„Patient“ Unimedizin

Dr. Hackenberg (Kaufm. Vorstand), Prof. Dr. Förstermann (Wiss. Vorstand) Prof. Dr. Pfeiffer (Med. Vorstand) Hahn (Pflegevorstand)
Dr. Hackenberg (Kaufm. Vorstand), Prof. Dr. Förstermann (Wiss. Vorstand) Prof. Dr. Pfeiffer (Med. Vorstand) Hahn (Pflegevorstand)

Die Universitätsmedizin Mainz ist die einzige in Rheinland-Pfalz und damit auch die einzige Ausbildungsstelle für Mediziner im Land. Gleichzeitig ist sie das größte Krankenhaus im Land. Und mit ca. 8.000 Mitarbeitern ist sie zudem einer der großen Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz. Ein Betrieb, der sowohl Krankenversorgung als auch Forschung und Lehre stemmen soll, hat aber auch große Probleme – nicht zuletzt finanzieller Art.    

Für Schlagzeilen sorgte das Rekord-Defizit von fast 34 Mio. Euro für 2017. Dieses war daher auch ein wichtiger Punkt bei meinem heutigen Meinungsaustausch mit dem Vorstand der Uni-Medizin.

Und schnell war ein Hauptgrund für die roten Zahlen ausgemacht: die hohen Personalkosten im Klinikbereich. Seit 23 Jahren seien bei deren Ansatz weder Tariferhöhungen noch Inflationsausgleich einbezogen worden. Jeder Prozentpunkt bei einer Tariferhöhung schlage aber im Schnitt mit 4,2 Mio. Euro bei den Personalkosten zu Buche. Dies könne man aber auf der Einnahmenseite nur begrenzt durch eine Steigerung der erbrachten Leistungen wettmachen, da deren Geltendmachung oftmals gedeckelt sei. Ein Sonderproblem stelle die massive Inan-spruchnahme der Notaufnahmen dar, deren Betrieb in höchstem Maße wirtschaftlich unrentabel sei.

Ein Sorgenkind, das meine Gesprächspartner nicht unerwähnt ließen, ist die veraltete Bausubstanz des Uniklinikums, die auch von Patientinnen und Patienten zunehmend als Grund für die Wahl eines anderen – privaten – Krankenhauses angeführt werde.

Wenigstens im Forschungsbereich kann dem „Patienten“ Unimedizin eine erfreulich gute Verfassung attestiert werden.