Trauerspiel

Bild: pixabay
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So betitelte der anwesende AZ-Journalist seinen Kommentar über die Sitzung des Kreisausschusses des Kreistags Mainz-Bingen. Auf der Tagesordnung stand der Antrag der FDP-Fraktion zur Beteiligung des Kreises an den Mehrkosten, die dadurch entstehen würden, dass die Ingelheimer Notarztwache auch nachts besetzt ist. Ein berechtigtes Anliegen, die eine Petition zeigt, die von mehr als 6.300 Personen unterzeichnet worden war.

 

Die Debatte im Kreisausschuss war leider ein Beleg dafür, dass die Gegner einer solchen Lösung offensichtlich immer noch nicht verstanden haben – oder verstehen wollen -, dass es hier nicht um eine rein Ingelheimer Angelegenheit geht. Vielmehr steht die notärztliche Versorgung der ganzen Region Rheinhessen auf dem Prüfstand.

Aber eine Diskussion darüber im Kreistag, wo die gewählten Volksvertreter*innen Farbe bekennen müssten, scheinen sowohl die Kreisspitze als auch die Fraktionen der Kreiskoalition aus SPD, CDU und FWG zu scheuen wie der Teufel das Weihwasser.

 

Stattdessen soll ein neues Gutachten Klarheit über den Bedarf schaffen. Was ist dabei neu, wenn die die Projektgruppe, die die Datenbasis für die bisherige ablehnende Haltung der Kreisverwaltung lieferte, lediglich noch zwei weitere Jahre in ihre Zahlenspielereien einbeziehen soll – und für die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen ein Gutachter beauftragt werden soll, den die Kreisverwaltung benennt und über den die Landrätin sich ausschweigt?

 

Die Kreistagsmitglieder, die in diesem unwürdigen Trauerspiel mitspielen, sollten in sich gehen und einmal über den Begriff „Wählerauftrag“ ernsthaft nachdenken!