Grenzen des Föderalismus

Bild: pixabay
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Schon als Schülerin empfand ich den Föderalismus mit seinen Auswirkungen auf das Schulwesen als befremdlich. Da war die Rede von „A- und B-Ländern“. Und das Wort „Hessen-Abitur“ war gleichbedeutend mit einer Geringschätzung eines dort erworbenen Abschlusses. Der Versuch, durch ein „Bonus- bzw. Malus-System“ für eine bessere Vergleichbarkeit des Abiturs in den einzelnen Bundesländern zu sorgen, war faktisch das Eingeständnis eines vorhandenen Unterschieds im Bildungsniveaus in den einzelnen Bundesländern.

Grundlegende Verbesserungen konnte ich auch in später in meiner Arbeit als Bildungspolitikerin nicht feststellen. Und auch der unterschiedliche Umgang mit den Regeln zur Eindämmung des Corona-Virus in den Schulen offenbarte einmal mehr die Auswirkungen der föderalen Struktur unseres Staates.

 

Als jetzt die KMK sich zu ersten Schritten zu einer Vereinheitlichung des Bildungssystems durchringen konnte, entfuhr mir spontan ein „Na endlich“. Um nicht missverstanden zu werden – ich bin kein Verfechter eines Zentralabiturs. Und Wettbewerb tut dem Bildungssystem sicher insgesamt gut. Doch dürfen Schülerinnen und Schülern keine Nachteile dadurch entstehen, dass sie in einem bestimmten Bundesland die Schule besuchen …