„Upside Down“

Bild: pixabay
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Unter diesem Titel wurde dem Publikum in der Ingelheimer Veranstaltungshalle „kING“ eine „Multimedia Performance“ angekündigt, bei der Streetdance auf Klassik trifft. Von einer Lichtshow war die Rede – und von einem „Crossover“. Doch was würde das Publikum konkret erleben? Der Titel „Upside Down“ – ein Hit von Diana Ross aus dem Jahr 1980 – gab da vielleicht erste Hinweise. Im Songtext ist davon die Rede, dass bei der Interpretin die Emotionen alles Althergebrachte auf den Kopf stellen.

Und genau das geschah mit dieser ersten Eigenproduktion der Ingelheimer Kunst und Marketing GmbH „IkUM“. Regisseur Enno-Ilka Uhde hatte entlang des musikalischen Leitfadens von Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ von 1874 – exzellent dargeboten von einem Pianisten und einem Cellisten – ein Panorama der Gefühlswelt von Menschen quer durch ihre Geschichte dargestellt. Tänzerisch wurden diese in einem breiten Spektrum zum Ausdruck gebracht, das von den tranceähnlichen Bewegungen eines Schamanen bis zu atemberaubenden Back-and-Head-Spins der Breakdancer reichte. Zusätzlich wurden diese Gefühlswelten durch ausgefeilte Projektionen einer perfekten Lichtshow auf die Hallenwände „untermalt“.

 

Für mich war ein besonders bewegender Moment gegeben, als zur Musik von Mussorgsky (Bild X „Das große Tor von Kiew“) an den Wänden der Schriftzug „Kiew“ auftauchte und die Tänzer*innen auf der in die ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb getauchten Bühne Friedenstauben darstellten.

 

 

Mein ganz persönliches Fazit: Hier wurde in einer Symbiose unterschiedlichster Kunstformen hinweg eindrucksvoll gezeigt, wie man Menschen über Generations-grenzen hinweg „packen“ kann. Allen Akteuren sei Dank für ihr außerordentliches Engagement, mit dem sie vielleicht mehr bewirken können als andere mit flammenden politischen Reden.