarbeit der Musikschaffenden!
Fr
17
Mär
2023
Drei Stars in Ingelheim

Bühne ohne große Deko, nüchterne Schriftzüge – nichts deutete darauf hin, dass dort drei Star-Solisten der klassischen Musik das Publikum in ihren Bann ziehen würden. Und doch taten Eldbjørg Hemsing (Violine), Daniel Müller-Schott (Cello) und Martin Stadtfeld (Klavier) genau dies. Es gibt in der klassischen Musikliteratur nicht gerade viele Stücke für diese ungewöhnliche Besetzung. Doch mit Beethoven, Grieg und Tschaikowsy haben drei Komponisten Noten für ein solches Trio zu Papier gebracht.
In kongenialem Zusammenspiel eröffneten am heutigen Abend drei junge Künstler von Weltrang mit diesen Stücken den „Konzert Frühling Ingelheim“ in der „kING“. Die außerordentliche Akustik der Halle gestatte dem Publikum die Wahrnehmung auch der kleinsten Feinheiten der Interpretation – ein rundum gelungener Konzertgenuss!
Mi
08
Mär
2023
Kreissaal mal anders

Wo sich sonst die Mitglieder des Kreistags Mainz-Bingen zu ihren Sitzungen treffen, sah heute alles etwas anders aus. Statt der gewählten Volksvertreter*innen und der Kreisspitze hatten sich knapp 200 Gäste eingefunden – passend zu dem Anlass (Weltfrauentag!) waren die Frauen in der Mehrheit. Allerdings war es nicht Landrätin Dorothea Schäfer, die sich an die Erschienen wandte – sondern die Kabarettistin Simone Solga. Pointenreich nahm sie sowohl generell das männliche Geschlecht als auch die Politikgrößen (männlich wie weiblich!) im Besonderen aufs Korn – treffsicher aber nie verletzend.
Viele kennen Solga noch in ihrer Rolle als „Kanzler-Souffleuse Angela Merkels“. Ob ihr unübersehbarer Ohrschmuck etwa ein Indiz für eine neue Rolle ist – als Souffleuse“ für die Landrätin, die auch zu großformatigen Ohrgehängen tendiert …
Mi
08
Mär
2023
Lehrermangel

Nicht nur in Rheinland-Pfalz fehlen Lehrkräfte. Das ist nicht neu – und dennoch scheint eine zeitnahe Lösung des Problems nicht in Sicht. Man muss den Eindruck gewinnen, dass die Politiker*innen auf dem besten Weg sind, das Schulsystem regelrecht kaputtzusparen.
Und wenn jetzt die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz meint, das Problem einfach durch Mehrarbeit der Lehrer*innen lösen zu können, ist ein schlagender Beweis für die Praxisferne dieser Herrschaften. Schon jetzt müssen Lehrkräfte einen nicht unerheblichen Teil ihrer Arbeitszeit für Dinge aufbringen, die herzlich wenig mit ihrem eigentlichen pädagogischen Auftrag zu tun haben.
Vielleicht sollte man da den Hebel ansetzen und an den Schulen Personal einstellen, das die Lehrer*innen von solchen unterrichtsfremden Aufgaben entlastet. Aber auch das würde Geld kosten, das man ja mit aller Gewalt nicht in die Hand nehmen will und stattdessen lieber die Statistiken über den Unterrichtsausfall „schönt“ …
Mi
08
Mär
2023
Einsparungen bei der Schülerbeförderung

