Corona-Opfer Krabben

Schlusspunkt der heutigen Einkaufstour sollte eigentlich der Kauf von Nordsee-krabben (Granat) im örtlichen Kontor sein. Eigentlich handelt es sich bei diesen „Krabben“ um eine am Nordsee-Boden lebende Garnelen-Art. Ihr milchig-graues Aussehen erweckt nicht gerade den Eindruck einer Delikatesse. Erst durch das Abkochen auf den Kuttern entsteht ihre rötliche Färbung. Greetsiel hat mit rund 25 Kuttern die größte Krabbenkutterflotte Ostfrieslands. Und „Greetje“ grüßt unüber-sehbar die Besucher im Hafen, wo der Fang angelandet wird.

Vor dem Verzehr der „Krabben“ steht noch deren mühsames Schälen („Pulen“). Das geschieht in Handarbeit. Bei Hafenführungen können sich Touristen darin probieren. Kommerziell geschieht dies allerdings in Marokko! Von dort werden die Nordseekrabben dann wieder reimportiert und landen in den Verkaufsstellen in Ostfriesland.

Aber genau diese Lieferkette erfuhr durch die Corona-Pandemie eine empfindliche Störung. Und so wurde ich bei meinem Einkaufsversuch mit zwei Dingen konfrontiert: einem Angebot an ungeschälten Nordseekrabben und einem Plakat, mit dem  örtliche Hilfskräfte zum Krabbenpulen gesucht werden.