Wiederaufbau oder Neuaufbau?

Bild: Wikipedia, Lizenz CC BY-SA 4.0 / Deutsche Bahn 2020
Bild: Wikipedia, Lizenz CC BY-SA 4.0 / Deutsche Bahn 2020

Die Informationsfahrt der ehemaligen Mitglieder des rheinland-pfälzischen Land-tags entlang der Ahr führte uns schließlich nach Bad Neuenahr. Auf ei-nem Rundgang schilderte uns Bürger-meister Guido Orthen die Probleme, die er als Verwaltungschef der Kurstadt zu meistern hatte. Die damals in nur 3 Wochen (!) nach der Flutnacht als Not-lösung errichtete Behelfsbrücke (s. Bild) dient noch heute als Verbindung zwischen Stadt und Kurgelände (oder dem, was davon noch geblieben ist!). Die Kurklinik jedenfalls steht noch – und ist wieder in Betrieb.

Die Spielbank zum Beispiel kann aber nicht am alten Standort wieder aufgebaut werden. Sie hat mittlerweile ein neues Quartier bezogen – neben dem Bahnhofsgebäude. Bürgermeister Orthen ist eigentlich als ein „Macher“ bekannt, der die Mitglieder seines Stadtrats durch Überzeugen hinter sich bringt („Weniger als 85 % Zustimmung sehe ich als persönliche Niederlage an!“). Das gelingt ihm auch jetzt. Aber er gesteht auch offen ein, dass ihn das direkt nach der Flut-katastrophe an seine Grenzen brachte und er sich eine Auszeit nehmen musste.

 

Doch dann widmete er sich wieder mit klarem Kurs der Lösung grundsätzlicher Fragen. Soll Zerstörtes wieder restauriert oder ggf. an anderer Stelle neu aufgebaut werden? und was die Ahr angeht, so äußert er glasklar „Wir müssen das Flussbett und seine Ufer so umgestalten, dass die Gefährdung der Menschen reduziert wird – auch wenn durch diese Maßnahmen die Ahr für eine gewisse Zeit ein ökologisch totes Gewässer ist!“.

 

Angesichts dessen, was wir während unserer Informationsfahrt gesehen und erfahren hatten, empfinde auch ich eine solche Haltung als alternativlos!