Aktuell muss die Kreisverwaltung Mainz-Bingen in 7.604 Fällen die Kosten für die Beförderung von Schüler*innen zwischen deren Wohnort und ihrer Schule tragen. Unter Berücksichtigung der ab 01.07.2023 gültigen ÖPNV-Tarife bedeutet dies Kosten in Höhe von knapp 440.000 Euro pro Monat, die die Kreiskasse belasten.
Auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten ist man nun aber fündig geworden. Eine Umstellung auf das ab 01.05.2023 verfügbare Deutschland-Ticket würde die monatlichen Kosten um knapp 66.000 Euro senken.
Da dieses Ticke zudem deutschlandweit gilt, eröffnen sich für die Schüler*innen ungeahnte Möglichkeiten zusätzlicher Nutzung. Bei sinnvollem Einsatz können sie ihren Horizont im wahrsten Sinn des Wortes erweitern!
So
05
Mär
2023
Bürgermeisteramt

Es gibt in Deutschland prächtige Rathäuser – und wer dort auf dem Chefsessel Platz nimmt, verdient auch nicht schlecht. In ländlich strukturierten Gebieten sieht die Realität der Kommunalpolitik ganz anders aus. Da tragen ehrenamtlich tätige Bürgermeister*innen die Verantwortung für die Menschen in ihrer kleinen Ortsgemeinde. Dafür, dass sie tagtäglich den Spagat zwischen Beruf und politischem Ehrenamt bewältigen, bekommen sie lediglich nur eine geringe Aufwandsentschädigung. Und wo es noch nicht einmal ein Büro in einem womöglich sanierungsbedürftigen Rathaus gibt, muss das häusliche Wohnzimmer für die Erledigung der Amtsgeschäfte herhalten.
Sa
04
Mär
2023
„Upside Down“

Unter diesem Titel wurde dem Publikum in der Ingelheimer Veranstaltungshalle „kING“ eine „Multimedia Performance“ angekündigt, bei der Streetdance auf Klassik trifft. Von einer Lichtshow war die Rede – und von einem „Crossover“. Doch was würde das Publikum konkret erleben? Der Titel „Upside Down“ – ein Hit von Diana Ross aus dem Jahr 1980 – gab da vielleicht erste Hinweise. Im Songtext ist davon die Rede, dass bei der Interpretin die Emotionen alles Althergebrachte auf den Kopf stellen.
Do
02
Mär
2023
Intelligenz?

Spötter sagen, dass man KI (= Künstliche Intelligenz) vor allem dann brauche, wenn es mit der eigenen „klassischen“ Intelligenz nicht so weit her sei. Nun droht mit ChatGPT eine Form der KI auch in die Schulen Einzug zu halten, die althergebrachte Vorstellungen von Lernen und Leisten auf den Kopf stellt. Schüler*innen müssen nicht länger eigenes Hirnschmalz einsetzen, um Aufgabenstellungen zu bewältigen. Das lassen sie von Algorithmen erledigen.
Dass das rheinlandpfälzische Bildungsministerium ein Verbot von ChatGPT an den Schulen des Landes ablehnt, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Wenn man aber die Verantwortung für das Erkennen, ob es sich bei einer schulischen Leistung, um eine echte Eigenleistung oder nur um das Ergebnis des geschickten Einsatzes von KI handelt, auf Lehrer*innen abwälzt, lässt das für die Qualität von Bildung nichts Gutes erahnen.
Und wie soll ein solches Bildungssystem noch Menschen hervorbringen, die kraft eigenen Denkens Lösungen für Probleme entwickeln und Kreatives erschaffen?
So
26
Feb
2023
Unendliche Geschichte?

Was sich auf dem Gelände der ehemaligen Anderson Barracks bei Nierstein/Dexheim abspielt, hat tatsächlich Züge einer unendlichen Geschichte. Auf der ehemaligen US-Liegenschaft wollte ein kuwaitischer Investor in einem Teilbereich („Kuwaiti-Areal“) Ferienwohnungen für Gäste aus dem Scheichtum bauen. Dazu mussten die alten Gebäude der „Housing Area“ erst einmal abgerissen werden. Aus dem Abriss resultierte eine erhebliche Menge an Bauschutt. Und der ist mit Schadstoffen belastet. Das Material lagerte Wind und Wetter ausgesetzt seit Jahren im Freien.
Eine ordnungsgemäße Entsorgung wurde von der Kreisverwaltung Mainz-Bingen zwar immer wieder in Aussicht gestellt – ist aber immer noch nicht in trockenen Tüchern.
Wahrlich kein Ruhmesblatt für die Behörde!
Mo
13
Feb
2023
Fehlentscheidung!

