Welche Schule für mein Kind?

Diese Frage stellen sich Eltern, wenn sie erkennen müssen, dass ihr Kind aufgrund tatsächlicher oder vermeintlicher körperlicher oder geistiger Einschränkungen Probleme hat. Diese Einschränkungen können unterschiedlichster Natur sein: eine starke Sehbehinderung, ein Stottern, motorische Störungen, eine Lese- und Rechtschreibschwäche – um nur einige zu nennen. Welcher Weg ist in einer solchen Situation für mein Kind der beste?    

Bild: pixabay
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Natürlich sprechen viele Argumente – auch aus Sicht der Eltern – dafür, das Kind in seiner vertrauten Schulumgebung zu belassen. Ebenso natürlich ist aber auch, dass ihm dann Hilfen gewährt werden müssen. Diese können technischer Art sein, z.B. bei extremer Sehschwäche. Sie können aber auch in Form eines sogenannten Nachteilsausgleichs bei der Bewertung von Klassenarbeiten zum Tragen kommen. Eine denkbare Alternative wäre der Besuch einer Förderschule, in der auf die Beeinträchtigung des Kindes ganz gezielt eingegangen werden kann.     

Oft haben die betroffenen Eltern gar nicht den kompletten Überblick über die För-dermöglichkeiten für ihr Kind. Die erforderliche Hilfe könnten sie bei „Förder- und Beratungszentren“ bekommen, von denen es in Rheinland-Pfalz bereits eine ganze Anzahl gibt – nicht aber im Landkreis Mainz-Bingen, der sich doch gerne seiner Vorbildfunktion in Sachen Bildung rühmt.

Bereits im Oktober 2014 hatte die FDP-Kreistagsfraktion einen Antrag auf Einrichtung eines „Beratungszentrums Inklusion“ gestellt, der allerdings bis heute nicht umgesetzt wurde. Wir ließen nicht locker. In der heutigen Sitzung lag dem Kreistag erneut ein Antrag von uns vor:    

Die Kreisverwaltung wird aufgefordert ein Förder- und Beratungszentrum durch Antragstellung beim Land Rheinland-Pfalz auf den Weg zu bringen und ein entsprechendes Konzept auszuarbeiten. Grundlage dafür ist §92 Abs.6 Schulgesetz, Rundschreiben des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur vom 29. Januar 2015.

Der Antrag wurde angenommen. Im Landkreis werden jetzt zwei solcher Zentren an bereits existierenden Förderschulen eingerichtet: in Bingen für den Nordteil und in Oppenheim für den Südteil des Kreises. Endlich!