Jahrzehnt um Jahrzehnt wurde am Patienten „Schule“ herum“gedoktert“. Mittlerweile scheint dieser Patient auf der Intensivstation zu liegen. Es fehlt den Jugendlichen an der Beherrschung elementarer Kompetenzen in Lesen, Schreiben und Rechnen. Und was haben die „Bildungsdoktoren“ für eine wirksame Therapie anzubieten? Verpflichtendes Kita-Jahr, offene Lernlandschaften, Familiengrundschulzentren – das sind nur einige der Schlagworte aus dem Mund derer, die sich zu dieser Misere äußern.
Nur – für die Anwendung dieser Therapie-Vorschläge braucht es dreierlei: Geld, Platz und Personal! Und das können die Träger der Bildungseinrichtungen nicht aus dem Hut zaubern!
Als ich in meiner Zeit als Landtagsabgeordnete partout nicht in den Chor derer einstimmen wollte, die die Bildungspolitik des Landes schönredeten, eckte ich damit an – leider auch in meiner eigenen Fraktion. Wenn mir jetzt auch etliche meiner damaligen Kritiker zustimmen, dann empfinde ich dabei keine späte Genugtuung eher Ärger über verlorene Zeit, in der man mit einer sinnvollen Therapie des Patienten „Bildung“ hätte anfangen können!