Das Thema „Notärztliche Versorgung“ stand erneut auf der Tagesordnung einer Sitzung des Kreistags Mainz-Bingen. Wer gehofft hatte, die Kreisverwaltung würde sich doch noch zu einer „Rund-um-die-Uhr-Besetzung“ der Ingelheimer Notarztwache durchringen, sah sich bitter enttäuscht. Die Wache in Ingelheim wird nur tagsüber besetzt sein.
Dabei verschanzt sich die Kreisverwaltung nach wie vor hinter der Untersuchung einer Arbeitsgruppe der TU Kaiserslautern, die die Einsatzzeiten der Notfallfahrzeuge analysiert hatte – und dabei zu dem Schluss kam, diese seien schnell genug am jeweiligen Einsatzort.
Dass diese Untersuchung allerdings nur die reinen Fahrzeiten berücksichtigte, ist erkennbar realitätsfremd. Entscheidend ist die Zeit, die vom Absetzen eines Notrufs bis zum Eintreffen des Notfallfahrzeugs vor Ort vergeht. Und die ist erheblich länger als die reine Fahrzeit. Was jeder mit gesundem Menschenverstand nachvollziehen kann, will aber offenbar nicht in die Köpfe derjenigen Politiker*innen hinein, die sich im Kreistag dem Ansinnen der FDP-Fraktion nach einer 24-Stunden-Besetzzung der Ingelheimer Notarztwache widersetzten. Hoffentlich werden sie nicht einmal selbst die Folgen ihrer Fehlentscheidung am eigenen Leib verspüren müssen …
Do
09
Feb
2023
Unendliche Geschichte?

Da sträubt sich doch jedem Hahn das Gefieder – wenn er den Eiertanz um die Versuche verfolgt, „seinen“ Airport zu verkaufen. Was haben wir da schon für tolle Möchtegern-Investoren erlebt – am Ende waren sie aber alle nicht „flugfähig“!
Und jetzt möchte gar ein Putin-Intimus sein „Ei“ in das Nest im Hunsrück legen. Vielleicht erweist sich dann sogar der Kreml-Chef höchstpersönlich die Ehre – und Anna Netrebko schmettert martialisch eine Hymne.
Es ist höchste Zeit, dass am Hahn endlich ein seriöser Investor zum Zuge kommt. „Faule Eier“ wurden dort schon zur Genüge ins Nest gelegt …
Di
07
Feb
2023
Mehr Kita-Kräfte

„Kinder haben einen Rechtsanspruch, in eine Kita gehen zu können“ – so jüngst die Vorsitzende des Landeselternausschusses Rheinland-Pfalz. Soweit die Theorie. In der Praxis fehlt es aber an qualifizierten Kräften zur Betreuung dieser Kinder. In Rheinland-Pfalz sind derzeit 1.500 Vollzeitstellen in Kitas unbesetzt.
Dieses Problem kann die Landesregierung aber nicht einfach auf die Träger – meist Kommunen – abwälzen. Die jetzt vorgestellte Kampagne des Landes zur Werbung für den Beruf der Erzieherin/des Erziehers ist da zu wenig. Es braucht schon ein tatkräftigeres Herangehen an das Problem – auch wenn man dafür Geld in die Hand nehmen muss.
So
05
Feb
2023
Eindrucksvolles Konzert

