Schülerstreik fürs Klima

Bild: pixabay, cocoparisienne
Bild: pixabay, cocoparisienne

Fragt man Kinder nach einem Bild, das eindringlich die Folgen des weltweiten Klimawandels vor Augen führt, so wird oft der arme Eisbär genannt, der hilflos auf seiner schmelzenden Eisscholle entlang treibt. Wie sieht seine Zukunft aus? Heran-wachsende fragen sich da schon eher nach der eigenen Zukunft – und beteiligen sich an der Protestaktion „Fridays for future“ statt die Schulbank zu drücken.

 

Als Bildungspolitikerin werde ich nach meiner Meinung über diese „Schülerstreiks“ gefragt. Ich muss zugeben, dass mir die Antwort nicht leicht fällt. Zwei Dinge möchte ich vorausschicken:

 

1. Die momentanen Klimaveränderungen haben viele Ursachen, von denen nur ein Teil vom Menschen – und damit auch der Politik - beeinflussbar ist.

 

2. Ich habe im Grunde genommen viel Verständnis für die Zukunftsängste der Schülerinnen und Schüler, die die Folgen der klimatischen Veränderungen stärker erleben werden als meine Generation.

 

Aber es bleiben bei mir auch einige Fragen:

 

1. Wie ist dieser bewusste Verzicht auf Schulstunden mit den Klagen über zu hohen Unterrichtsausfall (Lehrermangel etc.) in Einklang zu bringen?

 

2. Sind die bei „Fridays for future“ protestierenden jungen Leute bereit, ihr eigenes Konsumverhalten (stets das neueste Smartphone, den schnellen Burger zum Mittagessen) ebenso kritisch zu hinterfragen wie die vermeintliche Untätigkeit der Politik? Wissen sie um die ökologische und soziale Problematik der Gewinnung der in einem Smartphone steckenden Metalle? Wissen sie, dass die Haltung von Rindern eine enorme Menge des „Klima-Killers“ Methan freisetzt?