Bei zahlreichen Gesprächen, die ich als Landtagsabgeordnete mit Vertretern der heimischen Wirtschaft führte, wurde immer wieder die Forderung nach einer verstärkten Förderung der MINT-Fächer erhoben. Als Kreistagsmitglied konnte ich heute dieser Forderung nachkommen. Der Kreistag Mainz-Bingen beschloss die Fortführung der Finanzierung des „MINTplus-Projekts“ in der Region Rheinhessen.
Das Projekt wurde von der TH Bingen zusammen mit regionalen Kooperations-partnern (u. a. Boehringer Ingelheim) entwickelt. Drei Schulen im Landkreis gingen 2014 mit dem Projekt an den Start: Kaiserpfalz-Realschule plus (Ingelheim), Rochus-Realschule plus (Bingen) und Sebastian-Münster-Gymnasium (Ingelheim). Die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 – 8 sollen dabei gezielt für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik begeistert werden. Gemeinsam mit den Lehrkräften wurden spezielle Unterrichtsmodule entwickelt.
„Clou“ des Ganzen ist ein MINT-Labor an der Kaiserpfalz-Realschule plus, Dort können die Jugendlichen mit Komponenten aus dem LEGO®-Education-Programm experimentieren. Dieses Programm bietet weit mehr als die klassischen LEGO®-Bausteine unserer eigenen Kindertage. Kleine Roboter können von den Schülerinnen und Schülern programmiert werden.
Doch der Umgang mit den klassischen LEGO®-Steinen offenbarte bei den Jugend-lichen unerwartete Schwierigkeiten. Der Generation, deren Finger geschwind über die Tastatur von Smartphone oder Laptop huschen, fehlt es an der Feinmotorik zum Herstellen von Steckverbindungen. Und es hapert an der Übertragung zweidimensionaler Vorgaben (Pläne) ins Dreidimensionale. Damit wird eine Feststellung bestätigt, die Betriebe bei Bewerbern um einen Ausbildungsplatz bei ihren Tests immer wieder machen.
Noch ein Grund mehr, mit solchen Projekten gezielt gegenzusteuern.