Am Vortag hatte die Ingelheimer „kING“ noch ihre Pforten für die zahlreichen jungen Besucher*innen geöffnet, die sich dort an den Messeständen von knapp 60 Anbietern über denkbare berufliche Ausbildungsgänge informierten. Nur einen Tag später – nach knapp bemessener Zeit für den Umbau – begrüßte Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz für Studium und Lehre, in der bis auf den letzten Platz gefüllten Halle ein erwartungsvolles Publikum zu einem Auftritt von UniChor und UniOrchester Mainz.
Sa
04
Feb
2023
Attraktive Ausbildungsplätze 2

Bei der BIM (= Berufsausbildungsmesse) in der Ingelheimer „kING“ präsentierte sich auch die Kreisverwaltung Mainz-Bingen als Ausbilder. An diesem Messestand war man dem Beispiel anderer Teilnehmer gefolgt und hatte als Ansprechpartner junge Leute gewählt, die sich gerade selbst in einer Ausbildung bei dem „Betrieb“ befinden, den sie an dem Messestand repräsentieren. Das setzte sicher bei den Besucher*innen die Hemmschwelle für das Stellen – auch kritischer – Nachfragen merklich herab.
Sa
04
Feb
2023
Attraktive Ausbildungsplätze 1

In vielen Branchen wird über den Mangel an Fachkräften geklagt Mit ein Grund dafür ist sicher, dass junge Menschen vermehrt ein Hochschulstudium einer Berufsausbildung vorziehen. Dabei bietet ihnen ein Ausbildungsberuf attraktive Möglichkeiten. Die Vielfalt dieser Möglichkeiten konnten sie bei der BIM (= Berufs-ausbildungsmesse) in der Ingelheimer „kING“ kennenlernen.
Für mich als Pädagogin, Bildungspolitikerin und Kreistagsmitglied war diese Messe gleich in dreifacher Hinsicht einen Besuch wert. Dabei konnte ich erfreut feststellen, dass viele Schüler*innen von dem Informationsangebot regen Gebrauch machten und sich z.B. auch für eine Laufbahn bei der Polizei interessierten. Die freundlich dreinblickende adrette Uniformierte erwies sich dabei als bestens geeignete „Empfangsdame“ am Messestand der Polizei. Auf dem Namensschild an ihrer Uniform ist übrigens „Helga“ zu lesen. Nein – es handelt sich nicht um eine Doppelgängerin von mir …
Do
02
Feb
2023
Sichere Notarztversorgung?

Lange Zeit schienen die Klagen von Bürger*innen im Landkreis Mainz-Bingen über eine unzureichende notärztliche Versorgung mit dem Hinweis auf eine statistische Auswertung von Einsatzzeiten der Notarztfahrzeuge als unbegründet abgetan zu werden. Zumindest im nördlichen Kreisgebiet ist mit den Standorten Bingen (Wache rund um die Uhr besetzt) und Ingelheim (Wache nur tagsüber besetzt) eine – wenn auch nicht optimale – Lösung gefunden. Dass sie zustande kam, ist auch der Beharrlichkeit der FDP-Kreistagsfraktion zu verdanken, die in dieser Sache nicht lockerließ.
Doch im Südteil des Kreises sieht die Situation weitaus schlechter aus. Unsere Fraktion wird also am Ball bleiben – bis auch hier eine den Erfordernissen einer verlässlichen notärztlichen Versorgung Rechnung getragen ist
Di
31
Jan
2023
Letzer Lebensabschnitt

Der letzte Lebensabschnitt älterer Menschen ist oft von Einsamkeit geprägt. Wo früher oft drei Generationen im engen Familienverbund lebten, sind heute die engsten Angehörigen oft in alle Winde verstreut – mit negativen Auswirkungen auf diejenigen, die die letzte Etappe ihres Lebenswegs beschreiten. Diesen Menschen ein „Leben in Würde und Geborgenheit bis zuletzt“ zu ermöglichen, ist das Ziel der Hospizgruppe Ingelheim.
Bisher übte sie ihre Tätigkeit ambulant aus. Heute aber war es endlich soweit – der Spatenstich für den Bau eines stationären Hospizes konnte gefeiert werden. Auch ich nahm daran teil – hatte ich doch im eigenen familiären Umfeld erfahren, wie – gerade in Zeiten der Corona-Pandemie – für diese Menschen ihr letzter Weg noch zu einem unwürdigen Hindernislauf werden konnte.
Mo
30
Jan
2023
Kein Geld verbrennen!

