Europa

Der Zeitraum 02. – 15. Mai steht als „Europa-Woche“ ganz im Zeichen Europas. Grund genug für die FDP-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, Bürgerinnen und Bürger zu einem Diskurs über die Zukunft Europas einzuladen:    

Am Beispiel der deutsch-französischen Beziehungen verdeutlichte FDP-Landesvorsitzender Dr. Volker Wissing noch einmal die unbestrittene Leistung des Projekts „Europa“: 70 Jahre Frieden nach 70 Jahren mit drei bitteren Kriegen (1870/71, 1. Weltkrieg und 2. Weltkrieg). Die französische Generalkonsulin Pascale Trimbach machte an ihrem persönlichen Beispiel klar, welche Möglichkeiten Europa heute gerade jungen Menschen bietet. Als eine der ersten „Erasmus-Studentinnen“ studierte die Burgunderin zwei Semester in Mainz.

Nachdenkliche Töne klangen in den Ausführungen von Prof. Dr. Henri N. Ménudier von der Pariser Sorbonne an, als er die Rolle einer Achse Paris-Berlin als Motor Europas beleuchtete. Im Augenblick sei Deutschland hier eher ein Bremser – während Präsident Macron tatsächlich Visionen habe und diese auch verwirklichen wolle. Von vielen deutschen Politikern würde dem französischen Präsidenten dabei das Streben nach einer Transferunion unterstellt – was schlichtweg falsch sei. Dass Ménudier in seiner politischen Analyse dem Veranstalter beileibe nicht nach dem Munde reden wollte, zeigte sich auch daran, dass er den FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner hier in einer Reihe mit den Bremsern in den Unionsparteien sah.

Im Anschluss an die interessanten Redebeiträge bat dann der Journalist Volker Pietzsch noch zu einer Talkrunde auf das Podium. Für den eigentlich angekündigten Thomas Lehmann (Les jeunes avec Macron) war kurzfristig Ann-Kathrin Johann von den Jungen Liberalen eingesprungen.    

v. l. n. r. :  Volker Pietzsch, Ann-Kathrin Johann, Pascale Trimbach, Dr. Volker Wissing u. Prof. Dr. Henri N. Ménudier
v. l. n. r. : Volker Pietzsch, Ann-Kathrin Johann, Pascale Trimbach, Dr. Volker Wissing u. Prof. Dr. Henri N. Ménudier

Und dem Moderator gelang es tatsächlich, der Runde noch einige sehr konkrete Aussagen zu entlocken, was die Politik denn tun könne, um Europa gerade für junge Menschen noch attraktiver zu machen. Da war die JuLi-Vertreterin natürlich voll in ihrem Element. Aktives Wahlrecht mit 16 ist für sie eine der denkbaren Optionen. Aber auch nationenübergreifende Listen zur Europawahl. Oder echte Europa-Universitäten mit Fachbereichen in den Ländern, wo das jeweils größte Knowhow sitzt. 

 

Ihre spontanen Ideen wertete der Politologe Ménudier schmunzelnd als gelungene Bewerbung um einen Sitz im Europa-Parlament.