Politische Bildung in Ingelheim

Er hätte sich sicher gefreut – Hans-Heinz Eppelsheimer (1920 – 1994), der FDP-Mann, der nach dem Krieg beharrlich daran arbeitete, in seiner Heimatstadt Ingelheim einen Ort zu schaffen, wo bürgerschaftliches Engagement in Kultur, Bildung und Politik unter einem Dach vereint sein würden. Es gelang ihm in der Wilhelm-Leuschner-Straße. Das Weiterbildungszentrum Ingelheim zählt mittlerweile zu den führenden Weiterbildungseinrichtungen in Deutschland. Und die Fridtjof-Nansen-Akademie hat sich überregional einen Ruf als Forum für politische Meinungsbildung erworben.

Mit Dr. Florian Pfeil, dem heutigen Leiter von WBZ und FNA, führte ich heute ein Gespräch in den vor kurzem bezogenen großzügigen neuen Räumlichkeiten am Neuen Markt im Stadtzentrum. Im Rückblick verwies er noch einmal auf den logistischen Kraftakt, den der Umzug mit sich gebracht hatte. Mittlerweile hätten sich aber alle Mitarbeiter gut eingelebt und lobten die deutlich verbesserten Arbeitsbedingungen.

Mit Stolz berichtete Dr. Pfeil von der Veranstaltungsreihe „Fluchtursachen kompakt“, die 2015 angesichts der stark gestiegenen Flüchtlingszahlen ins Leben gerufen wurde. Hier referieren nicht nur Experten – auch Flüchtlinge selbst kommen zu Wort. Mit jeweils mehr als 100 Interessenten habe die Reihe „echt eingeschlagen“. Und das ist wohl ganz im Sinne des Namensgebers der Akademie. Immerhin war der Polarforscher Fridtjof Nansen (1861 – 1930) der erste Hochkommissar für Flüchtlingsfragen des Völkerbundes.