Dass der Kreis Mainz-Bingen künftig den Gürtel enger schnallen muss, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Auch die Kreistagsmitglieder haben dies verinnerlicht und in einer fraktionsübergreifenden „AG Finanzen“ das Einsparpotenzial im Haushalt sorgfältig ausgelotet. Dabei haben sie es sich nicht leicht gemacht und schmerzliche Einschnitte – insbesondere bei den freiwilligen Leistungen – vorgenommen.
Wenn nun aber die Kreisverwaltung und die sie tragenden Koalitions-Fraktionen nun noch einen zusätzlichen „Blick von außen“ durch einen externen Gutachter wollen, dann lehnt die FDP-Fraktion dies entschieden ab. Wir sehen in den Kosten für dieses Gutachten – wir reden immerhin von 100.000 Euro – schlichtweg „verbranntes“ Geld, das man an anderer Stelle sinnvoller einsetzen könnte.
Mo
30
Jan
2023
Schöne neue Welt?

Der Landkreis Mainz-Bingen rühmt sich und das nicht ganz ohne Grund – der vorbildlichen Ausstattung der Schulen in seiner Trägerschaft. Dazu gehören auch die rund 17.000 iPads, die Schüler*innen gegen eine monatliche Leihgebühr zur Verfügung gestellt werden. Doch mit dem Auslaufen der Förderung im Rahmen des „Digitalpakts“ scheint der Kreis diese „Wohltat“ nicht mehr stemmen zu können. Die Eltern sollen nun privat Verträge mit einem externen Anbieter abschließen.
Die Kreisverwaltung räumt zwar ein, dass man sich mit dem Projekt offenbar etwas überhoben habe – sieht aber in der nun vom Kreisausschuss mehrheitlich abgesegneten Lösung keine Probleme.
Mi
25
Jan
2023
Zum Wegwerfen zu schade

Unsere Gesellschaft wird oft als „Wegwerf-Gesellschaft“ gescholten. Und das zeigt sich auch beim Umgang mit Lebensmitteln. Der Apfel mit etwas Schorf – um nur ein Beispiel zu nennen – wird dann schon als nicht mehr genießbar angesehen und landet im Biomüll. Ganz zu schweigen von den Produkten, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.
Vielfach müssen solche Lebensmittel nicht im Abfall landen – sondern können einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden. Zahlreiche Initiativen engagieren sich - mit unterschiedlichen Zielsetzungen – gegen die Wegwerf-Mentalität bei Lebensmitteln. Sie gehen dabei unterschiedliche Wege. Die „Platten“ geben Lebensmitteln an Bedürftige aus. Im Ingelheimer „LebensMittelPunkt“ kann man „abgelaufene“ Lebens-mittel für 2 € pro Kunde erwerben. Im Rahmen von „To good to go“ kann man in vielen Regionen – auch bei uns im Landkreis Mainz-Bingen – zu einem Schnäppchen-Preis wahre Wundertüten mit z.B. Backwaren vom Vortag oder Reste vom Frühstücks-Büffet eines Hotels „ergattern“.
So unterschiedlich diese Aktionen auch sein mögen – sie alle sind ein Schritt auf dem Weg zu einem sorgsameren Umgang mit Lebensmitteln.
So
22
Jan
2023
„Wann fährt mein Bus?“

