Pressemitteilung

Schulkrankenschwestern als Pilotprojekt?

Schon lange fordert Landtagsabgeordnete Helga Lerch (Wahlkreis Ingelheim), die zugleich Vorsitzende der FDP-Fraktion im Kreistag Mainz-Bingen ist, Schulgesundheitsfachkräfte an den Schulen in Trägerschaft des Kreises. Nachdem das Land nun erstmals Mittel hierfür bereitstellen will, richtet Lerch eine Kleine Anfrage an die Landesregierung zur Klärung der Rahmenbedingungen.

 

Offene Wunden, Schwindel, Übelkeit oder chronische Krankheiten wie Diabetes, Asthma und Epilepsie: Wenn schulisches Personal mit Krankheitsfällen konfrontiert wird, ist guter Rat teuer. Sekretariate und Lehrkräfte müssen ad hoc entscheiden, was zu tun ist. Genügt Ruhezeit im Sanitätsraum, muss das Kind medizinisch versorgt werden, wird es nach Hause geschickt, oder muss gar der Notarzt kommen? All das sind Fragen, die aus Sicht der Landtagsabgeordneten Helga Lerch (Wahlkreis Ingelheim) am besten von einer Schulgesundheitsfachkraft zu beantworten wären. Als ehemalige Schulleiterin weiß Lerch sehr genau, wie man unter Druck gerät, wenn sich ein Schüler oder eine Schülerin schwer verletzt oder plötzlich über starke Schmerzen klagt.

Schulkrankenschwester als Entlastung

 

„Medizinische Fachkräfte wären für die Schulen eine riesige Entlastung“, ist Helga Lerchs Überzeugung. Mit steigenden Schülerzahlen und längerer Verweildauer in der Schule durch den Ganztagsbetrieb häufen sich die Notfälle, weshalb Helga Lerch in ihrer Funktion als Mitglied im Kreistag Mainz-Bingen schon seit Jahren die Einrichtung von Schulgesundheitsfachkräften fordert. Bislang hatte der Landkreis ein derartiges Modellprojekt stets mit der Begründung abgelehnt, die Finanzierung sei ungeklärt. Nun aber könnte sich das Blatt wenden.

Erstmals Mittel im Landesetat

 

Im Haushaltsplan des Landes für das Jahr 2021 sind nämlich erstmals Mittel hierfür ausgewiesen. „Das Land will eine Million Euro für Schulgesundheitskräfte bereitstellen“, freut sich Bildungspolitikerin Lerch. Die „Schulschwestern“ sollen sich nicht nur um die Erstversorgung kümmern, sondern auch Schülerinnen und Schüler mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen unterstützen sowie sich um Gesundheitsprävention kümmern.

 

Die neue Situation hat Helga Lerch bereits Anfang Dezember zum Anlass genommen, den Landkreis Mainz-Bingen zum Handeln aufzufordern. Er möge Mittel für die Einrichtung von Schulgesundheitsfachkräften beantragen, lautete Lerchs Antrag für die FDP-Kreistagsfraktion, der vom Kreistag in den Schulträgerausschuss verwiesen wurde. „Wir sehen nun keine Hinderungsgründe mehr, diese Kräfte an kreiseigenen Schulen zu beschäftigen“, hofft FDP-Fraktionsvorsitzende Lerch, dass der Ausschuss für das wichtige Projekt grünes Licht geben wird.

Anfrage an die Landesregierung

 

Um die Rahmenbedingungen für die Einstellung von Schulkrankenschwestern abzuklären, hat die Abgeordnete jetzt eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gerichtet. Darin erkundigt sich Lerch, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit eine Schule eine Gesundheitsfachkraft beschäftigen kann. Ferner fragt Lerch die Landesregierung, ob dieses Modell für alle Schulen oder nur für ausgewählte Pilotschulen gedacht ist. Wissen will die ehemalige Schulleiterin außerdem, ob die Schulen entsprechende Anträge stellen können, und welche Rolle dem Schulträger beim Einstellungsprozess und bei der Finanzierung zukommt.