Heute war es endlich soweit – das „Haus des Erinnerns“ wurde in Anwesenheit zahlreicher Gäste feierlich eingeweiht. Joachim Schulte, Initiator des Projekts, hatte mich schon vor Wochen ausführlich über die Idee informiert, die hinter dem Ganzen steht. Die Besucher sollen durch die Exponate und deren mediale Aufbereitung zum Nachdenken angeregt werden – zum Nachdenken darüber, durch welche menschlichen Verhaltensweisen Demokratie gefährdet werden kann.
Und es waren – und sind noch immer – solche Verhaltensweisen wie Intoleranz gegenüber vermeintlich „Anderen“, die über deren Ausgrenzung schließlich zu ihrer Entrechtung oder gar Verfolgung führen. Eine solche Gesellschaft kann sich schleichend von einer Demokratie zur Autokratie oder am Ende zur Diktatur entwickeln. Die Konfrontation der Besucherinnen und Besucher mit Beispielen aus der jüngeren deutschen Vergangenheit soll diese Gefahr verdeutlichen.
Die Lage des Hauses in unmittelbarer Nähe zum rheinland-pfälzischen Landtag – aber auch zu dem Ort, an dem einst die „Mainzer Republik“ ausgerufen worden war, fordert geradezu zum Reflektieren darüber auf, wie jeder einzelne von uns seinen Beitrag zu einer demokratischen Gesellschaft leisten kann.
Ich werde jedenfalls allen, die mich im Landtag besuchen, das „Haus des Erinnerns“ als festen Programmpunkt ihres Besuchstags ans Herz legen.