Der ÖPNV soll attraktiver werden, damit mehr Menschen aus Bus und/oder Bahn umsteigen. Zu dieser Attraktivität gehört auch ein gewisses Maß an Verlässlichkeit der Fahrpläne – egal ob als Aushangfahrplan oder in einer App.
Wenn aber - wie bei der kommunalen Busgesellschaft des Landkreises Mainz-Bingen – diese Fahrpläne nicht aktuell sind, dann verlassen sich Pendler doch lieber aufs Auto (auch wenn sie dann im Stau stehen). So schafft man keine „Verkehrswende“. Und wenn dann auch noch der Fahrgastbeirat des Kreistags seit Februar 2019 (!) nicht mehr einberufen wurde, kann man nur noch den Kopf schütteln.
So
22
Jan
2023
Grundkenntnisse

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr! Dieser alte Spruch scheint sich auch in der Schule der Jetztzeit zu bewahrheiten. Um die Grundkenntnisse des Lesens, Schreibens und Rechnens zu vermitteln, gibt es die Grundschule (daher auch der Name!). Wenn man aber den Grundschüler*innen auch noch Englisch-stunden anbietet, dann gehen die dafür benötigten Stunden vom eigentlichen pädagogischen Auftrag der Grundschule ab.
Ich begrüße daher ausdrücklich die bildungspolitische Diskussion um einen Ersatz der für Englisch vorgesehenen Stunden um solche für die Verbesserung der Beherrschung des Lesens und Schreibens in Deutsch sowie des Rechnens. Das mag manchen zwar als „aus der Zeit gefallen“ erscheinen – doch die Defizite, die bei vielen Auszubildenden hinsichtlich dieser Grundkenntnisse bestehen, sprechen eine deutliche Sprache.
Mi
11
Jan
2023
Freiheitsrecht?

Das Corona-Virus bescherte uns eine permanente Diskussion um die Notwendig-keit oder gar Pflicht des Tragens eines Mund-Nase-Schutzes. Viele – gerade bei den Liberalen – sahen darin einen massiven Eingriff in ihre Freiheitsrechte. Auch ich empfinde das Tragen dieser Masken nicht als angenehm. Ich sehe darin aber auch eine gute Maßnahme zum Schutz meiner Mitmenschen. Ich werde also auch nach dem Weg fall der Maskenpflicht dort eine solche Masken tragen, wo die Gefahr einer Übertragung von Viren vergleichsweise groß ist – auch wenn ich dabei fragende Blicke ernte …
Mo
09
Jan
2023
Ein Mann der Diplomatie wird 90

Noch vor wenigen Tagen führte er ein langes Telefonat mit meinem Mann – Helmut Schäfer, der gebürtige Mainzer, den einst Hans-Dietrich Genscher als Staatsminister ins Auswärtige Amt geholt hatte. Auch Genschers Nachfolger Klaus Kinkel wusste die Fähigkeiten des Mainzer FDP-Mannes zu schätzen. Über ein Jahrzehnt – von 1987 bis 1998 - gestaltete Schäfer die deutsche Außenpolitik mit. Und das oft in „heiklen“ Missionen bei Politikern, mit denen sein Minister sich nicht in aller Öffentlichkeit präsentieren konnte – wie etwa Fidel Castro. Helmut Schäfer war der ideale Mann für solche Missionen im außenpolitischen Minenfeld.
Was kluge geräuschlose Diplomatie bewirken kann, zeigte sich am Beispiel des Falls der Mauer. Mir sind noch die Fernsehbilder der riesigen Menschenmenge aus den einst getrennten Teilen der Stadt in Erinnerung, die gemeinsam mit den politischen Machern am Brandenburger Tor den Abschluss des denkwürdigen Jahres 1989 feierten. Mit dabei war jener Mann, der meinen Schülerinnen und Schülern in Oppenheim im Sozialkunde-Unterricht bereitwillig erklärt hatte, wie Diplomatie zu greifbaren Ergebnissen führt – Helmut Schäfer, der in der heutigen deutschen Außenpolitik eben jene Diplomatie so schmerzlich vermisst. Die Rückbesinnung auf solche politischen Tugenden ist sicher einer seiner Geburtstagswünsche.
Fr
06
Jan
2023
Sinnvoller Ringtausch

