In den naturwissenschaftlich-technischen Berufen arbeiten deutlich weniger Frauen als Männer. Mit ein Grund dafür mag sein, dass sich schon in der Schule Mädchen weniger zu den MINT-Fächern hingezogen fühlten als Jungs. Auch in meiner Schulzeit gehörte das, was man heute unter dem Begriff MINT-Fächer zusammenfasst, nicht gerade zu meinen Lieblingsfächern. Allerdings blieben mir als Schülerin der Binger Hildegardisschule – einer reinen Mädchenschule – demotivierende Vergleiche mit mehr MINT-affinen Jungs erspart.
Heute ist die Zukunft meiner ehemaligen Schule ein Thema im politischen Raum, da das Bistum Mainz sich aus seiner Trägerschaft der Schule zurückziehen will. Vieles deutet jetzt auf eine Fortführung als staatliche Schule hin. In diesem Fall müsste die Schule aber auch für Jungs geöffnet werden, „sodass auch kein monoedukatives Profil möglich wäre“ – wird Bildungsministerin Dr. Hubig in der Presse zitiert.
Was die Zukunft der Hildegardisschule angeht, so liegt der Ball momentan beim Bistum – und nicht bei der Politik. Eine Lösung, die das Alleinstellungsmerkmal der Schule als reine Mädchenschule beibehält, halte ich dennoch für erstrebenswert – nicht zuletzt im Sinne einer besseren Heranführung von Mädchen an die MINT-Fächer.