Stiefkind Weiterbildung?

Bild: pixabay
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Bildung ruht auf den vier Säulen Schule, Hochschule, Ausbildung und Weiterbildung. Eigentlich eine Binsenweisheit. Und die Vermittlung von Bildung kostet Geld. Auch eine Binsenweisheit. In Rheinland-Pfalz gibt es seit Bildung der „Ampel-Koalition“ extra ein eigenes Ministerium, bei dem u.a. der Bereich Weiterbildung angesiedelt ist. Und dieses Ministerium wird vom Landesbeirat für Weiterbildung beraten.    

Vertreter des Beirats suchten mich heute zu einem Gespräch auf. Natürlich ging es auch hier um das liebe Geld. Und bei den Klagen meiner Gesprächspartner ging es nicht um ein „Jammern auf hohem Niveau“. Zwar wurde die Landesförderung für die Weiterbildung um 1,3 Mio. Euro erhöht – was sich erst einmal gut anhört und vom Beirat auch ausdrücklich gelobt wird.

Aber bei genauerem Hinschauen zeigt sich eine andere Realität. Die Zahl der Unter-richtseinheiten ist nämlich stärker gestiegen als der Anstieg der Landesmittel. Grund dafür sind die Sprach- und Integrationskurse für Flüchtlinge. De facto liegen die Fördergelder nur noch bei 1,98 Euro pro Unterrichtseinheit – und damit auf einem Rekordtief. Und gerade diese Kurse binden sehr viel Personal – Personal, das sich z.B. die Volkshochschulen nicht mehr leisten können. Und damit stehen diese Kurse zwangsläufig in Konkurrenz zu dem eigentlichen klassischen Weiterbildungsangebot.

Eines ist mir bei diesem Gespräch klar geworden: wer beides will – Weiterbildungskurse und Integrationskurse -, der muss dafür auch die finanziellen Grundlagen bereitstellen. Ich werde versuchen, einen „Runden Tisch“ mit dem Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur und dem Integrationsministerium zu initiieren, um eine sinnvolle Lösung des Problems auf den Weg zu bringen.