Den Begriff „Höhere Fachschule Sozialassistenz“ können sicher nicht alle Bürgerinnen und Bürger mit konkreten Vorstellungen füllen. Und doch werden dort die Menschen ausgebildet, die vielen von uns in ganz entscheidenden Lebensabschnitten zur Seite stehen – als Betreuer*innen in Kitas oder als Pflegekräfte.
Diese Ausbildung findet nun in Bingen statt – im Berufsschulzweig der Hildegardisschule. Als die Entscheidung zur Diskussion stand, diese Ausbildung künftig in Bingen – statt wie bisher in Ingelheim – anzubieten, überwogen für mich die Argumente für den Wechsel. Zumal die BBS Ingelheim ja im Gegenzug den Ausbildungsgang „Mechatronik“ von Bingen bekommt. Der „Ringtausch“ ermöglicht somit an beiden Strandorten die Realisierung in sich schlüssiger Konzepte statt eines „Weiter so“ mit konkurrierenden Standorten für zwei Ausbildungsgänge, die miteinander kaum Berührungspunkte aufweisen.
Mo
02
Jan
2023
Sparen an der falschen Stelle

Sorgsamer Umgang mit dem Geld des Steuerzahlers sollte für politische Entscheidungsträger eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Dabei sollten sie es aber nicht zu einfach machen und nach der Rasenmäher-Methode überall kürzen. Wenn man jüngst beim Etat der Universitätsmedizin Mainz aber nach genau dieser Methode vorgehen und dabei auch im Bereich Forschung und Lehre die Mittel kürzen wollte, war dies sicher der falsche Weg.
Es ist scheinheilig, auf der einen Seite mehr Studienplätze für Mediziner zu fordern und gleichzeitig der einzigen Ausbildungsstätte in Rheinland-Pfalz die Mittel für Forschung und Lehre zu beschneiden. Dass da der Fachbereichsrat ein Zeichen setzte und den vorgelegten Etat ablehnte, ist ein Aufschrei, der nicht überhört werden darf!
So
01
Jan
2023
Vorsätze für 2023

Wenn der Jahreswechsel mehr oder minder lautstark und farbenfroh gefeiert wird, wird im Bekanntenkreis auch die fast schon obligatorische Frage nach den „guten Vorsätzen“ fürs neue Jahr gestellt. Erwartet werden dann Antworten im Sinne von Dingen, die man anders oder besser machen will. Mein Mann verblüffte mich mit der lapidaren Äußerung, er wolle nichts anders oder besser machen - sondern einfach so bleiben, wie er sei.
Ganz in diesem Sinne werde ich in meiner politischen Arbeit so bleiben wie ich bin und wie sie mich kennengelernt haben – kritisch hinterfragend und am Wohl der Menschen orientiert. Daran können Sie mich auch im Jahr 2023 messen.
Mo
21
Nov
2022
Katastrophenschutz

Die Flutkatastrophe im Ahrtal in der Nacht des 14. Juli 2021 hat die Bedeutung des Katastrophenschutzes – und insbesondere eines zuverlässigen Warnsystems für die Bevölkerung – schlagartig in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
Die Kreisverwaltung Mainz-Bingen stellte heute im Rahmen eines Pressegesprächs zum Bundesweiten Warntag am 8. Dezember ihre Vorkehrungen für einen solchen Notfall vor. Ein Element der Warnung sind dabei die vielerorts bereits abgeschafften Sirenen. Sie sollen künftig wieder Alarm geben, wenn Gefahr für die Bevölkerung besteht. Eine zweite Säule sind die digitalen Warnsysteme. Hier setzt der Kreis auf ein System, das nicht an eine zuvor heruntergeladene App gebunden ist.
Die vorhandenen Warnsysteme sollen am 8. Dezember einem Funktionstest unterzogen werden.