Sexismus an Schulen

Nicht erst seit der „MeToo“-Kampagne ist das Thema stärker in den Fokus gerückt – sexistisches Verhalten gegenüber dem anderen Geschlecht. Betroffen sind dabei in der Mehrzahl Frauen. Und die Formen sexistischen Verhaltens können dabei von anzüglichen Bemerkungen über ungewollte körperliche Berührung bis hin zu sexueller Gewalt reichen. Besonders schlimm ist es, wenn dies im schulischen Bereich gegenüber minderjährigen Schutzbefohlenen geschieht. Als Frau, Pädagogin und Politikerin schrillen dann bei mir gleich mehrfach die Alarmglocken. Umso mehr, wenn ich den Eindruck gewinne, dass von Seiten der Schulaufsicht in solchen Fällen nur mit „angezogener Handbremse“ vorgegangen wird.

In meinem Engagement für die Betroffenen habe ich von vielen Seiten Unterstützung erfahren. Leider nicht von meinen Kolleg*innen in der FDP-Landtagsfraktion, die mit diesem Engagement meinen Ausschluss aus ihren Reihen begründeten.

 

In den letzten Wochen erwiesen sich meine kritischen Fragen an die Exekutive gleich mehrfach als berechtigt. So musste die Schulaufsicht zugeben, dass ihr Vorgehen in einem von mir konkret angeführten Fall „suboptimal“ gewesen sei. Die Berichte über Vorfälle am Koblenz-Kolleg und die Aktionen der „Cat Calls of Mainz“ sind weitere Belege für die Richtigkeit meiner Bemühungen um ein konsequenteres Vorgehen.

 

So war auch bei meiner heutigen Pressekonferenz das Medieninteresse groß, als ich ganz konkrete Vorschläge für ein solches Vorgehen vorstellte: Anlaufstellen an jeder Schule, einen Sexismus-Beauftragten auf Landesebene und eine Änderung des Landesdisziplinargesetzes.

 

Leider kann ich als fraktionslose Abgeordnete solche Vorschläge nicht im Landtag parlamentarisch umsetzen. Hier bin ich auf die Hilfe der antragsberechtigten Fraktionen angewiesen, an die ich mich auch gewandt habe. Ihr Verhalten wird ein echter „Lackmus-Test“ dafür sein, wie sie es mit dem Kindeswohl in der Praxis halten.