Fast pünktlich zum Weihnachtsfest verkündete die rheinland-pfälzische Landesregierung eine Einigung mit vier Islam-Verbänden über die Aus-gestaltung eines flächendeckenden Religions-unterrichts für die ca. 54.000 muslimischen Grundschülerinnen und Grundschüler im Land. Damit ist ein über mehr als 10 Jahre dauernder Verhandlungsmarathon zu einem Abschluss gekommen.
Ich sehe – sowohl als ehemalige Lehrerin als auch als FDP-Politikerin – diese Debatten mit Skepsis. Ziel eines Religionsunterrichts sollte vor allem die Vermittlung von Grundwerten sein, auf denen jede menschliche Gesellschaft aufbaut. Und dieser Werte-Kanon darf nicht abhängig von der jeweiligen Religion sein. Warum also nicht lieber ein genereller Ethik-Unterricht – anstatt eines konfessionell geprägten Religionsunterrichts? Das wäre für ein Miteinander der Religionen ein wichtiger Baustein – nicht nur in Rheinland-Pfalz …