Debattenkultur?

Bild: pixabay
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In Zeiten von Corona mussten unzählige Veranstaltungen abgesagt werden. Auch die praktische Ausübung der parlamentarischen Demokratie war – und ist noch – von den Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus betroffen. Eine völlige Absage ist hier aber nicht möglich. Die Notlösung waren – und sind noch – Videokonferenzen.

Die „Digitalos“ mögen begeistert sein und hierin die Debattenform der Zukunft sehen. Ich kann mich dieser Begeisterung nicht anschließen. Für mich ist und bleibt eine Videokonferenz eine Notlösung, die eine „Live-Debatte“ nicht ersetzen kann – weder im Kreistag noch im Landtag. Sie kann nämlich vieles nicht erfassen, was eine „lebendige“ Debatte ausmacht – seien es Zwischenrufe, Mienenspiel und vor allem Spontanität. Ganz zu schweigen von den kurzen Gesprächen „am Rande“ der Sitzungen. Ohne all dies ist eine Videokonferenz bloß eine blutleere Veranstaltung.

Ich habe daher, was die Kreisebene angeht, die Landrätin gebeten, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, wieder zum persönlichen Zusammentreffen der gewählten Abgeordneten zu Sitzungen zurückzukehren – selbstverständlich unter Wahrung der Hygiene- und Abstandsvorgaben.