Mauerfall

Bild: pixabay
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Wenn ich heute durch Berlin spaziere, dann habe ich noch die Bilder vor Augen, wie die Stadt beim meinem ersten Besuch aussah. Die Mauer verdeutlichte die Spaltung Deutschlands – und eine Überwindung dieses Zustands schien in unendlicher Ferne zu liegen. War damals die Mauer – noch in tristem Grau und ohne mehr oder minder sinnreiche Graffiti – quasi allgegenwärtig, so ist sie jetzt fast nur noch an in den Boden eingelassenen Markierungen nachvollziehbar.

Dreißig Jahre ist es nun her, dass diese Mauer, die einzig und allein dem Zweck diente, die eigenen Bürger*innen – notfalls mit Waffengewalt – daran zu hindern, von der DDR in den Westen zu gelangen, fiel. Noch heute berühren mich Szenen wie die „unvollendete“ Mitteilung Hans-Dietrich Genschers an die DDR-Flüchtlinge in der Prager Botschaft emotional.

Als Sozialkunde-Lehrerin versuchte ich, meinen Schüler*innen im Sozialkunde-Leistungskurs in einer Unterrichtseinheit „Von der Teilung zur Wiedervereinigung“ ein Gespür dafür zu vermitteln, welchen Stellenwert die Ereignisse rund um den Mauerfall für die unmittelbar Betroffenen hatten und noch haben. Mir gelang es damals, prominente Zeitzeugen wie Egon Bahr für dieses Projekt zu gewinnen. Als aber beim Quiz zum Abschluss der Reihe der Gewinner des Hauptpreises – eines Präsentkorbs mit „Ost“produkten – diesen eher als Trostpreis wahrnahm, zeigte mir dies, dass es doch länger dauern wird, bis „zusammenwächst, was zusammen-gehört“.

Sei´s drum – ich arbeite jetzt als Politikerin weiter dran. Und zum Abendbrot steht ein Glas echte Spreewaldgurken auf dem Tisch.