„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ – so lautet eine Forderung, die nicht nur von Gewerkschaftsseite immer wieder erhoben wird. Und ein ganz besonderer Aspekt dieser Forderung drängt sich einem geradezu auf, wenn man vergleicht, wie es mit der Entlohnung von Frauen und Männern im Berufsleben aussieht. In den „Statistischen Monatsheften Rheinland-Pfalz“ finden sich für 2019 aufschlussreiche Angaben. So liegt der Gender Pay Gap (= Differenz zwischen dem Brutto-Stunden-verdienst von Frauen und Männern) in Rheinland-Pfalz immer noch bei 19 %. Für die westlichen Flächen-Bundesländer ist dieser Wert gar nicht mal so schlecht. Aber er liegt immer noch weit über den Werten in den östlichen Bundesländern. In Thüringen etwa, wo ja immerhin einmal ein Rheinland-Pfälzer Ministerpräsident war, beträgt dieser Wert nur 8 %.
Die Statistik spricht also eine klare Sprache. Sie sagt aber nichts über Ursachen und Wirkungen dieses Gender Pay Gap – oder wie man ihn überwinden kann.
In der heutigen Landtagsdebatte begrüßte ich daher ausdrücklich die Bemühungen der Landesregierung, genau diesen Fragen genauer auf den Grund zu gehen. Denn diese Ungleichbehandlung von Frauen und Männern bei der Entlohnung im Heute legt den Grundstein für ein Problem im Morgen – die Altersarmut von Frauen. Die Tatsache, dass bei uns weit mehr Frauen lediglich in Teilzeit arbeiten als Männer kann nur ein Schlüssel zum Verstehen des Problems sein. Eingehendere Untersuchungen sind daher ein Gebot der Stunde.