Pressemitteilung

Entlastung durch Schulverwaltungsfachkraft?

Die vierte Station ihrer „BildungsSommerReise“ führt Landtagsabgeordnete Helga Lerch an die Integrierte Gesamtschule (IGS) Kurt Schumacher in Ingelheim. Schulleiterin Karin Hantschel berichtet vom Schulbetrieb in Zeiten von Corona und einer stetigen Zunahme von Verwaltungsaufgaben.

 

Im Gespräch mit Schulleiterin Karin Hantschel informiert sich Landtagsabgeordnete Helga Lerch, wie der Schulbetrieb in Zeiten von Corona läuft. Die Bildungspolitikerin, die zugleich Mitglied im Mainz-Binger Kreistag ist, erkundigt sich darüber hinaus, welche Wünsche es an die Adresse von Bildungsministerium und Schulträger (Kreis Mainz-Bingen) gibt.

 

Die Corona-Pandemie stellt natürlich auch die Integrierte Gesamtschule Kurt Schumacher vor einige Herausforderungen. Eines der Themen, das zurzeit wohl allen Bildungseinrichtungen Kopfzerbrechen bereitet, ist die Belüftung von Klassenräumen, Fluren oder Sporthallen. Bislang lasse sich dies noch realisieren, meint Karin Hantschel. Wie das freilich in der kalten Jahreszeit werde, müsse man sehen. Wünschenswert wären entsprechende Belüftungsgeräte.

 

Was die Zusammenarbeit mit dem Schulträger anbelangt, so gibt es hier offenbar wenig auszusetzen. Der Kreis Mainz-Bingen hat die Schule insgesamt gut ausgestattet. Und doch sieht Karin Hantschel an der einen oder anderen Stelle noch Luft nach oben. „Wir haben zu wenig Differenzierungsräume“, berichtet die Schulleiterin. Zudem fehlten Aufenthaltsräume und ein größerer Förderraum. Handlungsbedarf sieht Hantschel zudem im Schulsekretariat, womit die Ingelheimer Schulleiterin bekanntlich nicht allein steht. Immer wieder werden Forderungen nach einem höheren Stundenkontingent laut. Die Sekretariate arbeiten am Limit. „Einige Stunden mehr wären wichtig“, meint Hantschel. Eine Maßnahme, die auch die frühere Schulleiterin Helga Lerch seit langem fordert. Denn die Anforderungen an die Schulsekretariate haben sich in den letzten Jahren spürbar erhöht. Das Aufgabenspektrum wächst, und die Arbeit wird komplexer. Gleichzeitig aber sind die Gehaltsstufen unverändert geblieben. Das wiederum führt dazu, dass es immer schwieriger wird, kompetentes Personal zu halten. Karin Hantschel liebäugelt daher mit dem Modell der Schulverwaltungsfachkraft, das Schulleitungen und Lehrkräfte entlasten und mehr Freiraum für pädagogische Aufgaben schaffen würde. Damit, meint Hantschel, könnte man einen Teil der Probleme lösen. Eine Idee, die bei Helga Lerch auf offene Ohren stößt. „Wenn man das Angebot nicht attraktiv gestaltet, laufen einem die Leute weg“, so die Bildungspolitikerin.

 

Herausfordernd ist für die Gesamtschule schließlich auch das Thema Lehrerversorgung. „Hier ist es ganz eng“, sagt Hantschel. „Wir haben zwar keinen Unterrichtsausfall“, betont die Schulleiterin. Um dies zu vermeiden, müsse man aber mit großen Kursen arbeiten. Doch selbst dort, wo Planstellen vorhanden sind, gibt es mitunter Probleme, die Stellen zu besetzen. „In Mathematik und Informatik ist der Markt leergefegt“, beschreibt Karin Hantschel, wie schwierig es derzeit ist, Lehrkräfte für diese Fächer zu finden.