In der Ingelheimer Burgkirche gaben heute Meike Salzmann und Ulrich Lehna ein in vielerlei Hinsicht ungewöhnliches Konzert. Mit Konzertakkordeon und Klarinetten erweckten sie die Musik zum Leben, die Edith Piaf (1915 – 1963), der „Spatz von Paris“ berühmt gemacht hatte. Einige dieser Lieder hatte ihr Konzertpianist Norbert Ganzberger (1910 – 2001) komponiert – so das bekannte „Padam, padam“. Ganzberger war Jude und musste in der Zeit der Nazi-Diktatur nach Frankreich fliehen und dort untertauchen. Piaf unter-stützte ihn.
So war das heutige Konzert auch ein musikalisches Zeichen gegen das Vergessen und eine Mahnung zur Wachsamkeit gegen jedwede Form von Ausgrenzung und Hass. Die Wirkung dieses Zeichens ist vielleicht nachhaltiger als die so mancher Gedenkrede zum Jahrestag der „Reichskristallnacht“ …