Atem anhalten

Bild: pixabay
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Heute fuhr ich mit dem Auto durch die Mainzer Innenstadt. An einem Rosen-montag. Kaum Verkehr. Kaum maskierte Menschen. Keine vierfarbbunten Fahnen. Es hatte fast etwas Gespenstisches. Und kaum ein Gespräch in diesen Tagen, bei dem nicht die bange Frage gestellt wird: Wie soll das nur weitergehen? In meiner Straße wohnt ein Mann, der als Kind miterlebt hat, was Krieg für die Zivilbevölkerung bedeutet. Er kann es nicht fassen, dass sich so etwas in Europa wiederholt.

 

Als Sozialkundelehrerin hatte ich versucht, meine Schülerinnen und Schüler für die Ideen des Selbstbestimmungsrechts der Völker zu begeistern – und für die Regeln eines friedlichen Zusammenlebens der Völker. Wie sollen sie jetzt verstehen, warum ein Politiker sich über alle diese Regeln mit äußerster Brutalität hinwegsetzt und Menschenleben opfert für die Verwirklichung seiner Großmachtträume?

 

Wir alle müssen jetzt die Demokratie verteidigen. Nicht mit Waffengewalt – aber mit allen gewaltfreien Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Auch wenn dies persönliche Belastungen bedeutet. Wer aber jetzt noch den Putin-Versteher gibt, der darf sich nicht länger als Demokrat bezeichnen und muss genauso geächtet werden wie der Despot im Kreml. Dies gilt auch für unseren Ex-Kanzler Schröder...