Pressemitteilung

Zu Fuß oder mit dem Fahrrad über den Rhein

Wenn es nach Stefan Schweitzer und seinen Mitstreitern geht, dann könnten Fußgänger und Fahrradfahrer schon bald auf direktem Wege von Bingen über den Rhein nach Rüdesheim gelangen - ohne die Fährzeiten im Blick zu haben. Die Lösung wäre eine Fußgänger- und Fahrradbrücke, für es die auf beiden Seiten des Rheins immer mehr Befürworter gibt.

 

Machbare Lösungen anstreben

Eine tatkräftige Unterstützerin hat diese Querungsvariante in der Landtagsabgeordneten Helga Lerch (Wahlkreis Ingelheim), die das Brückenthema seit Jahren intensiv begleitet. Helga Lerch plädiert dafür, das Projekt nicht auf die lange Bank zu schieben, sondern zügig anzugehen. Dies umso mehr, als die Planungen für eine Autobrücke seit Jahren in der Sackgasse stecken. „Die Überprüfung der Machbarkeitsstudie für die Autobrücke durch die Landesregierung kommt einfach nicht voran“, kritisiert die Abgeordnete. „Ich habe erhebliche Zweifel, dass es in naher Zukunft zu einer Realisierung kommen könnte.“ Daher ihr Appell für eine Fußgänger- und Fahrradbrücke zwischen Bingen und Rüdesheim. „Wir sollten den Weg gehen, der machbar ist“, meint die Landespolitikerin. Eine Fußgängerbrücke könnte nicht nur den Pendlern auf beiden Rheinseiten das Leben erleichtern, sondern auch dem Tourismus neue Chancen eröffnen -dies nicht zuletzt im Hinblick auf die Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal.

 

Weinbauregionen verbinden

Ganz ähnlich sieht das Stefan Schweitzer. „Es ist wichtig, die Regionen zu verbinden“, sagt der Brückenbefürworter. „Man könnte in 15 Minuten vom Binger Stadtbahnhof nach Rüdesheim hinüberlaufen“, rührt er die Werbetrommel für die „Grüne Welle“, die auch vom Binger Stadtrat befürwortet wird. Rückenwind bekommen die Rheinhessen von der anderen Rheinseite. Auch in Rüdesheim gebe es kommunalpolitisch eine Mehrheit, sagt Reinhard Wandrey, der sich auf hessischer Seite für einen Brückenschlag stark macht. „Es gibt jede Menge Berufspendler in beide Richtungen“, nennt der Kommunalpolitiker eine Zielgruppe, die von der Verbindung profitieren würde. „Aber auch touristisch wäre die Brücke interessant.“ So könnte man die Weinbauregionen dies- und jenseits des Rheins verbinden und dem zunehmenden Fahrradtourismus eine attraktive Querungsoption bieten.

 

Fördermittel sichern

Aus Stefan Schweitzers Sicht hätte eine Fußgänger- und Fahrradbrücke gleich mehrere Vorteile gegenüber einer Autobrücke. Zunächst wäre eine Umsetzung deutlich schneller möglich. Eine ähnliche Brücke bei Kehl, so Schweitzer, sei in nur zwei Jahren gebaut worden. Darüber hinaus seien die Eingriffe durch eine Fußgängerbrücke nicht vergleichbar mit einem Bauwerk für den Autoverkehr. „Wir müssten nur einen einzigen Pfeiler in den Rhein setzen“, erklärt Stefan Schweitzer. Die Brücke würde im Binger Hafenbecken angebunden und über die Kaimauer auf den Rhein geführt. Von dort würde ein Bogen an der Rheininsel vorbei geschlagen in Richtung Rüdesheimer Adlerturm. Ein weiteres Argument für die „kleine Lösung“ sieht Schweitzer in der Finanzierung. Für derartige Vorhaben gebe es erhebliche Zuschüsse, die man abrufen könnte.